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Haller Stadtmeisterschaften 2013 - Schnellschachturnier
Bericht von Markus Schirmbeck

Bei unseren jährlichen Schnellschachevent im Rahmen der Haller Stadtmeisterschaften konnten wir dieses Jahr 19 Teilnehmer begrüßen. Gewonnen hat Jonas Freiberger, der zwar ein paar kritische Stellungen auf dem Brett hatte, aber doch in den entscheidenden Situationen der bissigste Hund ist, wenn es darum geht wer letztlich die Wurst bekommt. Die Pokale durften dieses Jahr die folgenden Teinehmer mit nach Hause nehmen.

Sieger: Jonas Freiberger
Bester DWZ <1900: Markus Schirmbeck
Bester DWZ <1700: Dieter Ahlemeyer
Bester DWZ <1500: Fiete Nimz
Jugendpokal: Tamara Pilz

Vielen Dank an alle Beteiligte und im besonderen an den Turnierorganisator Dieter Ahlemeyer. Unten findet sich zuerst die Tabelle gefolgt von ein paar Bildern.

Schnellschachturnier Oktober 2013

12. Haller Stadtmeisterschaften

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang Teilnehmer Titel TWZ At Verein/Ort Land S R V Punkte Buchh SoBerg
1. Freiberger, Jonas   2182   SK Werther x 7 0 0 7.0 29.5 29.50
2. Haskenhoff, Jan   2061   SK Werther x 5 1 1 5.5 31.0 21.75
3. Schirmbeck, Marku   1686   SK Halle x 5 0 2 5.0 29.0 16.50
4. Kiel, Karl-Ernst   1722   SK Halle x 4 1 2 4.5 27.5 13.75
5. Ahlemeyer, Dieter   1598   SK Halle x 4 0 3 4.0 29.0 13.00
6. Hufendiek, Ekkeha   1851   SK Werther x 4 0 3 4.0 28.5 15.00
7. Fischer, Bernd   1643   SK Künsebeck x 3 2 2 4.0 27.0 12.50
8. Jagotka, Martin   1810   SK Steinhagen x 3 2 2 4.0 24.0 11.75
9. Wiegand, Markus   1774   SK Halle x 3 1 3 3.5 29.5 12.75
10. Schulte, Martin   1619   SK Halle x 3 1 3 3.5 24.5 7.75
11. Schirmbeck, Flori   1585   SK Halle x 3 1 3 3.5 18.0 5.75
12. Wehr, Jan   1559   Krefelder Schac x 3 1 3 3.5 17.0 5.25
13. Bascheck, Ralf   1658   SK Sieker x 2 2 3 3.0 27.0 9.50
14. Wolff, Karl-Fried   1600   SK Halle x 3 0 4 3.0 25.5 8.50
15. Pilz, Tamara   1315 J SK Halle x 2 2 3 3.0 21.5 5.75
16. Voß, Markus   1550   SK Halle x 1 3 3 2.5 23.0 6.75
17. Nimz, Fiete   1242 J Spvg. Versmold x 1 3 3 2.5 19.5 4.75
18. Stiller, Louis   1141 J SK Halle x 2 0 5 2.0 20.0 2.00
19. Avdalov, Nika   - J SK Halle x 2 0 5 2.0 19.0 2.50

Seepokal der SG Osnabrück 2013
Bericht von Markus Schirmbeck

Wie es fast schon zur Tradition geworden ist fuhren auch heute drei Spieler unseres Vereins zum schönen, wenn auch etwas biederen Ausfluglokal am Rubbenbruchsee um dort ein paar Partien Schnellschach zu spielen. Das Turnier war diesmal an der Spitze sehr breit besetzt, Spieler der Spielstärke 1400-1700 waren leider deutlich in der Minderheit. Dies führte beim angewandten Schweizer System Turniermodus dazu, dass wir, die sich in dem besagten Korridor befinden, vor allem in den ersten Runden immer entweder deutlich stärkere oder deutlich schwächere Gegner zugelost bekamen. Das war die letzten Jahre auch schon so, dieses Jahr aber wirklich extrem. Trotz dieses Kritikpunktes war die Organisation wieder einmal sehr gut, die Runden fingen pünktlich an und das Turnier war auch pünktlich zu Ende. Dies wurde besonders von einigen weitgereisten Teilnehmern goutiert; es gab sogar eine Delegation aus den Niederlanden.

Interessant war weiterhin eine kleine Statistik, die unseren Verein auf dem fünften Platz der häufigsten Teilnahmen listete. Auf den vorderen Plätzen waren naturgemäß die Osnabrücker Heimatvereine, aber dann kamen schon wir. Vielleicht können wir nächstes Mal einen kleinen Rabatt beim Startgeld aushandeln.

Abgeschnitten haben wir dieses Jahr eher unterdurchschnittlich. Charly war sicher nicht zufrieden, auch weil er keinen einzigen Gegner bekam, der seiner Spielstärke entsprach. Die Leistungen der beiden Markusse waren durchwachsen, von peinlichen Niederlagen, bis hin zu schön herausgespielten Siegen war alles dabei. Ich hatte sogar vor der letzten Runde noch Aussicht auf den Ratingpreis, da aber auch meine Konkurrenten darum siegten, half mir mein Erfolg in der besten Partie, die ich an diesem Tag gespielt habe, leider nichts mehr. Hier kann man erschöpfende Statistiken über das Turnier finden. An dieser Stelle folgen nun noch die Ergebnistabelle und ein paar Fotos.

Mühlenhofturnier 2013
Bericht von Markus Schirmbeck

Heute wars mal wieder soweit. Wir nahmen wieder am Mühlenhofturnier teil, welches bis auf den kleinen Bratwurst- und Majonaiseengpass wieder hervorragend organisiert war und allen Teilnehmern viel Spaß bereitet hat. Unsere 6-er Mannschaft, die "Haller Riesen", bestand dieses Jahr aus:

1. Brett: Markus Schirmbeck
2. Brett: Markus Wiegand
3. Brett: Martin Schulte
4. Brett: Markus Voß
5. Brett: Charly Wolff
6. Brett: Frank Bergmann
7. Brett: Utz Fabian


Also einer mehr, als eigentlich gebraucht, daher setzte jede Runde jemand anderer aus. Das Endergebnis kenne ich gar nicht, wahrscheinlich landeten wir irgendwo im Mittelfeld. Ist aber bei diesem Turnier auch nicht so entscheidend. Jeder hatte die eine oder andere Partie, auf die er stolz sein kann und auf der anderen Seite waren natürlich auch ein paar dabei, für die man sich schämen sollte.

Unsere Jugendmannschaft, die "Haller Knaller", schlug sich ähnlich wie ihre großen Vorbilder. Nach starkem Start mit zwei 4:0 Siegen gab es dann den einen oder anderen Dämpfer mit dem Endergebnis Mittelfeld. Nun folgen noch ein paar bildliche Impressionen. Auf ein nächstes Jahr!

2. Hans Lindlar Gedächtnispokal
Bericht von Markus Schirmbeck

Letzte Woche Samstag vertrat ich neben Frank und Florian Bergmann sowie Jannis Grigorjew und Louis Stiller unseren Klub beim Turnier des SV Künsebeck, welches dieses Jahr in die zweite Auflage ging. Mit dem Ergebnis bin ich im großen und ganzen sehr zufrieden, auch wenn nach oben natürlich noch mehr ging, nach unten aber ehrlich gesagt auch. Im Spiel gegen den Turniersieger, das ich leider schon in der ersten Runde spielen musste, stand ich über weite Strecken auch chancenreich, aber Jan Klatt hat seine Spielstärke nicht von ungefähr und so war es die einzige Partie, die ich letztendlich verloren habe.

Frank und die von ihm betreuten Jugendlichen schnitten mehr oder weniger ihrer Spielstärke entsprechend ab, wobei es leider auch keine überraschenden Abweichungen nach oben gab. Die Ergebnisse und ein paar Fotos hat Bernd mir netterweise zur Verfügung gestellt. Sie finden sich unter diesem Bericht sowie hier [1.475 KB] als Zip-Datei zum Download.

Résumé: Ein nettes Turnier am Samstagnachmittag, das sicher auch bei seiner Fortsetzung im nächsten Jahr wieder gut besucht und besetzt sein wird. Vielen Dank an dieser Stelle an die Organisatoren und an Alle die mitgespielt haben!



Neujahrsblitzen des SK Künsebeck/Ankündigung Simultanveranstaltung

Wie bereits im letzten Jahr lud der SK Künsebeck auch alle Spieler des SK Halle zum jährlichen Neujahrsblitzturnier ein. Gewonnen hat das Trio Markus, brav nach Alter sortiert. Es folgten Dieter Weyer und Bernd Fischer. Die Ergebnisse finden sich in der unteren Tabelle.

Bernd Fischer bat auf unserer Homepage bekannt zu geben, dass zum 65-jährigen Jubiläums des Schachvereins 1948 Künsebeck und zum 50-jährigen Geburtstag des Schachbezirks Teutoburger Wald West kurzfristig ein Simultanturnier organisiert wird. Der Großmeister Vladimir Epishin wird sich die Ehre geben und am Freitag dem 18. Januar gegen maximal 25 Spieler der umliegenden Vereine antreten.

Platz Name Punkte
1 Markus Schirmbeck 8
2 Markus Wiegand 6,5
3 Markus Voß 6,5
4 Dieter Weyer 5,5
5 Bernd Fischer 5,5
6 Dietmar Guhe 3,5
7 Dieter Ahlemeyer 3,0
8 Fiona Guhe 2,5
9 Karl-Friedrich Wolff 2,5
10 Manfred Stockhecke 1,5


Schnellschachturnier im Rahmen der 11. Haller Stadtmeisterschaften 2012

Sehr erfolgreich verlief unser alljährliches Schnellschachturnier im Rahmen der Haller Stadtmeisterschaft. Sieger im starken Feld wurde Claudius Gottstein vor Ludger Höllmann und Jan Haskenhoff. Besonders haben wir uns über die weitgereisten 5 Teilnehmer aus Bremen gefreut! Turnierleiter Dieter Ahlemeyer lieferte für unsere Website die weiteren Highlights:

Sieger - Rating bis DWZ 1900 - Karl-Ernst Kiel - SK Halle
Sieger - Rating bis DWZ 1700 - Dieter Ahlemeyer - SK Halle
Sieger - Rating bis DWZ 1500 - Andreas Nimz - Spvg Versmold

Sieger - Jugendpokal - Jan-Ricardo Kropp - SK Bremen-West

Jüngster Teilnehmer: 9 Jahre (Jan Zaharow)
Ältester Teilnehmer: 75 Jahre (Karl-Ernst Kiel)

Der Gewinner des Jugendpokals ist 16 Jahre alt.
5 Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren haben teilgenommen.

Haller Stadtmeisterschaften Schnellschach 2012

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang Teilnehmer Titel TWZ At Verein/Ort Land S R V Punkte Buchh SoBerg
1. Gottstein, Claudi   2118 x SK Werther   5 2 0 6.0 30.0 25.00
2. Höllmann, Ludger   2150 x SK Nordhorn-Bla   5 1 1 5.5 31.0 23.50
3. Haskenhoff, Jan   2042 x SK Halle   5 0 2 5.0 29.5 18.00
4. Kiel, Karl-Ernst   1730 x SK Halle   4 1 2 4.5 30.5 17.00
5. Wiegand, Markus   1733 x SK Halle   4 1 2 4.5 25.0 15.25
6. Ahlemeyer, Dieter   1606 x SK Halle   4 0 3 4.0 30.5 14.00
7. Schirmbeck, Marku   1659 x SK Halle   4 0 3 4.0 28.0 11.50
8. Heider, Ralf   1671 x Spvg Versmold   4 0 3 4.0 24.5 10.00
9. Jackl, Christian   1769 x SK Sieker   3 1 3 3.5 23.5 9.25
10. Nimz, Andreas   1356 x Spvg Versmold   3 1 3 3.5 19.5 7.25
11. Müller, Herbert   1470 x SK Halle   3 0 4 3.0 27.5 8.50
12. Kropp, Jan-Ricard   1413 x SK Bremen-West   3 0 4 3.0 25.0 7.50
13. Sowarka, Niklas   920 x SK Bremen-West   3 0 4 3.0 18.0 5.00
14. Wolff, Karl-Fried   1614 x SK Halle   2 1 4 2.5 21.5 5.25
15. Nimz, Fiete   1107 x Spvg Versmold   2 0 5 2.0 20.5 4.00
16. Zaharow, Jan   891 x SK Bremen-West   2 0 5 2.0 19.0 3.00
17. Schröder, Mariusz   1193 x SK Bremen-West   2 0 5 2.0 18.5 4.50
18. Miessner, Malcolm     x SK Bremen-West   1 0 6 1.0 19.0 2.00

Schachwattturnier auf (vor) Baltrum
Bericht von Markus Wiegand

Schon zum 11. Mal wurde am 30.08.2012 im Watt vor der Nordseeinsel Baltrum das internationale Schachwattturnier ausgetragen. Dabei standen vor allem der Spaß und das Erlebnis der besonderen Umgebung im Vordergrund. Vor dem Spielen war für die zehn Teilnehmer - darunter auch einige Vereins- und Ex-Vereinsspieler - erstmal Arbeit angesagt. Spielmaterial sowie Bänke, Tische und Verpflegung wurden auf die für Baltrum typischen Handkarren verladen und weit ins Watt hinaus gezogen, bis Turnierleiter Horst schließlich an einer Pricke (begrenzt die Fahrrinne der Schiffe) „halt rief“. Nach dem Aufbauen gab es für alle (den jüngsten Teilnehmer mal ausgenommen) einen kräftigen Schluck Sanddornschnaps. Dann konnte es endlich losgehen.

Der Wettergott hatte auf die angekündigten Regenschauer verzichtet und die Flut ließ auch noch auf sich warten. Beste Bedingungen also für ein schönes Turnier unter freiem Himmel. Aus den folgenden 9 Partien holte ich unter kräftiger Mithilfe meiner Konkurrenz 8,5 Punkte und somit den Turniersieg. So setzte mich der am Ende mit 8 Punkten Zweitplatzierte mit zwei Damen patt. Der mit 7,5 Punkten am Ende Drittplatzierte übersah in gewonnener Stellung ein einfaches Bauernschach und verlor so noch die Partie. Die anderen Partien wurden mehr oder weniger souverän gewonnen. Besonderes Handicap waren dabei sowohl der nach jeder Runde ausgeschenkte Sanddornschnaps, als auch die langsam im Schlick versinkenden Sitzbänke.

Nach dem Turnier erhielt jeder Teilnehmer eine Urkunde sowie die ersten 3 zusätzlich Hochprozentiges bzw. einen Gutschein für die Baltrumer Gastronomie. Anschließend machte man sich es noch in kleiner Runde vor dem Nationalparkhaus gemütlich, wobei der Sanddornschnaps natürlich nicht fehlen durfte. Insgesamt ein sehr gelungenes Turnier mit einem bestens gelaunten Turnierleiter Horst, bei dem ich mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Ausrichtung (und natürlich auch den Sanddornschnaps) bedanken möchte.

Mühlenhofturnier Hücker Aschen 2012:

Nun das zweite Jahr in Folge haben wir es geschafft, eine 6-er Mannschaft für das legendäre Outdoor Schachturnier an der Mühle in Hücker Aschen auf die Beine zu stellen. Die Veranstalter bewiesen Mut, indem sie die Veranstaltung trotz zweifelhafter Wetterprognose nicht wie letztes Jahr ins Innere verlegten, sondern daran festhielten, draußen zu spielen. Die Entscheidung erwies sich als Glücksgriff, ein paar Tropfen gab es zwischendurch schon, aber der große Regen kam erst direkt im Anschluss an die Siegerehrung. Hervorragendes Timing! Nicht so klasse waren dagegen die langen Pausen zwischen den einzelnen Runden, jede dauerte insgesamt länger als 1 Stunde. Das ist optimierbar, war aber dann doch nicht so schlimm, da für ein nettes Rahmenprogramm gesorgt war.

Wir traten mit dem folgenden Team an:
Brett 1: Markus Schirmbeck
Brett 2: Bernd Fischer
Brett 3: Markus Wiegand
Brett 4: Markus Voß
Brett 5: Oliver Schlüter
Brett 6: Charly Wolff
Ersatzspieler: Karl-Ernst Kiel

Insgesamt waren es so um die 15 Mannschaften und wir waren von der Spielstärke her eher im unteren Drittel einzuordnen, aber im Schnellschach kann ja viel passieren. Die erste Runde ging gegen den Tus Brake dann auch mal ziemlich hoch verloren, was aber kein Beinbruch war, da Schweizer System gespielt wurde, wodurch die ersten Runden für die schwächeren Mannschaften immer hart sind. Die zweite Runde war da schon ärgerlicher. Riemsloh I hieß der Gegner, und wir hatten eigentlich nicht einmal DWZ-Nachteile gegen die Truppe, aber trotzdem lief nur wenig zusammen und auch dieses Spiel ging hoch verloren.

Danach genehmigten wir uns erstmal unsere zweite Bierrunde, von unserem hochgeschätzten Vorsitzenden gestiftet, und schon lief es besser: Die Heimmannschaft von Hücker Aschen trat gegen uns an, und mit dem Wetterwechsel (es gab einen leichten Schauer, der die Bretter etwas unter Wasser setzte) kam die Wende. Wir gaben nur einen halben Punkt ab und feierten souverän unseren ersten Sieg. Nach dem Spiel kam die Diskussion auf, ob wir denn nun jetzt eine neue Siegesserie gestartet oder die alte Niederlagenserie nur unterbrochen hätten. Das Erstere war glücklicherweise der Fall.

Das nächste Spiel war gegen die Gütersloher Resterampe. Resterampe hießen die Jungs deswegen, weil die Gütersloher mit etlichen Mannschaften in allen Klassen antraten und trotzdem immer noch Spieler übrig hatten, die sie in diese Mannschaft steckten – sehr beeindruckend! Unsere Serie hielt jedenfalls, wieder ein ziemlich hoher Sieg.

Nun waren wir sicher im Mittelfeld angekommen, die Frage vor der letzten Runde war nun, ob im Oberen oder Unteren. Der Gegner hieß Stars&Stars, mal wieder aus Gütersloh, aber diesmal nominell deutlich spielstärker. Den Ausgang dieses Vergleichs mögen sich Fans der Stars durch das Gerstensafthandicap erklären, welches unstrittig vorhanden war. Jedoch muss man aus unserer Sicht festhalten, dass die gehandicaptesten unserer Gegner jeweils den vollen Punkt mit nach Hause nahmen. Den anderen Spielern, eigentlich deutlich besser beieinander, nahmen wir dann an Brett 3-6 die Punkte ab, sodass letztlich ein knapper, aber verdienter 3,5:2,5 Sieg dabei heraussprang. Vielleicht hat uns auch die spontane, aber dadurch nicht weniger geniale taktische Maßnahme, das erste und vierte Brett zu tauschen, den entscheidenden Vorteil verschafft! (War das regelkonform? Protestler bitte vortreten!)

In der Endabrechnung katapultierte uns dieser Sieg auf den 5. Platz, profitierend von der hohen Anzahl gewonnener Brettpunkte, die uns unsere klaren Siege in Runde 3 und 4 einbrachten. Nach Hause nahmen wir einen Pokal in angemessener Größe, eine Flasche nicht besonders hochwertigen Sekt (sollte man wohl besser verspritzen als trinken) sowie die Gewissheit mit, einen netten Tag mit unserem Lieblingssports verbracht zu haben.

Auf ein nächstes Mal!

Von links nach rechts: Oliver Schlüter, Markus Schirmbeck, Markus Voß, Charly Wolff, Markus Wiegand und Bernd Fischer

Volksbank Cup 2012

Am 23.1. fand erstmals, vom neuen Verein in unserem Bezirk veranstaltet, der Volksbank Cup statt. Modus war ein Schnellschachturnier, 7 Runden, 15 Minuten in einem kombinierten KO- und Schweizer System Turnier. Laut Bernd Fischer, der so nett war mir die Hintergründe zu erklären, hat dieser Modus den Vorteil, dass in den letzten Runden Absprachen an den Spitzenbrettern erschwert werden…wie dem auch sei, letztlich spielt man 7 Spiele Schnellschach, den Gegner kann man sich eh nicht aussuchen.

Die Besetzung des Turniers war Top, ein GM, diverse IMs und auch andere Titelträger. Ich war mit meinen knapp 1600 Punkten klar im unteren Teilnehmerfeld. Unter 1300 gab es sogar nur eine Teilnehmerin, die dann auch prompt den Ratingpreis mit nach Hause nehmen durfte. Also insgesamt wirklich saustark besetzt und eine große Herausforderung für alle, einige Titelträger fanden sich am Ende unerwartet unter ferner liefen wieder. Die Organisation des Turniers war wirklich Top, keine unnötig langen Wartezeiten und eine pünktliche Abwicklung.

Mein Turnierverlauf lässt sich zweiteilen, in den ersten drei Runden gegen starke Gegner wahrscheinlich nicht einmal so schlecht gespielt, aber trotzdem nichts geholt und dementsprechend Frustration aufgebaut. In den letzten 4 Runden war ich dann allerdings deutlich erfolgreicher, 3,5 aus 4, und dadurch sogar noch mit großem Vorsprung einen Fuffi gewonnen. Auf den letzten Sieg gegen Johanna Blübaum kann ich sogar richtig stolz sein. Wer hätte das gedacht nach der bescheidenen ersten Hälfte.

Zweihochsechs hat zum Schluss die feste Absicht bekundet das Turnier im kommenden Jahr weiterleben zu lassen; eine gute Entscheidung angesichts des großen Erfolges. Sollte es dann wieder so stark besetzt sein wie vor ein paar Tagen ist eine Teilnahme für alle ambitionierten Spieler aus unserer Region sicher sehr lohnend.

Weitere interessante Berichte über das Turnier sind auf der Website von zweihochsechs, sowie auf der Website des SV Gütersloh zu finden.

Die Schloss Open 2011 in Werther

Auch in diesem Jahr waren die Schloss Open in Werther wieder ein stark besetztes Turnier, das gilt sowohl für die Quantität – inclusive Jugendopen waren deutlich über 200 Spieler angetreten - wie auch für die Qualität – immerhin acht Titelträger hatten sich im A-Turnier aufgrund ihrer Spielstärke in der Favoritengruppe gesammelt.

Sieger wurde in der A-Gruppe GM Dimitri Svetushkin, der in seinen Partien taktisch anspruchsvolles und sehenswertes Schach bot verdient mit einem Punkt Vorsprung auf seinen Verfolger Epishin, der das Turnier auch schon einige Male gewonnen hat.

Auch unser Verein war bei dem Turnier wieder bestens vertreten. Am Start waren im wesentlichen die üblichen Verdächtigen: Im starken A-Turnier war Jan Haskenhoff mit dabei, am Ende erreichte er 2,5 Punkte aus den 7 Partien und erreichte den 31. Platz, womit er sicher nicht vollständig zufrieden gewesen ist. Die DWZ-Verluste waren aber angesichts des sehr starken Gegnerschnitts mit 5 Punkten nicht wirklich nennenswert. In der B-Gruppe gelang unserem passiven Mitglied Bernd Fischer eine Riesenüberraschung: Er wurde im starken Feld mit 4 Punkten aus 5 Partien Dritter, und durfte sich auch über einen ansehnlichen Preis freuen. Im C-Open erreichte Andreas Gefnider eine gute Platzierung und wurde mit 3,5 Punkten aus den 5 Partien schließlich Achter.

Auch im D-Open war mit Markus Schirmbeck ein weiterer Spieler aus unserem Verein erfolgreich und vorne mit dabei: Nach der verlorenen Auftaktrunde startete er eine tolle Aufholjagd und erreichte mit 4 Siegen in Folge noch einen sehr guten vierten Platz und war damit in den Preisrängen. Analysen seiner Partien aus der 1. und 5. Runde finden sich in der Rubrik Partien.

Trotz Auftaktniederlage in den Preisrängen - Markus Schirmbeck


Im Jugendopen war der SK zweimal vertreten: Tamara Pilz, zuletzt OWL-Meisterin geworden, erreichte mit Rang 23 noch einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Immerhin 3 Punkte aus den 7 Partien erreichte Jannis Grigorjew, was ein ordentliches Ergebnis und Platz 41 bedeutete.

Hier noch einige Fotos von dieser wie immer sehr gelungenen Veranstaltung!

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OWL-Viererblitzen in Hücker Aschen 2011

Das DFB-Pokalfinale im Fussball findet in Berlin statt. Immer. Manch einer der Teilnehmer des OWL-Viererblitzen hat sich gefragt, ob man angesichts der perfekten Organisation und der excellenten Spielbedingungen nicht auch Hücker-Aschen als ständigen Spielort wählen sollte. Perfekt von der Größe, mit für Schachverhältnisse aussergewöhnlicher Bewirtung – dem Vernehmen nach ist extra ein Koch aus Serbien eingeflogen worden, um eine fantastische serbische Bohnensuppe zu kredenzen – konnten die 17 teilnehmenden Mannschaften aus ganz OWL einen sehr gelungenen Schachnachmittag genießen. Daran änderte auch der benachbarte Rasenbolzplatz nichts, auf dem am späten Nachmittag Beobachtern zufolge niveauarmer Amateurfußball geboten wurde.

Auch unser Verein war wieder mit von der Partie, als eine Art „Stammvierer“ hat sich in den letzten Turnieren die Besetzung mit Reiner Laube, Jan Haskenhoff, Mario Ortpaul und Markus Wiegand etabliert. Aus dem Bezirk waren außerdem noch Versmold und Werther mit dabei. Von der sportlichen Seite her verlor unser Team mehr als das es gewann, was der guten Laune aber letztlich keinen Abbruch tat. Reiner holte am ersten Brett 7,5 Punkte aus 16 Partien bei nur 5 Niederlagen, Jan konnte sich nach schwachem Start mit fünffachem Eierfest steigern und erreichte am Ende 6,5 Punkte, Mario an Brett 3 erzielte erfreuliche 10,5 Punkte und Markus an Brett kam am Ende auf 5 Punkte. Auf der Sollseite standen zwei 0:4-Niederlagen gegen Brackwede und Lemgo, dem wiederum standen zwei 4:0 gegen Kirchlengern und Gastgeber Hücker-Aschen gegenüber. Absolutes Turnierhighlight für unsere Mannschaft war aber das Spiel gegen Lippstadt, den Turnierfavoriten. Mit 3,5:0,5 konnte man einen ganz klaren und nicht mal gefährdeten Sieg gegen die DWZ-Boliden von der Lippe erzielen.

Hier noch eine kleine Fotostrecke von diesem schönen Turnier!

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Das Sparkassen-Chess-Meeting in Dortmund 2010

Das Sparkassen-Chess-Meeting in Dortmund war auch in diesem Jahr das traditionell stark besetzte Großmeisterturnier in Deutschland. Doppelrundig kämpften 6 Spieler um den Eintrag in die Siegerliste. Das Schau- wird dabei zum Schachspielhaus umfunktioniert, zahlreiche interessierte Schachbesucher konnten vor Ort in den bequemen Sesseln via Kopfhörer die Spiele wie gewohnt mit Livekommentaren genießen.

Das Sparkassen Chess Meeting in Dortmund - Die Traditionsveranstaltung im Ruhrgebiet lockte wieder zahlreiche Spieler aller Spielklassen an die Bretter


Den Sieg mit einem Punkt Vorsprung vor dem Zweitplatzierten konnte sich etwas überraschend Ruslan Ponomariov mit 6,5 Punkten aus seinen 10 Partien sichern. Als Dortmund-Debütant überzeugte er mit der insgesamt über die 10 Runden gesehen konstantesten Leistung, in der Schlussrunde reichte ihm mit den weißen Steinen ein Remis gegen den Zweitplatzierten jungen Vietnamesen Liem Le Quang, der aber ebenfalls mit seiner Vorstellung in Dortmund sehr zufrieden war. Der zweite Platz ist sicher mehr, als sich der 19-jährige vor dem Turnier ausgerechnet hat. Das ist für Wladimir Kramnik sicher anders: Auch bei den Wettbüros als klarer Favorit auf den Turniersieg gestartet, erreichte er am Ende nur eine Ausbeute von 50 Prozent und konnte so den an ihn gestellten hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Punktgleich mit ihm lief der Aserbaidschaner Shakhriyar Mamedyarov ins Ziel ein. Zwischenzeitlich hatte dieser durchaus Aussichten auf den Turniersieg und war Ruslan Ponomariov dicht auf den Fersen. Nach gutem Start unterlief ihm aber in Runde 6 gegen Arkadij Naiditsch ein folgenschweres Missgeschick, als er einzügig eine Qualität über Bord warf. Zwar konnte er die Runde darauf gegen Peter Leko gewinnen, nach einer Niederlage in der Schlussrunde gegen Wladimir Kramnik verblieb für ihn dennoch nur der vierte Platz. Ebenfalls nicht zufrieden mit dem Verlauf des Turniers dürften Arkadij Naiditsch und Peter Leko sein: Naiditsch verlor vier Partien, dem gegenüber stehen zwei Gewinnpartien, die aber jeweils nur durch schwere Fehler seiner Gegner (Qualitätseinsteller/Mamedyarov, unkorrektes Figurenopfer/Kramnik) zustande kamen. Der ehemalige Dortmund-Sieger Peter Leko dagegen agierte am Anfang unglücklich, u.a. ließ er den Sieg gegen Kramnik liegen. Insgesamt lief es einfach nicht gut für ihn, so daß auch er in der Endabrechnung wie Naiditsch nur auf 4 Punkte kam.

Vladimir Kramnik gegen Ruslan Ponomariov - Nach einer Niederlage für Kramnik im ersten Durchgang endete die zweite Partie remis. Ponomariov wurde Turniersieger


Parallel wurden noch weitere Turniere ausgetragen. Im Helmut-Kohls-Turnier spielten in einem 10-köpfigen Feld einige Titelträger und lokale Größen. Den Sieg konnte sich völlig überraschend der titellose Jens Kotainy sichern. Er siegte mit einem halben Punkt Vorsprung, eine IM-Norm war der Lohn. Ebenfalls IM-Normen erzielten der Zweitplatzierte Vyacheslav Klyuner und der junge Lokalmatador Patrick Zelbel, der seine dritte IM-Norm erzielte, auf die Verleihung des Titel muss er indes noch warten: Es fehlt noch an der notwendigen 2400er-Elo.

Tradtionell wurden auch wieder zwei Open-Turniere gespielt, diese fanden im Rathaus der Stadt Dortmund statt. Sieger im A-Open wurde GM Nalbandian, das B-Open gewann Alexander Kirtania.


Pressekonferenz - Anatoly Karpov und Richard Conn beantworteten Fragen zu ihrer Kandidatur


Pressekonferenz mit Anatoly Karpov und Richard Conn

Ex-Weltmeister und Großmeister und Fide-Präsident in spe Anatoly Karpov, sowie der Vizekandidat Richard Conn weilten am Donnerstag in Dortmund, um sich den Fragen der interessierten Journalistenschar zu stellen.

"In der Schachwelt gibt es einen Machtkampf" - was man sich darunter vorzustellen hat, erläutert Karpov in seinen einleitenden Worten. Er kandidiert für den Vorsitz der Fide, obwohl er und auch Richard Conn bereits psychisch und körperlich bedroht worden sind. Kirsan Ilyumzhinov, so scheint es, ist überall, und nicht nur er ist angetreten, seine Machtposition zu verteidigen. Nach einigen Merkwürdigkeiten bei Vergaben von Turnieren fällt es nicht schwer, auch in der Schachwelt zum Teil mafiöse Strukturen zu vermuten. "Die Schachwelt will einen Wechsel, und sie ist leicht dafür zu begeistern", so Karpov weiter. Es fiele nicht schwer, Funktionäre davon zu überzeugen. "Die Fide nimmt das Geld von den angeschlossenen Verbänden, verteilt davon aber nur zu wenig, dem Schach kommt davon insgesamt nicht genug zu Gute", ergänzt Richard Conn.

Anatoly Karpov und Richard Conn - Beim Posing...


Auf die Frage, inwieweit schon mögliche Sponsoren für eine neue Fide-Führung gewonnnen werden konnten, erläutert Conn weiter, das Schach-Sponsoring keinesfalls bei Software- und Computer-Firmen aufhören muss. Arg optimistisch mutet aber seine Hoffnung an, auch Firmen wie Coca Cola könnten sich im Schach engagieren. Dahin ist es wohl noch ein weiter Weg. Eine Firma, die sich mit ca. 4 Millionen Dollar engagieren würde, habe man aber wohl schon an der Hand. Karpov kritisiert die gesunkenen Preisgelder bei den WM-Kämpfen: So gab es beim WM-Kampf 1990 zwischen ihm und Kasparov in New York schon mehr Preisgeld gegeben als bei zuletzt ausgetragenen Weltmeisterschaften. Und das, obwohl der Wert des Geldes in den letzten 20 Jahren ja nun nicht gerade gestiegen ist. Weiter kritisiert er die Häufigkeit der Weltmeisterschaften unter dem Regime von Ilyumzhinov: So habe es in der letzten Zeit zu viele verschiedene Weltmeister gegeben. Karpov betont, das auch diese Spieler hervorragende Großmeister sind, aber die WM-Kämpfe insgesamt doch auch an Qualität verloren haben.

Das Kandidatenteam präsentierte sich in den vergangenen Wochen verständlicherweise außerordentlich reisefreudig: So spricht Karpov von 40 - 50 Ländern, die er in den letzten zwei bis drei Monaten im Rahmen seiner Kandidatur besucht hat. Auch Richard Conn sammelt fleißig Länderpunkte: Nicht immer sind es aber die gleichen Staaten, die er bereist. "It is not so easy to change countries in Asia as it is in Europe", bemerkt Richard Conn. Auf ihren Reisen stoßen die beiden immer wieder auf Zurückhaltung, sie vermuten, daß die Funktionäre der Mitgliedsverbände von Ilyumzhinov und der Fide-Organisation eingeschüchtert werden. In Singapur traf Karpov einen talentierten jungen Spieler, der quasi verpflichtet werden sollte, teure Trainerstunden - von 50 Euro die Stunde war die Rede - zu nehmen, um überhaupt eine Chance zu haben, für singapurianische Auswahlmannschaften anzutreten. Ein Unding und natürlich nicht im Sinne der Schachförderung. Karpov berichtet weiter, das in vielen Ländern die Medien einem Wirtschaftsdiktat unterliegen: "They write for whom they get payed", und das kann man sich sicher gut vorstellen.

Nicht viel erfährt man über die Rolle von Gary Kasparov, der immer mal im Rahmen der Kanditatur zu verschiedenen Anlässen medienwirksam in Erscheinung tritt. Sicher ist er aber ein weiteres beliebtes Gesicht, das die Kanditatur positiv beeinflussen kann. Jetzt heißt es abwarten - wobei man sich eine gewisse Sympathie für das redselige Kandidatenteam nicht ganz verkneifen kann.

Und hier noch eine kleine Bildergalerie vom Dortmunder Open!

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26.05.2010: Jan Haskenhoff wird 8. beim Beelener Pfingstturnier

Wie in jedem Jahr wurde auch in diesem in Beelen zu Pfingsten Schach gespielt, und das immerhin schon zum 20. Mal. Die Jubiläumsauflage war insgesamt von der Teilnehmerzahl nicht ganz so stark wie im Vorjahr besetzt, es war aber trotz der klaren Favoritenrolle des einzigen teilnehmenden IM´s Alexander Kabatianski ein stets interessantes und bis in die Schlussrunde auch ein hart umkämpftes Turnier. Wie immer waren viele Stammkunden mit dabei, denen die sympathische ländlich-ruhige Atmosphäre des Turniers wichtiger und wertvoller ist als etwa urbanes Flair, was man hier vergebens sucht.


Unter die vielen Dauergäste hat sich bei der diesjährigen Auflage erfreulicherweise mit Jan Haskenhoff auch ein Spieler unseres Vereines gemischt. Jan konnte als Achtgesetzter der 59 Teilnehmer durchaus eine Geheimfavoritenrolle mit Preisaussicht für sich reklamieren, da er zuletzt bei den Schloss Open und auch in der vergangenen Verbandsligasaison recht gute Leistungen gezeigt hat. Die ersten beiden Runden konnte er gegen deutlich schwächer eingestufte Gegner klar für sich entscheiden. Leider unterlag er in der dritten Runde gegen den Stammgast Matthias Nattermüller vom SV Ahlen. In den nächsten beiden Runden gelangen ihm dann aber wieder Siege, so dass es in der sechsten Runde zu einem Duell mit dem spielstarken Youngster Sebastian Raum von der SG Oesede-Georgsmarienhütte kam. Zur Überraschung beider Spieler endete diese Partie bereits nach 19 Zügen mit einem Sieg von Jan, der zwei Ungenauigkeiten seines Gegners in der Eröffnung gnadenlos ausnutzte, den König ins freie zu locken und matt zu setzen. Durch diesen Sieg kam es in der siebten und letzten Turnierrunde zum direkten Aufeinandertreffen von Jan und dem IM Kabatianski. Mit einem Sieg hätte sich Jan hier auch aufgrund der anderen Ergebnisse den alleinigen Turniersieg gesichert. Die Partie war dann auch keinesfalls eine absolut einseitige Angelegenheit, Jan verlor zwar irgendwann einen Bauern, erreichte aber ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, das sich vermutlich noch in der Remisbreite befunden hat. Nach der Partie haderte er mit einem Zug, mit dem er versäumte, sich einer Bauernschwäche zu entledigen. Später erhielt der King des IM´s Einmarsch in die schwarze Stellung, und als der Verlust eines weiteren Bauern unabwendbar war, gab Jan die Partie auf. Am Ende erreichte Jan aber trotz dieser Niederlage den achten Platz, der seiner vorherigen Setzlistenplatzierung entspricht. Trotz des schlechten Gegnerschnittes konnte er immerhin noch 6 DWZ-Pluspunkte auf seinem Wertungskonto für sich verbuchen.

Zum Download hier noch ein bisschen Schach für Euch, Jan´s Sieg aus Runde 6 und die Niederlage in der entscheidenden Partie aus Runde 7 zum Download! Danke an Jan, der mir die beiden Partien gemailt hat!

Runde 6: Kein Albraum für Jan! [1 KB]

IM Kabatianski gegen Jan aus Runde 7! [ KB]

Und hier noch ein paar Impressionen vom Turnier!

18.05.2010 Nachlese Schloss Open in Werther

Beim größten Openturnier der Region sind in diesem Jahr immerhin 4 Spieler aus unserem Verein mit am Start gewesen. Jan Haskenhoff und Mario Ortpaul spielten im A-Open, Andreas Gefnider und Alexander Gripitsch nahmen am C-Turnier teil.

Im A-Turnier war Jan Haskenhoff der erfolgreichste Spieler unseres Vereins und erreichte mit dem 33. Platz und 3/7 ein ansprechendes Ergebnis. So konnte Jan, der am kommenden Wochenende beim Pfingstopen in Beelen antreten wird, einen ganz ordentlichen DWZ-Gewinn für sich verbuchen. Wie immer war es spannend, bei Jans Partien wegen seines ausgeprägten Zeitnotfaibles zuzuschauen. Nicht so gut lief es für Euren Berichterstatter Mario Ortpaul. Nur in zwei Runden konnte er gutes Schach anbieten, so blieb am Ende nur der vorletzte Platz in diesem stark besetzten Turnier.

Im C-Turnier konnten Andreas Gefnider (+24 DWZ, 30. Platz, 2/5) und Alexander Gripitsch (+23 DWZ, 12. Platz, 3/5) gute Leistungen zeigen. Insgesamt waren bei den Schloß Open in diesem Jahr über 200 Teilnehmer in 4 Openturnieren und im Jugendturnier mit von der Partie.

Zur Veranstalterseite

Zum Bericht auf Chessbase.de

Und hier noch zum Abschluß eine Fotonachlese von dem schönen Schachturnier in Werther!

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24.10.2009: Reiner Laube sicherer Sieger beim Schnellschach

Unser beliebtes Schnellschachturnier wurde erstmalig im Rahmen der Haller Stadtmeisterschaften unter dem Motto "Bewegung beginnt im Kopf" im Sportpark Halle ausgetragen Nach Abstimmung aller Beteiligten wurde das Turnier mit auf 7 Runden Schweizer System verkürzter Turnierdauer gespielt. Bei der geringen Teilnehmerzahl
von 14 Spielern (viele namhafte Absagen durch private oder berufliche Verpflichtungen) hatte Reiner Laube keine ernstzunehmenden Gegner und gewann das Turnier souverän. Etwas überraschend konnte sich Ekkehard Hufendiek den 2. Platz sichern. Auch Dieter Ahlemeyers 3. Platz, und der 4. Platz von Markus Voß, sind sicherlich als Überraschung anzusehen. Die beiden waren damit auch Gewinner der ausgelobten Ratingpreise.

Hier noch die Rangliste, übermittelt von Dieter Ahlemeyer, sowie einige Impressionen, vielen Dank dafür an Dieter!

1. Reiner Laube, 7 Punkte

2. E. Hufendiek, 5 Punkte

3. D. Ahlemeyer, 4,5 Punkte

4. M. Voß, 4 Punkte

5. M. Schulte, 4 Punkte

6. C. Jackl, 4 Punkte

7. H.-W. Miller, 4 Punkte

8. R. Geisler, 3,5 Punkte

9. W. Reich, 3,5 Punkte

10. M. Wiegand, 3 Punkte

11. M. Schirmbeck, 3 Punkte

12. H. Maczollek, 2 Punkte

13. H.-L. Fister, 1,5 Punkte

14. T. Pilz, 0 Punkte



Thomas Luther siegt beim 6. LGA Cup 2009 in Nürnberg

Auch in diesem Jahr gab es mal wieder keinen Zweifel: Der LGA Cup in Nürnberg, der mittlerweile zum sechsten Mal ausgetragen wurde, war für jeden der Teilnehmer die Reise wert: 182 Spieler fanden sich zu einem der bestbesetztesten und wohl auch bestorganisiertesten Open in Deutschland zusammen, und das Feld war so stark wie nie zuvor: Es fanden sich über 60 Titelträger aus zahlreichen Ländern ein, der Eloschnitt aller Teilnehmer lag bei 2150.

Verdienter Sieger des Turniers wurde der für den SV Empor Erfurt gemeldete Großmeister Thomas Luther, der als einziger hervorragende 6 Punkte aus den sieben Partien gegen die erstklassige Gegnerschaft erreichen konnte. Entscheidend wohl sein Sieg in der sechsten Runde gegen den wie immer hochinteressantes Schach spielenden schwedischen GM Johnny Hector. Den zweiten Platz erreichte der auch als Kommentator bei großen Schachevents bekannte und beliebte Großmeister Klaus Bischoff, der ebenso wie der drittplatzierte Stammgast des Nürnberger Turniers, GM Romuald Mainka aus Remagen, auf 5,5 Punkte aus den sieben Partien kam. Beide kamen ohne Niederlage durch das Turnier.

Der Spielsaal der ersten Bretter. - Letzte Runde. Die Entscheidung naht.


Wie schon so oft wurde es den Titelträgern nicht leicht gemacht: Es gab zahlreiche Überraschungen, und die Meister mussten zum Teil arg Federn lassen. So unterlag bereits in der ersten Runde der Großmeister Lev Gutmann aus Melle dem Amateur Steinmüller, der ca. 500 Elopunkte weniger aufwies, und auch GM Baramidze vom Hamburger SK mußte sich mit einem Remis bescheiden. Die Überraschung der ersten vier Runden des Turniers war der Erlanger Rechtsanwalt Michael Willim, reiner Hobbysportler, der tatsächlich mit vier Punkten aus den vier Partien startete. In den letzten drei Runden verlor er aber und wurde noch durchgereicht, aber der 42. Platz und der Gewinn eines Ratingpreises waren der verdiente Lohn für das tolle Turnier. Aus unserem Verein war wieder Mario Ortpaul mit von der Partie. Nach mäßigem Beginn mit Doppelnull erreichte er im Endspurt noch 3,5 Punkte aus den sieben Partien, was den Gewinn von 25 DWZ-Punkten, 12 Elopunkten und des zweiten Ratingpreises in der Ratingklasse unter DWZ 1900 bedeutete. Bereits jetzt meldet der Organisator, das das Turnier 2010 bereits ausgebucht ist - ausverkauft ein Jahr vor Eventbeginn, davon würde manche Popgruppe sicher träumen!

Zur offiziellen Turnierseite des LGA Cup!

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Mario´s Turniertagebuch

Donnerstag, der 03.09.2009

Ist es eigentlich schon Herbst? Diese Frage stelle ich mir an diesem Donnerstag, als ich mit mulmigen Gefühl meinen frisch gegen meinen Abwrack-Nissan eingetauschten Skoda auf dem Etwas-Asi-Marktplatz-Parkplatz in Gütersloh abgestellt habe, und mir auf dem Weg zum Bahnhof ein recht böiger Wind mit leichtem Nieselregen entgegenschlägt. Meterologisch glaube ich ja, kalendarisch nein. Aber mir egal, was Jörg Kachelmann dazu sagen würde - gefühlt ist heute auf jeden Fall Herbst. Das macht aber nichts - das Turnierhighlight des Jahres steht an, und als ich den ICE besteige, stoße ich auf eine Runde rüstiger Rentner, vermutlich ein etwas verlängerter Wochenend-Kegelausflug, der seinen Stimmungshöhepunkt (zum Glück?) wohl noch nicht erreicht hat. Trotzdem kreist die Schnapsflasche, es gibt Pfläumchenlikör - von einer fröhlichen Graumelierten lautstark und merkwürdig betont angekündigt, und bei einer vibriert es in der Hose, wie sie fröhlich bemerkt. Muß wohl das Handy sein.

Mein Kegelausflug verlässt mich bereits in Hannover und weiter geht es für mich nach Nürnberg. Dort angekommen, ist es an der Zeit, zum Hotel zu fahren. Gewählt habe ich aus praktischen Gründen das neue Novina Hotel, das sich in unmittelbarer Nähe der LGA Nürnberg befindet. Dort sind auch die eingeladenen Titelträger untergebracht. Ich werde nicht enttäuscht - weil das Hotel erst seit zwei Monaten geöffnet ist, befindet es sich in einem praktisch neuwertigem Zustand. Alles wirkt sehr neu, die Einrichtung ist elegant, das Interieur ist stylish und modern, dabei aber nicht zu abgehoben. Enttäuscht bin ich lediglich von der Größe des Badezimmers. Würde man die Wanne rausnehmen, hätte man noch ein besseres durchschnittliches deutsches Gäste-WC. Insgesamt dennoch eine gute Wahl - der Weg zum Spielort ist auch in einer Minute zurückgelegt, ich kann praktisch zur LGA rüberschauen. Dort angekommen erwarte ich mit Spannung die Auslosung: Mein Gegner wird der Münchner Fidemeister Christoph Eichler. Meine Eröffnungswahl ist passend - nach eigenem Bekunden hat mein Gegner gegen Skandinavisch selten wirklich was aus der Eröffnung rausgeholt. Das hindert mich aber nicht daran, mich im Verlauf durch einen ungeschickten Königszug ausmanövrieren zu lassen, Figurenverlust oder Matt ist unvermeidlich und ich gebe auf. Der Donnerstagabend hat für mich also das amateurtypische Ende.

Das fast neue Novina Hotel im Süden Nürnbergs. - Diesmal das offizielle Spielerhotel.


Freitag, der 04.09.2009

Besonderen Spaß macht mir bei Turnieren immer das Frühstücksbuffett. Rumkrümmeln dürfen und soviel essen wie man mag. Und das ganz ohne aufräumen. Als ich im Frühstücksraum eintreffe, stellt sich nicht die Frage, ob es sein kann, das Großmeister anwesend sind. Der räumlich recht limitierte Frühstücksbereich ist schon gut besucht, und davon sind sicher Minimum 90 Prozent Turnierteilnehmer. Das Frühstücksbuffett selbst ist durchaus sehr lobenswert, es gibt auch etwas ausgefallenere Leckereien wie zum Beispiel Pfannkuchen mit Himbeerjoghurt. Großmeister Gutmann guckt noch etwas zerknirscht. Sicher hat er schlecht geschlafen, er hat schließlich in der ersten Runde gegen den ca. 500 Punkte schwächeren Alex Steinmüller einen ganzen Punkt liegengelassen. Mir schwant für die Vormittagsrunde auch übles: Ein zweites Mal bin ich im Schweizer System hochgelost worden, so ist das halt, wenn man aus dem untersten Viertel startet. Mein Gegner ist der sehr starke Jugendliche Valerian Hirschberg, und laut Datenbank spielt er Reti. Ich habe mir noch was angeschaut, leider kommt es nicht aufs Brett. Trotzdem komme ich ganz gut ins Spiel und gestalte das Spiel über weite Strecken völlig ausgeglichen. Schließlich wickle ich aber falsch ab und verliere einen wichtigen Bauern. Das Endspiel ist auch aufgrund weiterer entstandener Bauernschwächen nicht mehr zu halten. Na ja, immerhin habe ich im Vorjahr gegen seinen (kleineren) Bruder Leander gewonnen. Hatte er gar nicht angekündigt, seinen Bruder zu schicken, wenn ich ihn schlage...

Nach der Mittagspause werde ich für meine Auftakt-Doppel-Null mit einem leichteren Gegner "belohnt". Ich treffe auch Wolfgang Poppe vom SK Bad Neustadt, der eine DWZ von ca. 1600 aufweist. Es wird eine klare Angelegenheit in einer Schachpartie mit einem ganz niedrigen Niveau auf beiden Seiten, aber es reicht. Nach 25 Zügen stellt mein Gegner, durch einen Bauernhebel unter Druck geraten, zweizügig einen Springer ein und gibt umgehend auf. Anschließend schaue ich noch ein bisschen besseres Schach, abends widme ich mich noch der Auflösung der ersten Studie von Yochanan Afek, eines israelischen IM: Dieser komponiert für jedes Jahr Aufgaben, die man lösen kann und bei Abgabe der richtigen Lösung am Abend einen von drei Preisen gewinnen kann. Auch zu essen gibt es noch etwas für mich, das Kantinenteam arbeitet wie in jedem Jahr wieder zuverlässig und bietet günstige Verpflegung, die man auch gut essen kann.

Im Hotel angekommen ist mir langweilig und ich will mal schauen, was in der Stadt so los ist. Auf dem Weg zur U-Bahn treffe ich auf Turnierleiter Michael Bezold, der mit seinen ehemaligen Schachschülern - Bezold war von 2000 bis 2002 Nachwuchstrainer der deutschen Schachjugend - auf dem Weg in eine Cocktailbar ist. Im Kontiki sollen auch schon Clubspieler gesehen worden sein. Dankenswerterweise lädt er mich ein, mitzukommen, und so habe ich die Gelegenheit, einen netten Abend mit dem ein oder anderen Cocktail/Bierchen und einigen interessanten Anekdoten aus der Welt des Schach zu verbringen. So erfahre ich beispielsweise, das einem Großmeister die Kopfkissen im Hotel zu groß sind. Sachen gibt es. Neu ist mir auch, das die Bundeswehr im Rahmen ihrer Sportförderung auch Schachspieler fördert. Das die Bundeswehr Schach fördert, hätte ich auch nicht unbedingt für möglich gehalten. Um Eins bin ich im Bett, wird Zeit, Samstag ist schließlich wieder Doppelrunde...

Public Viewing - Diese Herren genießen die Liveübertragung


Samstag, der 05.09.2009

Die Enge beim Frühstücksbuffett beschert mir ein kleines Schwätzchen mit GM Romuald Mainka, der noch eine weiße Weste hat, und das Nürnberger Turnier besonders gerne mitspielt. Auch er lobt die Spielbedingungen, und besonders den ausreichenden Platz für jeden Spieler. Mit einigem Respekt sieht er seiner Vormittagsaufgabe gegen den in Nürnberg ansässigen internationalen Meister Leonid Milov entgegen. Auch ich habe Respekt vor meiner Vormittagsaufgabe, man soll nicht glauben, das man mit 1/3 bei diesem Turnier einen leichten Gegner bekommt. Ich treffe auf den Würzburger Josef Krauss, der immerhin auch eine DWZ von ca. 2100 aufweist. Meine Datenbank verrät mir, chronischer Slawischspieler. Wir bekommen ein Damengambit/Anti-Meraner-Variante aufs Brett. Mein Gegner erreicht zunächst eine aktivere Stellung, spielt dann aber zwei bis drei ungenaue Züge und verliert schließlich einige Bauern. Das entstehende Endspiel mit drei Mehrbauern, aber doch auf meiner Seite recht luftigen König, verlangt noch einiges an Aufmerksamkeit, zumal Dame und Turm noch auf dem Brett sind. Schließlich gelingt es mir aber, meine Freibauern zu mobilisieren und die Partie für mich zu entscheiden. Ein wichtiger Sieg, der mir erstmal 50 Prozent beschert.

Es bleibt nur wenig Zeit, die Vormittagsrunde war doch recht lang. Ich beeile mich, in die Stadt zu kommen und etwas für die daheimgebliebenen mitzubringen. Lebkuchen Schmidt hat Saisoneröffnung, und für meine große Tochter gibt es ne DVD. Michel in der Suppenschüssel. Auf dem Weg zur Nachmittagsrunde treffe ich nochmal Romuald Mainka. Als ich ihn frage, wie es gelaufen ist, verrät er mir "Glücklich gewonnen", "glücklich" aber, er lächelt etwas verschmitzt, "gewonnen". Damit bewahrt er die weiße Weste, und im Schach ist es wie im Fußball - wie der Sieg zustande gekommen ist, danach fragt morgen keiner mehr. Ich bin irgendwie noch ein bißchen beswingt von meinem Sieg vom Vormittag und spiele unerklärlicherweise nachmittags gräßlich, gruselig, zum abgewöhnen. Ich erreiche nie wirkliches Gegenspiel und gehe absolut chancenlos ein. Mein Gegner ist der starke Gerhard Reis vom SK Zirndorf, ein ganz solider Spieler mit einem hervorragendem Positionsverständnis, wie er auch in der Partie gegen mich nachweist. Trotzdem ist mein Ergebnis mit 2/5 angesichts der starken Gegner noch einigermaßen akzeptabel. Am Sonntag sollte aber auch noch etwas zählbares her. Deshalb ist der Weg ins Bett an diesem Abend nach dem extrem langweiligen Fußballspiel von Deutschland gegen Südafrika nicht weit.

Playmobil oder Schach? - Das ist hier die Frage.


Sonntag, der 06.09.2009

Mein Gegner an diesem Sonntag ist der Ukrainer Michael Urytskyy, der in der ersten Runde ein Remis gegen GM Baramidze vom Hamburger SK geschafft hat. Das nötigt mir natürlich einiges an Respekt ab, da aber passives Spiel selten und bei diesem Turnier mit Sicherheit gar nicht belohnt wird, spiele ich mal was anderes. Den königsindischen Aufbau in seiner symetrischen Form gegen Englisch kann ich irgendwie nicht mehr sehen, deshalb spiele ich mal was mit frühem b4 und einem mutigen, aber scheinbar korrekten Bauernopfer. Immerhin kann ich des Gegners Dame ein bisschen übers Brett kicken und starken Druck auf der b-Linie aufbauen. Am Ende springt zwar nur eine verflachte Stellung heraus, aber ein Remis gegen einen 2078er ist für mich schon ein ordentliches Ergebnis, zumal es auch eine interessante und ganz gute Partie war. Während meiner Partie unterhalte ich mich mit Axel Fritz vom Herforder SV. Eigentlich hätten wir uns heute möglicherweise am Brett für unsere Mannschaften Halle und Herford II in einem Mannschaftskampf der Verbandsliga OWL gegenübergesessen, aber das Nürnberger Turnier läßt diese Rechnung nicht aufgehen. So hat ein Turnier in Franken sogar Auswirkungen auf die Verbandsliga OWL. Axel kümmert sich in Nürnberg gemeinsam mit dem IM Georgios Souleidis um die Liveübertragungen der ersten Bretter und den Internetauftritt. Als er auf die Uhr schaut, fängt "unser" Mannschaftskampf gerade an, er verspricht, mich über das Ergebnis auf dem laufenden zu halten.

Nach meiner Vormittagspartie analysiere ich noch ein wenig mit meinem Gegner. Er hat doch relativ viel gesehen, mein Eindruck ist aber, das er noch viel stärker sein könnte, wenn er manchmal etwas länger überlegen und nicht so schnell ziehen würde. Seine Wortwahl bei der Analyse ist deutlich bis drastisch und läßt keine Fehlinterpretationen zu. "Ist scheiße", "Wenn Du dahin gehst, kapuut", "Bauer mußt du auf schwarzen Feld lassen, sonst ist kapuut, so ist remis" usw. Es macht Spaß, mit ihm zu analysieren, daran ändert auch seine spätere Frage "Und sie kommen aus DäDäÄr nichts. Ich erkläre ihm halt, das es mehr als ein Halle gibt.

In der Kantine gibt es heute mittag Schäufele. Das ist eine fränkische Spezialität, ein kross gebratenes Stück aus der Schweineschulter noch am Knochen. Genau das richtige für einen Sonntag, dazu gibt es Klöße und Kraut. Ich ignoriere den Beipackzettel mit den Nebenwirkungen und Kalorienangaben. Gespannt erwarte ich die Auslosung für den Nachmittag, denn mit einem Sieg wäre in der Ratinggruppe bis DWZ 1900 vielleicht sogar noch was drin, zumal es ja drei Preise gibt. Das Los fällt auf Gerhard Wiesgickl, ich habe schwarz und bin ganz zufrieden. Er hat eine DWZ von 1850 und eine Elo von ca. 2100.

Wir spielen heute nachmittag skandinavisch. Ich komme an sich sehr gut aus der Eröffnung, Meine Figuren sind aktiv aufgestellt, und ich kann mir das Läuferpaar sichern, mit dem ich Druck auf der a1-h8 Diagonale machen kann. Zwischendurch erfahre ich von Axel Fritz, das wir den Mannschaftskampf mit 2:6 verloren haben, und jetzt auf das nächste Spiel gegen Lemgo 2 hoffen müssen. Irgendwie schaffe ich es, meinen Gegner wieder ins Spiel zu bringen, und er hat plötzlich Chancen gegen meine Königsstellung. Es ist aber nicht genug. Wir landen in einem Doppelturmendspiel mit zwei Mehrbauern für mich, von dem ich einen wieder abgebe, um in ein Einzelturmendspiel zu kommen, in dem ich h und b-Bauern und mein Gegner noch den h-Bauern hat. Dennoch habe ich gute Siegchancen, weil sein König auf der h-Linie von meinem Turm abgeschnitten wird. Es gelingt mir schließlich auch aufgrund einiger Fehler meines Gegners das Endspiel recht unkompliziert zu gewinnen. Interessanterweise kommt mein Gegner aus Amberg. Im letzten Jahr hatte ich mit Thomas Matuschek auch einen Gegner aus Amberg, der durch seinen Sieg gegen mich noch einen Ratingpreis gewann. Diesmal lief es umgekehrt, aber würde der Sieg auch für mich reichen, um noch einen Preis und nicht nur die am Samstag frisch erworbenen Nürnberger Lebkuchen von der Saisoneröffnung bei Lebkuchen Schmidt mit nach Hause zu bringen?

Gespannt und unter einem gewissen Zeitdruck, denn um 20 Uhr geht mein Zug, warte ich auf das Endergebnis: Schließlich werde ich Zweiter der Ratinggruppe bis DWZ 1900, und das, obwohl ich mich vor der Runde in dieser Gruppe noch auf Platz 10 befunden hatte. Meine gute Wertung macht es möglich. Jetzt ist es aber wirklich Zeit, zum Bahnhof zu fahren, es ist verdammt knapp: Ca. 5 Minuten vor Abfahrt bin ich da. Noch ein Zwischenstopp in Würzburg, am Bahnhof ist schon viel zu, immerhin hat Yormas noch eine Käsekrainer für mich. Verspätung in Fulda wegen eines technischen Defektes, aber noch rechtzeitig in Hannover. Puh, nochmal Glück gehabt. Um 0.45 Uhr bin ich wieder in Gütersloh bei meinem Skoda, und um viertel nach eins wieder in Greffen bei meinen drei Frauen. Eine große und zwei kleine...

Hier noch zwei Partien zum Download:
Die Partie aus Runde 6 [3 KB]

Finale oho. Die Partie aus Runde 7 gegen Herrn Wiesgickl. [2 KB]

Take me home - ...ähnd sänk ju für trävelin wiss Deutsche Bahn...


Reiner Laube bei stark besetztem Sparkassen-Open am Start

Unser Spitzenspieler Reiner Laube hat sich in diesem Jahr am parallel zum Großmeisterturnier stattfindenden und sehr stark besetzten Dortmunder Open beteiligt. Insgesamt erreichte er dabei 4 Punkte aus den 9 Partien und war mit seinem Abschneiden nicht zufrieden. Hier Reiners Bericht, vielen Dank dafür!

Da ich in den vergangenen Jahren regelmäßig in Dortmund zum Gucken war, wollte ich in diesem Jahr mal selber aktiv mitwirken: morgens spielen, nachmittags beim GM-Turnier zuschauen. Leider endete das Ganze mit einer mittleren Katastrophe: 4 aus 9, Platz 63 bei knapp 100 Teilnehmern und ca. 50 DWZ-Punkte weniger.

Dabei begann es gut mit einem Sieg in der ersten Runde, was mir in der zweiten Runde IM Hausrath als Gegner bescherte, gegen den ich dann verlor. Darauf folgte in der dritten Runde eine Niederlage gegen einen durchaus starken Jugendlichen aus der Dortmunder Talentschmiede. Als ich dann in der vierten Runde eine Gewinnstellung übersah und die Partie remis endete, kam ich nicht mehr in Tritt. Es folgten Remise bis zum Schlusstag, in der letzten Runde allerdings geschoben. Eine Open-Air-Veranstaltung wollte ich mir am Sonntag nicht nehmen lassen. Beim Ergebnis gibt es nichts zu entschuldigen. Einfach schlecht gespielt und wenig von dem Trainingseffekt durch tägliches Zuschauen bei den Großmeistern mitgenommen.

Die Organisation der Open-Turniere war sehr gut. Täglich gegen 18.00 Uhr lagen Ergebnisse, Auslosung der nächsten Runde sowie Notationen sämtlicher an dem Tag gespielter Partien vor. Manko war wie so häufig Spielmaterial (nur an den ersten acht Brettern gab es Holzsätze und Digitaluhren) und Platz. Das war teilweise wirklich sehr eng - keine guten Spielbedingungen. Auffallend hoch war der Anteil jugendlicher Teilnehmer, die gut vorbereitet waren und es gegen nominell stärkere Gegner erst mal auf ein Remis abgesehen hatten.

Vom persönlichen Abschneiden einmal abgesehen haben mir die 11 Tage in Dortmund sehr gut gefallen. Bei der Kommentierung der Großmeisterpartien hat Sebastian Siebrecht den Platz von Helmut Pfleger eingenommen. Zusammen mit Klaus Bischoff macht er das sehr gut. Es wird folglich mehr analysiert als Geschichten erzählt. Und
durch Hinzuholung von Gästen wird das Ganze aufgelockert.

Persönliches Fazit der anderthalb Wochen in Dortmund: Viel gelernt, wenig davon umgesetzt. Egal, nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Mein nächstes ist vermutlich die NRW-EM im Oktober.

Turnierbericht Frankfurter Stadtmeisterschaft
Von Markus Schirmbeck

Da ich derzeit in Frankfurt an meiner Diplomarbeit arbeite und gleichzeitig die hiesige Stadtmeisterschaft stattfand habe ich mich entschieden dort mitzuspielen.

Es war mit 158 Teilnehmern ein großes Turnier, das vor allem in der Breite sehr gut besetzt war. Der größte Teil der Spieler hatte eine DWZ zwischen 1700 und 2000. GMs waren nicht am Start, aber doch eine ansehnliche Zahl an IMs und FMs, sodass in den oberen Regionen für Spannung gesorgt war. Ich bewegte mich mit meinen 1500 Punkten klar im unteren Drittel, habe mir aber trotzdem das Ziel gesetzt die Hälfte der Punkte zu holen. Ich war allerdings der Teilnehmer mit der größten Entfernung zum Heimatverein, ein Ranking führte ich also immerhin an.

Den Spielmodus fand ich nicht optimal, da alle Teilnehmer in eine große Gruppe gesteckt wurden und dann einfach nach Schweizer System spielten. Die Folge davon war, dass ich in sieben Runden keinen Spieler meiner Spielstärke als Gegner hatte, sondern nur Leute, die auf dem Papier deutlich stärker oder deutlich schwächer waren als ich, aber den gleichen Punktestand hatten. Ich hätte es begrüßt, wenn die Spieler vorher in Klassen aufgeteilt worden wären. Natürlich nähme dies einem die Chance gegen die Topleute zu spielen. Hat alles Vor- und Nachteile.

Am Grübeln - Markus Schirmbeck erreichte bei der Frankfurter Meisterschaft 50 Prozent in dem starken Feld.


Spielort war eine Leichtathletikhalle in Frankfurt Kalbach. Die Spieltische waren über den Zuschauerrängen in einer langen Reihe nebeneinander gestellt. Wenn man ziemlich am Ende saß, sich leicht über das Brett gebeugt und den Kopf gedreht hat, erstreckte sich vor einem eine endlos wirkende Reihe Schachbretter. Sehr beeindruckend!
Die Organisation war Klasse. Die Notationen aller Partien wurden sehr zeitnah online gestellt, was die Vorbereitung auf den nächsten Gegner erleichterte. So etwas habe ich vorher noch nicht erlebt, bisher kannte ich diesen Service nur auf die Toppartien begrenzt. Wen es interessiert kann alle, darunter natürlich auch meine Partien, auf der Website des Schachbezirks Frankfurts herunterladen.
Außerdem hat jeder ein Foto in Denkerpose von sich bekommen, meins findet ihr hier veröffentlicht. Das zweite Bild stammt von meiner zweiten Partie gegen Andreas Frank, die ich leider recht schnell verlor, weil ich, in der von mir erst kürzlich näher angeschauten, skandinavische Eröffnung falsch gespielt habe. In einer anderen Partie habe ich es später mit dieser Variante deutlich besser gemacht.

Persönlich habe ich mich im Turnierverlauf immer weiter gesteigert, die ersten beiden Runden habe ich verloren, aber als dann die schwächeren Gegner kamen ging es aufwärts. Die 50% habe ich mit tatkräftiger Hilfe meines letzten Gegners erreicht, der mir durch sein Nichterscheinen den vollen Punkt geschenkt hat. Sehr schade eigentlich, da ich mich auf das letzte Spiel, richtig gut vorbereitet habe. In der Setzliste stand ich auf Platz 122. Letztlich ist in der Gesamttabelle der 89. Platz dabei herausgekommen, in meiner Klasse bis 1700 DWZ habe ich sogar den 5. Platz belegt.

Gewonnen hat ein gewisser FM Jacek Dubiel, nachdem er in der letzten Runde Igor Zuyev geschlagen hat, der vorher keinen Punkt abgegeben hatte. Herzlichen Glückwunsch meinerseits!

Der Link zum Turnier:
http://bezirk-frankfurt.schach-chroniken.net/archiv/20082009/fsm/fsmaus.htm

Insgesamt hat es mir sehr viel Spaß gemacht, ich kann nur jedem, den es in den Frankfurt Raum verschlägt, empfehlen mal mitzuspielen!

Vielen Dank an Markus für diesen ausführlichen Bericht und die Fotos!

Großes Teilnehmerfeld - 158 Spieler fanden den Weg an die Bretter.


Zubarev siegt bei hochkarätigem Schloß Open 2009

Alexander Zubarev aus der Ukrainer heißt der Sieger der Schloß Open 2009. In einem hochklassig besetztem Turnier konnte er sich aufgrund der besseren Wertung vor IM Danin (Russland) mit 5,5 Punkten aus 7 Partien durchsetzen.

Die Schloß Open waren in diesem Jahr sowohl quantitativ als auch qualitativ besser besetzt als im Vorjahr. In der A-Gruppe hatte man die DWZ-Grenzen für die Teilnahme gesenkt, da dort im letzten Jahr nur 26 Spieler teilgenommen haben. Das hat auch zahlreiche Amateure gelockt, die sich mal mit den ganz Starken messen wollten. Und davon waren einige dabei: Insgesamt starteten 2009 16 Titelträger im A-Turnier, darunter 6 Großmeister, 6 internationale Meister und 4 Fidemeister. Erfreulich auch die Tatsache, dass sich aus dem Schachbezirk TWW diesmal 6 Spieler in der A-Gruppe beteiligten. Bester Teilnehmer des Bezirks war wie im Vorjahr Jonas Freiberger, der sich nach seinem glänzenden Abschneiden im Vorjahr diesmal aber mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden geben musste. Den größten Zuspruch aller Turniere erfuhr erfreulicherweise das Jugendopen: Insgesamt 58 Youngster haben dort ihre Kenntnisse im praktischen Spiel erweitert und konnten am Ende auch schöne Preise mit nach Hause nehmen.

Auch vom SK Halle waren in diesem Jahr insgesamt 6 Spieler mit von der Partie

Verteilt über die Gruppen – nur die B-Gruppe blieb ohne Haller Beteiligung – haben sich in diesem Jahr insgesamt 6 Spieler unseres Vereines an den Schloß Open beteiligt.

In der A-Gruppe versuchte sich Jan Haskenhoff, nachdem er im Vorjahr in der B-Gruppe ja schon recht erfolgreich gewesen war und den EWG-Preis einheimsen konnte. Auch in diesem Jahr begann das Turnier für ihn sehr viel versprechend, aus den ersten drei Partien konnte Jan hervorragende 2 Punkte gegen deutlich stärkere Gegner holen. Dabei gelang ihm ein Schwarzsieg gegen Matthias Budzyn, der in den Vorjahren auch schon unter den Preisträgern war. In der vierten Runde wartete dann eine Aufgabe der Kategorie unlösbar auf Jan, als er auf den ukrainischen Vorjahressieger Vladislav Borovikov traf, der immerhin eine Elo von fast 2600 aufweist. Nach der erwarteten Niederlage konnte Jan in den letzten drei Partien dann nur noch in der Vorschlußrunde punkten, allerdings gegen einen starken Gegner, der hier nicht genannt werden möchte, so dass am Turnierende insgesamt 2,5 Punkte aus 7 Partien zu Buche standen. Das bedeutet den 41. Platz, eine Steigerung bei der DWZ sowie eine sehr gute Elo-Halbzahl und damit den Erwerb einer recht ordentlichen Elozahl, so dass man das Turnier ohne Zweifel als Erfolg werten kann.

In der C-Gruppe war Stefan Guhe als einer der DWZ-Favoriten ins Rennen gegangen. Leider verlor er gleich die Auftaktpartie gegen das Wertheraner Nachwuchstalent Markus Henkemeier, konnte sich aber anschließend berappeln und aus den letzten 4 Partien noch 3 Siege holen. So reichte es nicht mehr für einen Platz in den vorderen Regionen, aber immerhin für einen im vorderen Mittelfeld, und auch die DWZ-Verluste konnten so in überschaubaren Grenzen gehalten werden.

D-Open-Turniersieger Andreas Gefnider - Hier in seiner Drittrundenpartie, die er wie alle anderen auch gewann und schließlich mit 5/5 hundertprozentig Turniersieger wurde.


Das Turnierhighlight aus Haller Sicht ist auf jeden Fall das Abschneiden unseres Nachwuchsspielers Andreas Gefnider in der D-Gruppe: Ihm gelang das Kunststück, alle (!) fünf Partien des Turniers siegreich zu gestalten, und so wurde er mit der Ausbeute von 100 Prozent ungefährdeter alleiniger Turniersieger. So darf er sich nicht nur über immerhin 100 Euro Preisgeld, sondern auch über den Rekord-DWZ-Gewinn von ca. 120 Punkten freuen. Kleiner Wermutstropfen: Wenn die DWZ-Grenzen so bleiben, wie sie sind, heißt es nächstes Jahr dann C-Open! Auf jeden Fall einen herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!

Die meisten Teilnehmer bei den Schloß Open hatten wir in diesem Jahr im Jugendopen zu verzeichnen: Immerhin drei von unseren Nachwuchstalenten gingen dort an den Start. Am besten schnitt dabei Florian Barz ab, der unter den immerhin 56 Teilnehmern einen ganz hervorragenden 4. Platz erreichen konnte. Er kam in der Endabrechnung auf 5,5 Punkte. Fast in der Mitte des Teilnehmerfeldes landete Alexander Vogt, folgerichtig deshalb auch seine 50-Prozent-Ausbeute mit 3,5 Punkten. Fünf Plätze hinter ihm, auch noch mit einem ordentlichen Ergebnis von 3 Punkten aus 7 Partien, platzierte sich Kevin Kupczyk, der auch noch einige mit besserer Zahl hinter sich lassen konnte.

Insgesamt waren die Schloß Open wieder ein schönes Turnier, und sicher freut sich schon jetzt der ein oder andere Teilnehmer auf die nächste Auflage 2010!

Hier noch einige Fotos von den Schloß Open 2009!

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02.03.2009: Stefan Guhe neuer Stadtmeister!

Am 27.02.2009 wurde die Abschlussrunde unserer "Haller Stadtmeisterschaft 2008" gespielt. Für Spannung war gesorgt, da in der Spitzenbegegnung die 2 bestplatzierten aufeinander trafen. Im Duell "Dieter Weyer gegen Stefan Guhe" begann Dieter, wie gewohnt, mit der Sokolsky-Eröffnung b4, konnte sich aber keine nennenswerte Vorteile erarbeiten, was aber für beide Seiten galt. Dieter hätte ein Remis zum Titelgewinn gereicht, wogegen Stefan auf Sieg spielen musste. Im remisverdächtigem Bauernendspiel war Dieter, der nervlichen Anspannung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr gewachsen, verlor einen Bauern und gab die Partie sofort auf. Somit wurde Stefan Guhe zum ersten mal "Haller Stadtmeister", nachdem er 2006 Zweiter und 2007 Dritter geworden war. Herauszuheben ist noch die Leistung von Markus Wiegand, der keine Partie im Turnierverlauf verlor, und mit 2 Siegen und 3 Remisen den 3. Platz belegte. Gespielt wurden 5 Runden nach Schweizer-System mit Buchholzwertung. Nachfolgend die Platzierungen:
1. Platz - Stefan Guhe 4 Punkte (Siegerpokal + Geldpreis Euro 30,--)
2. Platz - Dieter Weyer 3,5 Punkte (Geldpreis Euro 20,--)
3. Platz - Markus Wiegand 3,5 Punkte (Geldpreis Euro 10,--)
Bester Jugendlicher: Andreas Gefnider mit 3,0 Punkten (Jugendpokal)
Ratingpreis: bis DWZ 1500 - Walter Lenhard mit 3,0 Punkten (Geldpreis Euro 10,--)

Vielen Dank an Turnierleiter Dieter Ahlemeyer für diesen Bericht!

Haller zum Jahreswechsel auf deutschen Open im Einsatz

Die Zeit des Jahreswechsels ist zugleich auch immer die Zeit von einem großen Angebot an offenen Schachturnieren in Deutschland. In diesem Jahr waren aus unserem Verein zwei Spieler am Start: Reiner Laube spielte die Meistergruppe des Opens in Erfurt mit, und Mario Ortpaul beteiligte sich am Schachtürken-Cup im Paderborner Heinz Nixdorf-Forum.

Das Open im Radisson SAS Erfurt

Reiner Laube war das erste Mal beim Open in Erfurt mit von der Partie und spielte gleich in der Meistergruppe mit, die mit ca. 80 Teilnehmern nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ hervorragend besetzt war. Reiner erreichte dabei einen ganz hervorragenden 17. Platz, und unterlag in den acht Runden Schweizer System nur dem Wertungsbesten Ferenc Langheinrich vom SV Empor Erfurt, dem er in der zweiten Runde in prominenter Position am ersten Brett im 17. Stock des Radisson SAS Hotels in Erfurt mit herrlicher Aussicht über Erfurt und Umgebung gegenüber saß. Überhaupt war Reiner von den Turnierbedingungen mehr als angetan: Die Unterbringung erfolgte komfortabel im Hotel zum Schachspieler-Sonderpreis, und die Fußgängerzone sowie die Erfurter Altstadt befanden sich quasi um die Ecke. Prominentestes "Opfer" von Reiner war Norman Schütze, in der letzten Saison in der Oberliga Ost ohne Niederlage und immerhin ca. 2300 Elo und DWZ schwer. Dieser Sieg ist nach Reiners Angaben aber wohl etwas glücklich zustande gekommen. Aber wie heißt es so schön: Danach fragt morgen keiner mehr...

Zum Turnierverlauf: Es gab doch einige Überraschungen, niemand hätte mit einem Außenseitersieg gerechnet. Und von den vermeintlichen Favoriten mussten einige kräftig Federn bzw. DWZ-/Elopunkte lassen. Die Nummer fünf, Norman Schütze, wurde nur 46. IM Sobolevsky erreichte nur den 20. Platz, und auch Judith Fuchs, die bei der
Olympiade noch am Spitzenbrett der 2. Frauenmannschaft saß, wird mit ihrem Ergebnis kaum zufrieden sein.

Auch viele Nachwuchstalente waren am Start: So hatte Reiner große Mühe, das Remis gegen Jonas Dünzel zu halten. Drei Partien konnte Reiner aber gewinnen, und wenn er wieder Gelegenheit hat, hier mitzuspielen, wird er sich diese nach eigenem Bekunden nicht entgehen lassen.

Schachtürken Cup in Paderborn

Nicht ganz so erfolgreich wie Reiner, aber am Ende ganz zufrieden mit der 50-Prozent-Ausbeute in der A-Gruppe, was den 45. Platz unter gut 90 Teilnehmern bedeutete, war Mario Ortpaul. Nach der Niederlage in der ersten Runde gegen den späteren Turniersieger Vitaly Braun gewann er mit schwarz gegen Katrin Dorn, es folgte eine Niederlage gegen das Lippstädter Nachwuchstalent Raphael Rehberg, Remisen gegen Bernhard Webers/Lippstadt, Jeffry Paulus und Malte Pothmann. In der letzten Runde gelang Mario noch ein äußerst glücklicher Sieg geben einen eigentlich starken Nachwuchsspieler, bei dem er zugleich den Papst, einige Paderborner Erzbischöfe und wahrscheinlich auch noch Eugen Drewermann in der Tasche hatte.

Marios Turniertagebuch

Samstag, 27.12.2008

6.40 Uhr. Der Wecker klingelt. Weihnachten ist vorbei, und ich befinde ich mich quasi noch im Dominostein- und Lebkuchenkoma. Die Ernährung an den Festtagen war mal wieder überhaupt nicht vorbildlich. Das Cholesterin sagt artig danke. Dieses Jahr soll es mal der Schachtürken-Cup im fernen Paderborn sein, von dem ich bisher nur gutes gehört habe. Immerhin hat die Domstadt einiges an Gemeinsamkeiten mit meinem Heimatort Greffen: Tiefkatholisch ist sie und kohlrabenschwarz.

Als ich losfahre, ist es auch noch dunkel. Ein bißchen muß ich mich beeilen, zur Thermoskanne und zum Brötchen hat es ohnehin nicht mehr gereicht. Gerade noch rechtzeitig komme ich im Heinz-Nixdorf-Forum an und reihe mich in die Anstehenden zur Anmeldung ein. Dort ist es zu meiner Überraschung alles andere als ruhig und besinnlich nach den Feiertagen. Ich hatte lediglich eine Meute verwirrt und verstört wirkender - vielleicht auch ein paar normaler - Schachspieler erwartet, aber Pustekuchen: Der Museumsshop ist schon auf, im Foyer an den vielen PC´s spielen zahlreiche Kids - ich frage mich, wo die am Samstagmorgen nach Weihnachten alle herkommen - Eltern Geschenke von den Schwiegereltern umtauschen, Kinder vorher abgesetzt? Die Räumlichkeiten sind insgesamt großzügig, das Spielmaterial mit Analoguhren und Plastikbrettern aber etwas antiquiert, was mich immer etwas stört. Die Organisation und alles weitere sind aber absolut in Ordnung.

Als die erste Runde ausgelost ist, stellt sich heraus, daß meine Gegner-Vorab-Berechnung total für die Katz war - aufgrund vieler kurzfristiger Anmeldungen spiele ich gar an Brett 6 gegen Fidemeister Vitaly Braun, der früher für den SK Werther gespielt hat. Im Bewußtsein, nicht viel erreichen zu können, versuche ich etwas unmotiviert, in eigentlich ausgeglichener Stellung eine Kombination, die leider ein Loch hat (ein ziemlich großes übrigens..), so daß ich am Ende mit einer klaren Figur weniger da stehe. Durch die recht kurze Partie verlängert sich meine Mittagspause. Ich sehe mir einige andere Partien an, es ist immer was spannendes auf dem Brett und es spielen auch immer mal welche bis zum bitteren (Zeit-)Ende. Etwas essen kann man im Bistro, ich habe aber nicht ganz so viel Hunger und verzichte auf ein Mittagsmahl. Immerhin finde ich in meiner Jacke noch ein paar gebrannte Mandeln von einem vergangenen Weihnachtsmarkt - auf jeden Fall einem in diesem Jahr, so lange habe ich die Jacke noch nicht.

Die Auslosung zur zweiten Runde beschert mir mit Kathrin Dorn, die im Frühjahr bei uns OWL-Meisterin geworden ist, eine alte Bekannte. Es wird ein echtes Marathonmatch, das erst recht spät beendet ist. In einer meiner Lieblingsvarianten stehe ich eigentlich bis zum ca. 30. Zug nie besser, dann wendet sich aber das Blatt: Eine von Kathrin unvorteilhafte Abwicklung beschert mir ein vorteilhaftes Turmendspiel, das ich am Ende dann doch noch für mich entscheiden kann. Nach der Partie breche ich bald nach Hause auf, wo ich um ca. halb zehn ankomme. Viel ist vom Abend nicht mehr über. Essen, trinken, Sofa, schlafen. Und natürlich nachschauen, wer morgen mit mir spielen möchte. Mit Rafael Rehberg erwartet mich ein echter Hammer.

Das "Spiellokal" - Das Heinz Nixdorf Forum in Paderborn


Sonntag, 28.12.2008

Once again holt mich der Wecker viel zu früh aus den Federn. Das schwere Los stimmt mich aber durchaus nicht unfröhlich. Da hat man nichts zu verlieren, das ist ein bißchen wie Bayern gegen Cottbus. Der Underdog kann seine Zähne zeigen und wenn er verliert, ist es auch egal.

Als ich leicht verspätet am Brett eintreffe, ist mein Gegner schon da: Und meine Erinnerung hat mich nicht im Stich gelassen: Als ich ihn sehe, wähne ich mich kurze Zeit bei den Passionsspielen. Vorne kurz, hinten sehr lang, Oliba und Uliba. Zum Spiel: Trotz einiger Abtäusche in der Eröffnung stehe ich schon bald deutlich passiver, opfere einen Bauern, was nicht ganz korrekt ist. Später verpasse ich noch eine goldene und unvermutete Gelegenheit zum Ausgleich, was etwas ärgerlich ist, weil ich in dem entstehenden laut Fritz völlig gleichstehenden Endspiel sehr gute Remisaussichten gehabt hätte, und eher mein Gegner ums Remis hätte spielen müssen.

Am Nachmittag gibt es wieder eine lösbarere Aufgabe, ich treffe auf Bernhard Webers vom LSV Turm Lippstadt. Mit schwarz spiele ich immer gerne und punkte eigentlich ganz gut, leider reicht es aber in der Partie gegen den freundlichen, nach eigener Auskunft theoriemäßig recht unbeschlagenen, Lippstädter nur zu einer Punkteteilung. Ich erreiche zwar für einen geopferten Bauern offene Linien und sehr aktives Spiel, für einen Sieg reicht es aber einfach nicht, zu stark reduziert ist das Material, und mein Gegner gibt im richtigen Augenblick den Bauern mit absolutem Ausgleich zurück. Der halbe Punkt ist nicht genug - wie ich später erfahre, hat Rüdiger Krätzer vom SK Werther in seiner Partie gegen den gleichen Gegner die Aufgabe bereits nach 9 (!) Zügen erzwungen. Es war aber eine interessante Partie, also kratze ich mein Auto frei und fahre eigentlich ganz zufrieden nach Hause.

Nicht nur Schach... - Parallel findet eine Spielzeugausstellung statt.


Montag, 29.12.2008

Bevor ich heute wieder Schach spielen darf/will, muß ich erst noch beim Finanzamt in Gütersloh vorbei - das Jahr 2008 und damit die Gelegenheit für die Steuererklärung von 2006 läuft bald ab, und vielleicht gibt es ja noch was wieder. Also fahre ich mal über Gütersloh und eine andere Strecke zum Nixdorf Forum, was ganz gut klappt: Ich komme nur ca. 10 Minuten zu spät. Mein Gegner ist ein junger Spieler, der laut Datenbank gerne Slawisch und auch gerne remis spielt. Jeffry Paulus, so sein biblischer Name, zeigt sich von meiner Eröffnungswahl überrascht, er hatte mit c4 gerechnet, ich serviere ihm aber etwas anderes, was ihm anschließend in der Post Mortem-Analyse ein "Das Du nicht c4 spielst, hat mich schon überrascht..." abringt. Wir spielen also ein bißchen, er bietet zweimal remis an, ich möchte aber gerne noch etwas weiterspielen, aber eigentlich steht nie einer von uns beiden wirklich besser. In der Schlußstellung, in der mein Gegner das Dauerschach erzwingt, hat eigentlich nur er noch die Option, auf Gewinn weiterzuspielen. So wird der Punkt also geteilt.

Heute mittag habe ich mir mal vorgenommen, ein Mittagessen aufzutreiben, und zwar nicht im Nixdorf-Forum, mir ist nach deftiger Imbiß-Küche: Curry Pommes weiß wäre mal was. Leider finde ich im Umkreis von gefühlten 10 Kilometern nur Pizzerien (ist die Camorra jetzt schon in Paderborn angekommen?). Ich lande in einem Rewe-Markt und kaufe mir eine Flasche Kakao der Marke Immergut - was es nicht alles gibt - und eine Flasche Apfelschorle der Marke "Ja", um dem Tag einen positiven Touch zu geben. Bei einem dem Markt angeschlossenen Bäcker versuche ich, ein paar Teilchen für den Nachmittag einzusammeln, was etwas schwierig wird: Zwei ältere Damen vor mir müssen ausgerechnet jetzt ihren kompletten Silvester-Berliner-Bestand einkaufen. Ich höre meine Uhr schon ticken.

Am Nachmittag erwartet mich mit dem Jugendlichen Malte Pohtmann eine von der Papierform her lösbare Aufgabe. Ich fühle mich in meiner Stellung recht wohl, es wird eine sehr komplexe Stellung. Ich gewinne irgendwann einen Bauern, leider nur ein Mehrbauer in einem Turmendspiel auf einem Flügel, und es gibt wieder nur einen halben Punkt. Immerhin, die Partie von guter Qualität, trotz insgesamt 74 Zügen hat sie eine erstaunliche Kongruenz mit den von Fritz vorgeschlagenen - ein verdientes Remis also für beide. Ich werfe noch einen Blick auf die Partie von Jonas Freiberger, der im großen Saal spielt, und seine Partie schließlich nach fast voller Spielzeit gewinnt und mit hervorragenden 5 Punkten aus 6 Partien am Finaltag noch um den Turniersieg mitspielt.

Gewinnen war jetzt schon nicht mehr ganz so easy.. - Doch was folgte war 1..Ld6:?? und nach 2.Tb2: Lc5: 3.Tc2 stellte schwarz den Läufer mit 3...Lf2: 4.Tf2: gleich noch mit ein. Zeit schwarz: 50 Minuten. Weiß: 1 Minute.


Dienstag, 30.12.2008

Sollte ich jeden Tag die Strecke von Greffen nach Paderborn über die B 64, etwa im Berufsverkehr zurücklegen müssen, würde mich das nicht gerade fröhlich stimmen. Zu viele Blitzer und wahrscheinlich auch zuviel LKW´s, selbst zwischen den Feiertagen braucht man für die ca. 60 Kilometer immer ca. eine Stunde. Heute mache ich mich das letzte Mal auf den Weg nach Paderborn. Als ich dort eintreffe, und nachsehe, wo ich sitze, eine große Überraschung: Mein Gegner ist nicht der eigentlich nach Internet-Präsenz vorgesehene Stephan Petz, sondern ein starker Nachwuchsspieler aus Ostwestfalen, den ich angesichts des für ihn doch sehr unerfreulichen Spielverlaufes nicht namentlich nennen möchte. Nachdem ich mich bei der Turnierleitung über das Auslosungsprozedere, was im Grunde eine Verarschung ist (warum werden Gegner im Internet angekündigt, die es dann doch nicht werden?), beschwert habe, spiele ich also meine übliche Eröffnung. Nach frühzeitiger und vielleicht voreiliger Aufgabe meines schwarzfeldrigen Läufers gerate ich bald in eine schlechtere Stellung und auch meine Zeit wird schon deutlich knapper. Mein Gegner baut seine Vorteile vorbildlich aus und spielt einfach eine starke Partie, was man bei einer DWZ von fast 2100 aber auch erwarten darf. In meiner Zeitnotphase spielt er aber ein bis zwei ungenaue Züge, die mir bei korrekter Erwiderung durchaus die Chance gegeben hätten, wieder ins Spiel zu kommen. Kurz vor dem Ende der Zeitnotphase passiert es dann: Mein Gegner stellt zunächst die Qualiät ein, und wahrscheinlich noch unter dem Eindruck dieses Fehlers zwei Züge später noch einen Läufer. Ich behalte noch einen Turm und mein Gegner gibt sofort auf. Schade für ihn um die eigentlich besonders im Mittelspiel ganz stark gespielte Partie.

Mit diesem Lottogewinn-Punkt erreiche ich schließlich mit 3,5 Punkten aus 7 Partien einen angesichts des starken Feldes zufriedenstellenden 45. Platz. Und immerhin habe ich in der ersten Runde gegen den späteren Turniersieger Vitaly Braun gespielt...wenn auch nicht gerade lange.



Der Schachtürken-Cup in der Einzelkritik

Im Vorfeld dieses Turnieres habe ich nur positives gehört, hier möchte ich einmal meine Eindrücke zusammenfassen.

Auf der Sollseite dieses Turnieres stehen das alte Spielmaterial - in einem solchen Turnier sollten an mehr als nur den ersten 5 Brettern der A-Gruppe Digitaluhren und Holzbretter vorhanden sein (zumal sich der Ausrichter Nixdorf ja auch das digitale auf die Fahne schreibt, ich habe gesucht, aber im hochmodernen Nixdorf-Forum nichts anderes analoges als die Uhren beim Schachturnier entdeckt). Ungenauigkeiten bei der Auslosung wie in meinem Turniertagebuch beschrieben sollten prinzipiell nicht vorkommen: Die Ansetzungen, die im Internet veröffentlicht werden, sollten auch so eingehalten werden, alles andere ist unfair den Spielern gegenüber und auch ein Stück weit Wettbewerbsverzerrung. Für Schlachtenbummler finde ich das Turnier nicht so interessant, da keine bekannten Großmeister mitspielen, die man nicht auch bei fast jedem anderen großen deutschen Open antrifft, wenn man auch sagen muß, daß die Präsentation auf den großen Leinwänden vorbildlich ist. Die Atmosphäre im großen Spielsaal wirkt steril, viel Platz, wenig los, kaum Zuschauer. Auch ein Büchertisch ist nicht vorhanden.

Auf der Habenseite stehen die sehr geeigneten Räumlichkeiten, viel Platz, Bistro im Haus, reichlich Analyseplätze, Riesenparkplatz. Im Foyer kann man sich Wartezeiten mit Computerspielen vertreiben, der Eintritt in das Museum ist für Turnierteilnehmer kostenfrei möglich. Das Turnier bietet mit seiner A- und B-Gruppe zwei stark besetzte Turniere mit Spielern hauptsächlich aus NRW von jung bis alt, auch einige "Ausländer" waren dabei, und auch ein großes Jugendturnier in verschiedenen Altersklassen. Wer sich interessante Schachpartien wünscht, wird hier sicher nicht enttäuscht!

Hier ein paar Impressionen von diesem Turnier! Wer ist im nächsten Jahr mit dabei?

22.11.2008: OWL-Viererblitzen in Halle

Wenn das Handy klingelt, bedeutet das nicht zwangsläufig immer das Ende einer Schachpartie: Als Jan Haskenhoff um kurz nach zwei dranging, mußte er sich ganz schön beeilen, da er den Beginn dieses Turniers erst für 15 Uhr vermutet hatte. Der Weg lohnte sich aber: Beim vom SV Künsebeck in der Remise ausgerichteten OWL-Viererblitz-Turnier holte Jan am Ende mit 6,5 Punkten aus 11 Partien (in der ersten wurde er vertreten von Dieter Ahlemeyer) das beste Ergebnis unseres Viererteams. Im Rahmen blieben die Ergebnisse von Mario Ortpaul (1./4 Punkte), Markus Wiegand (2./2 Punkte) und von Markus Schirmbeck (3./5 Punkte). Insgesamt konnte unsere Mannschaft drei Spiele gewinnen (gegen Künsebeck, Versmold und Soest) und landete in diesem starken Turnier, das von Lippstadt gewonnen wurde, im unteren Tabellendrittel. Immerhin noch 13 Mannschaften hatten den Weg in das verschneite Halle gefunden.

21.11.2008: Ludger Höllmann gewinnt Schnellschachturnier

Leider fand das Schnellschachturnier November nicht die Resonanz des Vorjahres. Aufgrund dieser Tatsache wurde das Turnier von 7 Runden auf 5 Runden verkürzt. Zumindest 12 Teilnehmer fanden den Weg in den "Keller der Destille", darunter auch der Titelverteidiger Jonas Freiberger. Dieser konnte seinen Titel diesmal nicht verteidigen und mußte sich mit Rang 2 zufrieden geben (3,5 Punkte). Sieger wurde mit voller Punktausbeute (5 Punkte) Ludger Höllmann, Platz 3 belegte aufgrund der besseren Buchholz-Wertung Markus Schirmbeck mit 3 gewonnen Partien (3 Punkte). Als bester Spieler mit einer DWZ bis 1700 wurde Marcel Schacht ebenfalls bei der Preisverteilung bedacht. Insgesamt fand das Turnier in einer harmonischen Runde statt, selbst für das leibliche Wohl war gesorgt. Heisswürstchen und Getränke standen zur Auswahl. Für die nächste Veranstaltung, die wahrscheinlich im Mai 2009 stattfinden wird, hoffe ich auf mehr Beteiligung.

Vielen Dank für diesen Bericht an Turnierleiter Dieter Ahlemeyer!


Die Sieger des Schnellschachturniers v.l.n.r. - Jonas Freiberger (2.), Sieger Ludger Höllmann, Markus Schirmbeck (3.) und Marcel Schacht (Ratingpreis)


Schnellschachturnier November 2008

Rangliste: Stand nach der 5. Runde
Rang Teilnehmer Titel TWZ At Verein/Ort Land S R V Punkte Buchh SoBerg
1. Höllmann, Ludger   2153 x     5 0 0 5.0 11.0 11.00
2. Freiberger, Jonas   2189 x     3 1 1 3.5 16.0 9.50
3. Schirmbeck, Marku   1562 x     3 0 2 3.0 15.5 7.00
4. Waltermann, Paul   1903 x     2 2 1 3.0 12.5 7.25
5. Schacht, Andreas   1937 x     2 2 1 3.0 12.0 6.00
6. Schacht, Marcel   1596 x     2 2 1 3.0 11.0 5.75
7. Müller, Herbert   1481 x     2 0 3 2.0 14.0 3.00
7. Voß, Markus   1437 x     2 0 3 2.0 14.0 3.00
9. Ahlemeyer, Dieter   1672 x     2 0 3 2.0 12.0 3.50
10. Schneck, Emil   1359 x     2 0 3 2.0 9.5 1.50
11. Schulte, Martin   1619 x     1 0 4 1.0 9.5 0.50
12. Wolff, Karl-Fried   1593 x     0 1 4 0.5 13.0 1.50

Die offenen bayrischen Meisterschaften in Bad Wiessee am Tegernsee 2008

Eines der großen deutschen Traditionsopen machte in diesem Jahr das Dutzend voll: Bereits zum 12. Mal trafen sich Schachspieler aus aller Herren Länder in Bad Wiessee, um die offene bayrische Meisterschaft auszuspielen. Das Turnier hat in diesem Jahr einen weiteren Teilnehmerrückgang zu verzeichnen, der seitens des Veranstalters immer gerne mit der in Dresden stattfindenden Schacholympiade begründet wird. An unserem Verein liegt es aber nicht, denn in diesem Jahr starteten mit Frank Wittenbrock und Mario Ortpaul gleich zwei Spieler unseres Clubs. Dabei erreichten beide eine standesgemäße Ausbeute von 4,5 Punkten aus 9 Runden Schweizer System und erspielten damit jeweils Plätze im Mittelfeld. In der letzten Runde verpassten beide ihre Chance auf einen Ratingpreis in der DWZ-Gruppe bis DWZ 2000. Frank erreichte zwar ein Remis, hätte aber einen Sieg für den dritten Preis (100 Euro) benötigt, Mario spielte mutig nach vorne und opferte einen Bauern, da ihm aufgrund seiner schlechten Wertung nur ein Sieg weitergeholfen hätte, verlor aber gegen seinen starken Gegner vom SC Diogenes Hamburg. Insgesamt war es für beide eine gelungene Schachwoche
auch mit vielen Freizeitaktivitäten, da das Wetter in Bad Wiessee (stabile Fön-Lage) hervorragend mitspielte, und das sehenswerte Umland so zu Erkundungen einlud.

Zu diesem Turnier haben wir hier für Euch zahlreiche Fotos, Partien, einen Videoclip und ein Turniertagebuch!

Mario´s Turniertagebuch

Samstag, 1.11.08


In Bad Wiesse angekommen, erwartet mich herrlicher Sonnenschein. Hinter mir liegt eine durchaus strapaziöse Nachtzugfahrt in einem Zweier- Kajütenliegenwagen mit einer durchaus dampfmaschinenähnlich schnaubenden Person scheinbar bulgarischer Nationalität. Immerhin, alle Züge waren pünktlich, und da mein Mitbewerber bei den Offenen Bayrischen Schachmeisterschaften Frank aufgrund eines ausgedehnten Frühstücks mit Freunden aus seiner Münchener Zeit erst etwas später eintreffen wird, mache ich mich aufgrund der guten äußeren Bedingungen erstmal auf zum Wallberg. Von dort oben bietet sich ein prima Panorama auf die gesamte Tegernsee-Region, und es laufen dort, unglaublich eigentlich für diesen Monat, sogar einige mit T-Shirt und Sonnenbrille herum. Meine anschließende Wanderung gerät etwas lang, ich beginne die Schilder Richtung "Ortsmitte" Rottach-Egern zu hassen, komme aber schließlich noch rechtzeitig am Spiellokal zur ersten Runde an und begrüße Frank. Traditionsgemäß ist bei einem gutklassigen Schweizer-System-Turnier für Spieler, die aus der unteren Hälfte starten, in der ersten Runde wenig zählbares zu erwarten, und so ist es auch heute: Wir gehen beide gegen unsere jeweils rund 300 Punkte stärkeren Gegner ein, wobei Frank seine Sache noch besser macht und seinem Gegner zumindestens temporär unangenehme Fragen aufwirft. Bei der Analyse stellt sich aber heraus, das sein Gegner fast alles gesehen hat. Mein vom ersten Zug an konsequentes auf Remis spielen geht leider auch komplett schief. Aber wir hatten uns ohnehin nicht besonders viel ausgerechnet für den ersten Spieltag, und anschließend gibt es noch tröstende Delikatessen beim Griechen (in Bad Wiesse heißen die Griechen "Bayrischer Hof"...) Es hätte durchaus auch noch der ein oder andere Ouzo mehr sein dürfen, aber nach dem Spiel ist ja bekanntlich vor dem Spiel...


Sonntag, 2.11.2008

Der zweite Turniertag, den wir mit einer kleinen Fahrradtour nach Tegernsee und einer kurzen Wanderung über den dortigen Höhenweg sowie einer anschließenden Einkehr im Tegernseer Brauhaus (diesmal gab es für mich wirklich was bayrisches, Kassler Ripperl), wiederum bei mediterranen Temperaturen eingeläutet haben, verspricht doch eher etwas zählbares als der Vortag: Frank hat dabei die schwierigere Aufgabe und bekommt mit dem in Deutschland lebenden Gerard Gorse einen guten und erfahrenen 2000er. Immerhin schafft er in einem schlechten Turmendspiel eine Punkteteilung und kann damit voll zufrieden sein. Ich spiele gegen einen 1633er, der 1.Sc3 spielt, es wird dann später ein geschlossener Sizilianer, in dem ich zu wenig heraushole, nie einen nennenswerten Vorteil erreiche, und deshalb das Remisangebot meines Gegners annehmen, zumal ich mich auch schon in Zeitnot befinde (4 Minuten für ca. 10 Züge). Das ist natürlich zu wenig, aber immer noch besser als eine Niederlage. So haben wir beide jeweils einen halben Punkt nach zwei Turniertagen und hoffen auf eine leichtere Aufgabe am Montag

Montag, 3.11.2008

Das Wort "Formalität" ist aus gemeinsamen Künsebecker Tagen immer noch eine Art geflügeltes Wort. Unter einer Formalität verstand man z. B. den obligatorischen Sieg gegen einen unterklassigen Gegner, der quasi Pflicht war. Formell gesehen haben wir an diesem Montag leichte Aufgaben zu erledigen - Frank spielt gegen Korbinian Liebl, ich gegen Johannes Bitzer. Für den Abend haben wir einen Kinobesuch angepeilt, der wird aber nur möglich sein, wenn wir unsere Formalitäten rechtzeitig und ordnungsgemäß erledigen - also ran ans Werk! Franks Gegner hält in der Eröffnung gut mit und sieht so einiges, später aber nicht mehr genug. Der Punkt ist nach ca. 3 Stunden in der Tasche bzw. der Tabelle. Mein Gegner spielt unglaublich defensiv. Er zieht alle Figuren zurück auf seine Grundreihe und verschanzt sich hinter der verschachtelten Bauernkette. Die ungünstige Figurenaufstellung meines Gegners erlaubt mir einen Bauerndurchbruch, und bald darauf habe auch ich gewonnen. Wer seine Formalitäten so brav erledigt, hat sich auch den Kinobesuch redlich verdient: Es gibt "Nordwand", thematisch sehr gut passend zum Schachurlaub. Das Kino ist recht leer, außer uns augenscheinlich hauptsächlich Kurgäste, die wohl kein TV auf dem Zimmer haben.

Springer g4 war die ursprüngliche Idee - Noch besser ist hier aber 41.f6!, und die schwarze Stellung bricht zusammen. Aus Ortpaul-Bitzer


Dienstag, 4.11.2008

Frank möchte sich heute einen etwas ruhigeren Tag machen, ich entschließe mich zu einer Wanderung von Gmund auf die Neureuth, die mir schlappen Flachlandtiroler doch einiges abverlangt: Die letzten Wanderer, die mir vor dem "Gipfel" begegnen, machen schon Witze Marke "Nur noch eine halbe Stunde", als sie mich schwitzen sehen. An der Neureuth dann der eigentliche Schock des Tages: Es ist so voll, das ich mit dem Eintreffen einer eigentlich vorgesehen Essensbestellung geschätzte 1,5 Stunden warten müsste, wofür mir in diesem Augenblick leider das notwendige Zeitfenster fehlt. Ich stiefel also steil abwärts nach Tegernsee, und nehme im bewährten Brauhaus Platz. Zurück geht es mit dem Bus nach Bad Wiessee. Für mich ist dieser Nachmittag very british: Ich treffe auf den durchaus sympathischen John Quinn, der - wie ich vorher in meiner Database feststelle - vor Urzeiten (1973) mal ein Remis gegen Jonathan Speelman bei der britischen Jugendmeisterschaft geschafft hat - nach der Partie, die ich im übrigen verliere, meint er mit typischen Understatement "He was not so strong those days". Und, very shocking, der harmlos wirkende Herr hat doch tatsächlich eine Database (allerdings ne alte) im Hotel und merkt an "I only found 6 games in my database - I had absolutely no idea what you were playing!" Frank trifft wiederum auf einen guten 2000er - Rainer Gruschinski vom SC Cochem. Dieser klebt nicht so an seinem Material, was Frank sehr entgegenkommt: Wann gewinnt man schon einmal innerhalb von 4 Zügen drei Bauern, ohne das der Gegner irgendwelche Kompensation dafür hat? Am Ende gewinnt Frank vollkommen souverän und absolut problemlos. Das Fazit seines Gegners nach der Partie: "Alles riskiert, alles verloren." Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen..

The mighty Quinn, der John halt... - Grübelt er hier darüber, warum er zwei Spieler aus diesem Verein mit dem merkwürdigen Namen hintereinander zugelost bekommen hat?


Mittwoch, 5.11.08

Das erste Highlight des Tages ist für uns das tägliche Frühstück in unserer Schachspielerpension. Unser guter Geist, eine junge Dame aus Eisenach, fragt uns jeden Morgen, ob und wenn ja, wie wir ein Ei haben möchten, und weiß auch schon nach kurzer Zeit, was wir gerne trinken (Kaffee und Kräutertee). Auch ansonsten wird uns alles geboten, was zu einem guten Frühstück dazu gehört. Da sich im Frühstücksraum tatsächlich hauptsächlich Schachspieler befinden (wir vermuten aufgrund der Aufnahme im Turnierflyer), werden wir auch noch mit Analysen von den Partien vom Vortag von den Nebentischen verwöhnt.

An diesem Morgen muß unser Frühstück aber etwas knapper ausfallen - aufgrund der immer noch hervorragenden Wetterlage haben wir für heute eine Tour auf den Wendelstein anvisiert. Dort erwartet uns eine unglaubliche Fernsicht von ca. 120 Kilometern bis zur Zugspitze und bis zu den ersten österreichischen Alpengipfeln.

Der Nachmittag beschert Frank meinen britischen Gegner vom Vortag. Frank schlägt sich gut, die komplizierte Stellung kommt dem sicher sehr spielstarken, aber absolut nicht schnellem John Quinn nicht sehr entgegen, so daß er in Zeitnot gerät und das Remis anbietet, das Frank aufgrund des Wertungszahlunterschiedes annimmt. Ich spiele nach meiner Vortagsniederlage wieder gegen einen schwächeren Gegner, es ist ein 13-jähriger Jugendlicher mit einer DWZ von immerhin schon 1733, so daß ich gewarnt bin. Ich gehe taktischen Scharmützeln aus dem Weg, wickel in ein möglicherweise leicht vorteilhaftes Turmendspiel ab, und gewinne am Ende nach fast voller Spielzeit von 6 Stunden, weil mein König siegbringend in die gegnerischen Damenflügelbauern einbricht. Hat sicher etwas lange gedauert, am Ende denke ich dennoch irgendwie, ganz gut gemacht. Am Abend treffen wir im Hotel zur Post noch Franks Zweitrundengegner Gerard Gorse, der sich zu uns gesellt. Er wohnt mit seiner deutschen Frau in Freiburg, und spielt regelmäßig Turniere (nur keine Seniorenturniere, da sind ja nur alte Leute). Zuletzt hat er bei einem Turnier in der ersten Runde ein Remis gegen einen Großmeister geschafft. In der zweiten Runde hat er dann einen 82-jährigen Opa (seine Wortwahl) aus der Ukraine zugelost bekommen, und er hatte sich eigentlich Chancen auf einen Sieg ausgerechnet: Doch weit gefehlt, das ging voll in die Hose. Und dabei hatte er das ganze doch nur für eine Formalität gehalten...schön, daß es die auch in Frankreich gibt...


Donnerstag, 6.11.08

Die OIBM 2008 bieten auch einige Kuriositäten. So pausiert doch tatsächlich der mit an der Tabellenspitze platzierte schwedische Legenden-GM Ulf Andersson, weil er regenerieren muss, und der IM Ilja Schneider, fast GM, stellt im 10. Zug eine Figur ein. Am Turnier selber gibt es nicht viel zu verbessern, auch die Luftprobleme in der Wandelhalle hat man nach ein paar Tagen gut in den Griff bekommen. Die Toiletten jedoch sind mir etwas zu antik, und auch die Getränke- und Verpflegungspreise sind am Rande des akzeptablem. Das ist aber nicht der Grund für die Doppel-Null, die es für Frank und mich an diesem Donnerstag gibt: Frank erreicht zwar zunächst eine spielbare Stellung gegen Manfred Herbold, der immerhin eine DWZ von ca. 2100 aufweist, dieser macht aber in den kritischen Momenten der Partie die besseren Züge und gewinnt. Ich spiele gegen Maik Naundorf aus Hagen, auch hoch geratet, die Nervosität scheint bei ihm aber immer recht hoch zu sein (das Partieformular wird ausgemalt wie in einem Malbuch, außerdem chronischer Dextro-Energen-Fummler). Er überrascht mich im 8. Zug im Symetrie-Engländer mit einem Zug, den aber, so erzählt er mir anschließend, auch schon argentinische Großmeister gespielt haben. Was argentinische Großmeister spielen kann so falsch nicht sein, ich finde kein gutes Rezept gegen seinen Aufbau, und verliere letztlich doch eher sang- und klanglos als mit irgendwelchen echten Chancen. So bleibt nur die Hoffnung auf ein leichtes Los am darauffolgenden Freitag. Immerhin haben wir jetzt Unterstützung durch unseren Fan Bernd Fischer, der heute und in den nächsten Tagen immer mal wieder beim Turnier vorbeischaut. Mit dieser moralischen Unterstützung kann doch eigentlich nicht mehr viel schiefgehen?

Freitag, 7.11.08

Am Freitag ist die Sonne einmal nicht zu sehen, es ist bedeckt und auch nicht besonders warm, aber für den November immer noch ganz ok. So nutzen wir den Tag für einige Einkäufe, ich mache noch einen kurzen Spaziergang um Bad Wiessee mit Einkehr im Freihaus. Heute haben die Füße mal Pause. Der Kopf aber nicht - am Nachmittag trifft Frank auf Michael Lehnert und spielt remis, womit er heute nicht zufrieden sein kann - zu einfach und offensichtlich war der zweizügige Gewinnweg, den er auslässt, und sein Gegner kann sich ins Remis retten. Ich habe mit Karl Niebaum, einem älteren Spieler vom SV Welper, eine Pflichtaufgabe, streng genommen eine Formalität zu erledigen: Es wird dann auch recht einfach, ich gewinne früh einen Bauern und habe im Turmendspiel kaum Probleme, zu gewinnen. Am Abend besuchen wir noch zu dritt (mit Fan) den Griechen, von der Anzahl der Schachspieler dort könnte man dieses Restaurant auch das offizielle Spielerlokal taufen.


Samstag, 8.11.08

Am heutigen Samstag soll es mal ein bißchen urbanes geben: Wir fahren mit der Bayrischen Oberlandbahn, die hier günstige Tickets anbietet, in die bayrische Landeshauptstadt. Frank trifft sich dort mit Freunden, ich besuche eine Ausstellung und mache einen kleinen Shopping-Bummel, unter anderem bei Dallmayr: So muß ich den diesjährigen Adventskalender nicht im Internet bestellen. Auch unseren Fan treffe ich in der Galeria Kaufhof am Marienplatz bei der CD-Suche. Für den Nachmittag sichert er noch mal moralische Unterstützung zu, was für mich an diesem Tag nicht nötig gewesen wäre: Mein Gegner Albert Probst, auf den ich mich sogar ein wenig vorbereitet hatte, hat sich vom Turnier abgemeldet, und ich erhalte meinen Punkt kampflos. Frank erreicht in seiner Partie gegen Lothar Zilch einige vielleicht eher optische Vorteile, erreicht aber ein ganz sicheres Remis. So haben wir am letzten Tag sogar noch Chancen auf einen Ratingpreis in der DWZ-Gruppe bis TWZ 2000. Zur Abwechslung geht es heute mal zum Italiener.

Sonntag, 9.11.08

Der finale Turniertag beschert uns nochmal herrlichen Sonnenschein. Die heutige Runde beginnt bereits um 10 Uhr, vorher packen wir noch alles zusammen und lassen unser Gepäck in unserer Pension. Ein Skandal dann in der Partie von Frank, der gegen Otto Helmschrott aus dem Schwabenländle spielen muß: Fast schon konspirativ fragt dieser Frank vor der Partie, ob denn ein Unentschieden für ihn unter Umständen auch ein akzeptables Ergebnis wäre. Das kann Kämpfer Frank sich selbstredend nicht bieten lassen: Er gibt alles, und macht erst da ein Remis, wo, wenn überhaupt jemand, nur sein Gegner vielleicht etwas besser steht. Damit geht ihm, wie sich im Nachhinein herausstellt, der dritte Ratingpreis durch die Lappen. Ich spiele gegen Holger Bartels vom SC Diogenes Hamburg, und angesichts meiner schlechten Buchholz ist bei mir klar, daß nur ein Sieg zu einem Ratingpreis reichen würde. So spiele ich aktiv nach vorne, tausche nicht die Damen, und opfere wie Fritz findet korrekterweise einen Bauern, leider springt dabei nur Ausgleich heraus, und als ich dummerweise noch freiwillig mit dem Läuferpaar einen meiner Hauptpluspunkte aufgebe, geht die Partie den Bach runter. "Wie, Du wolltest gewinnen?" fragt mich dann mein Gegner nach der Partie, sicher nicht im Bewußtsein, daß es hier noch um etwas gehen könnte. Dann hat er es eilig, er muß mit seinen Kumpels noch mit dem Auto nach Hamburg zurück. Auch wir erreichen nach dieser Schachwoche mit der BOB noch rechtzeitig unsere Anschlußzüge ab München in die Schweiz bzw. nach Hannover, und sind am späten Abend wieder zuhause.


Abschließend noch einige Partien und Links!

Zum Download:
Franks spannender Holländer gegen Michael Lehnert! [2 KB]

Marios Schlussrundeniederlage gegen Holger Bartels! [4 KB]

Zur offiziellen Seite über die OIBM Bad Wiessee 2008!

Und noch ein paar Videoimpressionen zum Download! [3.535 KB]

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NRW-Einzelmeisterschaft 2008: Reiner Laube erreicht 12. Platz

Unser Spitzenspieler der ersten Mannschaft, Reiner Laube, hat bei der NRW-Meisterschaft, für die er sich im März bei der OWL-Meisterschaft in Halle als Zweitplatzierter qualifizieren konnte, sehr gut geschlagen: Er erreichte als einer der Wertungsschwächeren eines 20-köpfigen Feldes einen guten 12. Platz, punktgleich hinter einigen Spielern, die nur eine bessere Wertung aufzuweisen hatten. Den Turniersieg erreichte sehr überraschend der erst 15-jährige Patrick Zelbel von den Schachfreunden Brackel, der als einziger Spieler sieben Punkte erreichte. Zweiter wurde Elo-Favorit IM Daniel Hausrath vom Schachverein Mülheim, den dritten Platz erreichte Georg Waldschmidt vom ausrichtenden Schachklub Herne Sodingen.

Als ich am Tag der deutschen Einheit das Spiellokal in Herne-Börnig an einem nicht gerade sonnigen Nachmittag mit einiger Mühe (gesperrte Autobahnabfahrt, Nachfragen nach dem Spiellokal bei arglosen Anwohnern, Multikulti-Ruhrgebietskiosk -muß Schwester fragen-, und Tankstelle) erreicht habe, ist das Turnier für Reiner bereits beendet: In der letzten Runde hat er quasi ein Freilos, da er seine Partie gegen den bis dahin Letzten Steffan Uhlenbrock kampflos gewonnen hat - sein Gegner musste kurzfristig ins Krankenhaus, gute Besserung auf diesem Wege! Natürlich hätte Reiner lieber gespielt. So kommt er am Turnierende auf genau 50 Prozent, und muss sich am Ende nur in zwei Partien der gutklassigen Gegnerschaft geschlagen geben.

Gut gefallen haben Reiner die Unterbringung in seinem Hotel und auch die Spielbedingungen in dem zwar kleinen, aber doch feinen Herner Spiellokal, dem praktischerweise ein seperater Kneipenraum mit eigener Theke angegliedert ist. Mit seinem Abschneiden ist er auf jeden Fall zufrieden: Ohne Kampf gibt es bei diesem Turnier natürlich keine Punkte, so dauerte seine Partie gegen den erfahrenen Fidemeister Ulrich Dresen, der immerhin über eine Elo von über 2300 verfügt, ca. 6 Stunden: Am Ende erreichte Reiner durch eine geschickte Abwicklung in ein Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Bauer ein Unentschieden. Trotz der langen Partie bleibt an diesem Abend noch genug Zeit für einen Konzertbesuch. In seiner Partie gegen die rumänische Frauengroßmeisterin Voicu-Jagodzinsky wird Reiner frühzeitig von einem ungewöhnlichen Damenzug in der Eröffnung überrascht - es gelingt aber seiner starken Gegnerin nicht, echte Vorteile zu erspielen, und schließlich endet auch diese Partie durch Zugwiederholung remis. Geschlagen geben muß sich Reiner nur dem starken Manuel Dargel von Königsspringer Hamm, als er im Mittelspiel eine starke taktische Wendung übersieht, und schließlich in einem Damenendspiel mit zuvielen Bauern weniger landet. Auch in der siebten Runde muß er mit schwarz gegen Christian Vogel passen. Am Ende ist der 12. Platz aber ein gutes Ergebnis, und auch die angestrebte Elo-Zahl, die bei ca. 2100 liegen wird, hat er erspielt.

Hier zunächst Reiners schwer erkämpfte Remis aus der fünften Runde und noch ein paar Fotos aus Herne vom letzten Tag der NRW-Meisterschaft!

Reiner Laube - FM Ulrich Dresen/5.Runde zum Download [1 KB]

Und hier der Link zum gutgemachten Webauftritt des Veranstalters mit Ergebnissen und Fotos!

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Seepokalturnier des SG Schinkel Osnabrück 14.09.2008

Am vorigen Sonntag fand zum 7. Mal das Seepokalturnier vom SG Schinkel in Osnabrück statt. Diesmal war auch eine Haller Vertretung angereist, bestehend aus Charly Wolff, Markus Voss, Ruslan Sivirincuk und Markus Schirmbeck. Gespielt wurde in einer Gaststätte, direkt am See gelegen, was zwischen den Runden (besonders, wenn man mal besonders schnell fertig war) zu kleine Entspannungsspaziergänge am Ufer einlud.

Das Turnier wurde vom SG Schinkel hervorragend organisiert, so dass erst gar keine Proteste aufkamen und die Atmosphäre sehr freundschaftlich und harmonisch war. Das Feld war sehr gut besetzt, 36 Teilnehmer von vielen verschiedenen Vereinen hauptsächlich aus dem Osnabrücker Raum, also viele neue Gesichter für unsere Teilnehmer.

Gewonnen hat IM Mikhail Zaitsev, für unsere Vier ging es darum, gegen teilweise sehr gute Gegner gut auszusehen, die ganz Großen zu ärgern und mit einem Seitenblick immer die Ratingpreise im Auge zu haben. Das gelang uns auch weitestgehend, gäbe es eine DWZ-Auswertung für Schnellschachturniere hätte außer Ruslan, der 13 Punkte verloren hätte, jeder von unseren Teilnehmern teils große Zugewinne zu verbuchen: Charly 20 Punkte, Markus Voss 76 Punkte und Markus Schirmbeck sogar 83 Punkte.

Mit dem Ratingpreis unter 1700 hätte es dann am Ende auch fast geklappt, leider hatte jemand vom SG Schinkel bei gleicher Punktzahl 1,5 mehr Buchholzpunkte auf dem Konto als Markus Schirmbeck, obwohl Markus gegen stärkere Gegner gewonnen hat, und er nur gegen sie gespielt hat. Ärgerlich war auch, dass der Gewinner des Ratingpreises unter 2000 Punkten nur einen halben Punkt mehr als Markus hatte, aber eine schlechtere Buchholzwertung. Dafür hat er den direkten Vergleich gegen Markus gewonnen, also war es dann doch wieder irgendwie fair…

Das alles konnte aber den guten Gesamteindruck des Turniers nicht trüben, Ruslan, Markus Voss, Markus Schirmbeck und Charly Wolff waren sich nachher über zwei Dinge einig: Dass sie alle erschöpft sind, und dass es sich sehr gelohnt hat teilzunehmen.

Vielen Dank an Markus Schirmbeck für diesen interessanten Bericht und die Fotos!

Hier noch der Link zu den Turnierergebnissen!http://www.schachlinks.com/cgi-bin/admin/action-swiss_turniere_anzeigen--status-swiss_aktuell--turnier_id-982.html




5. LGA Cup in Nürnberg 2008
Mario´s Turniertagebuch


Donnerstag, 4.9.08, erster Turniertag: In Nürnberg wird an diesem Wochenende so einiges geboten - die Nürnberger Fußballlegende Dieter Eckstein und irgendein Biathlonweltmeister geben Autogramme in einem Modehaus, in der Messe ist Autismus-Kongreß, und in meinem Hotel - diesmal habe ich aus Kostengründen das etwas außerhalb gelegene Arvena Park gebucht - findet auch etwas statt: Schon als ich ankomme sehe ich zahlreiche Firmenwagen mit der Aufschrift www.tupperware.de auf dem Parkplatz, und tatsächlich, als ich zur ersten Runde per U-Bahn aufbrechen will, hat sich eine große Gruppe vermutlich ambitionierter Tupper-Jungverkäuferinnen vor dem Gebäude versammelt. Sicher bekommen sie im Hotel bei einem Seminar vermittelt, wie sie, ähem, ihre Döschen am besten an den Mann bzw. die Frau bringen. Sie sehen in ihren Kostümchen ein bißchen aus wie Pinguine.

Endstation Langwasser-Gemeinschaftshaus - Bitte aussteigen für Hotel Arvena Park



Aber nun auf zur ersten Runde. Nach der Liste der Voranmeldungen wartet mit ziemlicher Sicherheit ein IM auf mich, und so kommt es auch: Ich spiele mit schwarz gegen IM Alexander Bangiev, er hat auch schon zahlreiche Bücher geschrieben und CD´s bei Chessbase veröffentlicht. Also eigentlich ein klarer Fall: Ich werde verlieren. So kommt es schließlich auch, aber es wird doch eine durchaus wechselhafte Partie mit vielen Up´s and Down´s, und im Endeffekt verliere ich nur aus dem Grund, weil ich in übler Zeitnot (1 Minute für 7 Züge) in einem stark remislichen Damenendspiel ein Matt zulasse. Schade drum, aber kein Beinbruch - immerhin waren die meisten anderen GM´s und IM´s schneller mit ihrer Laufkundschaft fertig. Zurück im Hotel hoffe ich auf ein gutes Los in der zweiten Runde. Die Nacht im Hotel wird etwas unruhig - hin und wieder hört man in der Ferne die benachbarte U-Bahn grollen, nicht laut, aber doch warnehmbar.

In Zeitnot biete ich IM Bangiev remis an - "Musst Du spielen, musst Du immer spielen, gerade bei diese Zeitkontrolle"...meint mein Gegner nach der Partie.


Freitag, 05.09.2008, zweiter Turniertag: Am nächsten Morgen führt mich mein Weg vom Frühstück direkt in das hoteleigene Businesscentre, um auszuloten, wer heute mit mir spielen möchte. Vom Papier her eine absolut lösbare Aufgabe, kommt leider alles ganz anders: Ich spiele meine grundsolide Eröffnung, komme durchaus in Vorteil, aber leider bleibt der entscheidende Patzer meines Gegners aus. Bald sehe ich mich mit Remisangeboten konfrontiert. Das will ich so nicht hinnehmen und spiele im zunächst sicher leicht vorteilhaften Endspiel Läufer gegen Springer alles oder nichts. Ich überziehe und verliere schließlich verdient. Das hätte ich mir sicher anders vorgestellt. Am Nachmittag will ich es dann besser machen, stehe aber wohl noch etwas unter dem Eindruck der gerade erst verlorenen Partie - sie hat immerhin fast die volle Distanz von 5 Stunden gedauert - und spiele in der Eröffnung nicht gut. Später gelingt es mir aber, eine attraktive Angriffstellung mit Dame und zwei Läufern gegen meinen jugendlichen Gegner, der erst 12 Jahre ist, aber immerhin schon eine DWZ von 1561 hat, aufzubauen. Leider kann ich diesen Angriff nicht erfolgreich gestalten, gewinne aber schließlich durch Abwicklung in ein gewonnenes Bauernendspiel. So steht am zweiten Tag wenigstens der erste Sieg zu Buche. Und mit einem Punkt aus 3 Partien gibt es ja vielleicht auch wieder eine lösbare Aufgabe.

Bei harten Schach-Attacken... - helfen noch nicht einmal Retterspitz-Wickel. (U-Bahn-Werbung)


Samstag, 06.09.2008, dritter Turniertag: Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen wird ein Erlebnis der dritten Art. Außerirdische sind es zwar nicht, aber immerhin hat sich doch eine äußerst vielköpfige Gruppe von Rentnern im Frühstückssaal versammelt. Meine erste Vermutung bezüglich ihrer Herkunft bewahrheitet sich nicht, das zunächst aus der Ferne sächsisch klingende Sprachgemurmel entpuppt sich als waschechtes französisch. Der Lärmpegel erreicht in etwa die geschätzte Lautstärke einer Grundschulklasse auf Wangerooge-Klassenfahrt, und auch sonst wird einiges geboten: Von laut durch den Saal rufenden Französinnen bis zu "Garcon, Cafe"-rufenden älteren Herren mit Sandalen, Tennissocken und kurzer Hose ist alles mit dabei. Außerdem frühstücken die Franzosen wohl offenbar so, daß sie sich den Teller mit 3-4 Croissants vollladen, und wirklich alles (!!) vor dem Verzehr in ihrem Kaffee einstippen.

Na endlich... - die französische Rentnercombo versammelt sich zum Abschlußfoto.


Die vierte Runde bringt mir einen der gefürchteten taktisch starken Youngster, und prompt passiert mir das Mißgeschick: Durch einen taktischen Trick verliere ich schnell die Qualität. Es sind aber noch reichlich Figuren auf dem Brett versammelt, immerhin habe ich das perspektivisch starke Läuferpaar, und so besinne ich mich auf eine meiner alten Qualitäten: Das Bescheißen. Mein Gegner macht zwei überflüssige Springerzüge, kann den Qualitätsverlust nicht vermeiden, und einen Bauern gibt es noch dazu. Schließlich stellt er in dem für ihn ohnehin schon bedenklichen Endspiel noch zweizügig seinen Läufer ein, und der Punkt ist doch noch meiner: Wie es dazu kommen konnte, kann ich mir nicht so richtig erklären (Wunder, Zufall, göttliche Fügung?). Mit zwei Punkten aus 4 Partien geht es wieder so einigermaßen. Und das ganze hat erstaunlicherweise gar nicht so lange gedauert. Also nichts wie in die Stadt und schonmal ein paar Lebkuchen besorgen - bei Lebkuchen Schmidt ist Saisoneröffnung.

Schiedsrichter ans Telefon.. - Herr Bezold, können Sie bitte mal kommen? (LGA-Cup, Raum Damenflügel)


Der Nachmittag verläuft ereignisarm: Ich erhalte mit Rolf Huss einen starken Gegner aus Fulda, der am Morgen eine harte Partie gegen einen FM verloren hat, und deshalb nicht in großer Spiellaune ist. Sein Remisangebot nach kurzer Spielzeit kann ich, auch aufgrund des schönen Wetters und der Turniersituation, nicht ablehnen. Zeit zum relaxen. Nach Rückkehr von meinem Stadt- und Einkaufsbummel schaue ich noch, wer am Sonntagvormittag mein Gegner ist. Es ist erwartungsgemäß ein starker Gegner mit einer DWZ von gut 2100.

Fast ein Großmeisterremis - Mario Ortpaul gegen Rolf Huss


Sonntag, 07.09.2008, letzter Turniertag: Nach dem Auschecken im Hotel und dem Unterbringen meines Gepäcks in den ach so praktischen Bahnhofsschließfächern breche ich zum letzten Mal zur LGA (wer nicht weiß, was die machen: sie prüfen die Qualität von allem möglichen: Steiff-Teddys, Playmobilfiguren etc. und auch weitreichender, ist jedenfalls eine Riesenfirma) im Süden Nürnbergs auf. Seit diesem Jahr gibt es eine neue U-Bahn-Linie, die dort hinführt. Das wird einem an jeder Station auch zweisprachig mitgeteilt - this is a line three train, die Sprecherin hätte sich aber vorher entknebeln lassen sollen. Schisch is a lain schrie träin. An jeder Station. Die Vormittagspartie wird dann wohl die interessanteste, die ich bei diesem Turnier spiele. Ich habe schwarz und spiele in echter Angriffslaune gegen die englische Eröffnung meines Gegners. Auch mein Gegner versteckt sich nicht, mein Angriff sieht vielversprechend aus, Fritz sieht das bei der Analyse später anders. Aber mein Gegner spielt nicht ganz genau, und so erhalte ich seine Dame für Turm und Läufer. Leider bin ich in hochgradige Zeitnot geraten, und als die Zeitnot vorbei, ist es die Partie eigentlich auch. Ein gegnerischer Freibauer ist zu stark, und nachdem ich eine Remischance ausgelassen habe, verliere ich kurz vor Ablauf der 5 Stunden. Demotiviert spiele ich noch die Nachmittagspartie gegen einen nominell klar schlechteren Gegner, lade ihn zum Angriff ein und verliere auch diese Partie. So habe ich mit 2,5 aus 7 Partien deutlich schlechter als erwartet abgeschnitten. Trotzdem gefällt mir dieses Turnier und ich trage mich noch für das nächste Jahr in die Voranmeldungsliste ein.

LGA Cup, 6. Runde: Ulrich Baeuml - Mario Ortpaul - Weiß hat gerade Ld2 gespielt, darauf hatte ich Se3 vorbereitet. Ich bekam so die Dame für Läufer und Turm, am Schluß sprang leider nichts zählbares dabei heraus.


Hier habe ich für Euch noch einige Fotos, einen kleinen Filmclip und meine Partien gegen IM Alexander Bangiev und Ulrich Baeuml für Euch!

bangievortpaul.pgn [2 KB] aus der ersten Runde

baeumlortpaul.pgn [3 KB] aus der sechsten Runde


lgacupnuernberg2008.wmv [12.592 KB] ein paar Eindrücke aus der LGA


Zum Bericht auf der Chessbase-Seite!

Zur offiziellen Turnierseite über den LGA-Cup mit vielen Bilder, Berichten und Interviews!

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MAINZ CHESS CLASSICS 2008

Auch in diesem Jahr fanden wieder, mittlerweile schon zum 15. Mal, die Chess Classics in Mainz statt.

Den Auftakt zu einer Woche voll mit Schach machte die Simultanveranstaltung, zu der Vishy Anand gegen 40 Amateure, die entweder auf Einladung oder aber als Höchstbietende auf einen Startplatz bei Ebay an diesem Event teilnehmen durften. Der amtierende Weltmeister stellte dabei einen für die Chess Classics Mainz gültigen Rekord von 39:1 Punkten auf.

Schnellschach-Weltmeisterschaft - Vishy Anand verteidigte seinen Titel klar gegen Magnus Carlsen aus Norwegen


Es folgten an den nächsten Tagen ein Schnellschach- und ein Chess 960 Turnier für Kinder und Jugendliche, ein Chess 960 Schnellschachturnier für Erwachsene, sowie das Ordix Open, das mit der Teilnehmerzahl nicht ganz an den Vorjahresrekord von 762 Teilnehmern herankam, aber mit der Qualität der Spieler, der Organisation und der Ausrichtung wie gewohnt Maßstäbe setzen konnte. Nicht zu vergessen natürlich die Schnellschachweltmeisterschaft, zu der Vishy Anand, Judith Polgar, Magnus Carlsen und Alexander Morozevich antraten.

Abgerundet wurde das ganze noch durch diverse Autogrammstunden der WM-Teilnehmer, einen Büchertisch, Live-Übertragungen ins Internet, einen Gourmet- und einen Kinder-Club. Zeitgleich mit dem Turnier fand in der Rheingoldhalle noch eine Ausstellung des US-amerikanischen Künstlers James Rizzi, der der ein oder andere Schachspieler sicher auch gerne einen Besuch abgestattet hat. Euer Berichterstatter hat dabei am Ordix Open teilgenommen und dabei 4,5 Punkte aus 11 Partien geholt, so daß der Zieleinlauf eher schlechter als die Einstufung in der Rangliste war. Das machte aber nichts, es ist schon klasse, Weltklassespieler und Spielerinnen - die im übrigen auch sehr stark vertreten waren - beim Schnellschach zu beobachten. Da gewinnt ein Alexander Motylev sein nun wirklich nicht einfaches Endspiel Dame gegen Turm und Bauer - und der gegnerische König stand noch nicht am Rand, sondern recht zentral - mit einer Restbedenkzeit von gerade mal 11 Sekunden. Man sieht den großen alten Meister des schwedischen Schachs, Ulf Andersson, wie er mit Leichtigkeit in einem schwierigen Leichtfigurenendspiel Züge auspackt, wie sie ein Schach-Otto-Normalverbraucher nicht nach einer Stunde finden würde, und einige Bretter weiter behält der beliebte, aber nun auch mal nicht mehr junge Vlastimil Hort, auch mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr, in vollkommen unübersichtlicher Position gegen einen starken jungen Spieler die Oberhand. Am Ende hatte jedoch die junge Garde bei den Ordix Open die Nase vorn: Es siegte aus Russland Ian Nepomniachtchi mit 9,5 Punkten aus 11 Partien - dabei erreichte er in den letzten drei Partien nur 50 Prozent, er hatte nämlich die ersten acht (!) gewonnen - aufgrund der besseren Wertung vor Pavel Eljanov aus der Ukraine. Dritter wurde der ungarische Großmeister Zoltan Almasi.

Hier habe ich für Euch noch einige Links zu einer großen Fotogalerie, zur Webseite des Veranstalters und, wen es interessiert, mein Turniertagebuch! Vielleicht bekommt ja der ein oder andere Lust, im nächsten Jahr mal an diesem größtem und professionell aufgezogenstem Schachfest Deutschlands teilzunehmen!

Informationen zum Turnier auf der Veranstalterseite

Hier geht es zur Galerie mit zahlreichen Schnappschüssen von den Chess Classics!

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30.11.2007: Herbstauflage des Schnellschachturniers: Sieg für Jonas Freiberger

Hauchdünnes Finish bei der Herbstauflage unseres Schnellschachturniers: Jonas Freiberger konnte sich durch seinen Sieg in der letzten Runde gegen Jan Haskenhoff noch den ersten Preis sichern, weil der bis dahin führende Frank Bellers gegen Ludger Höllmann in der Schlußrunde passen mußte.

Beim Turnier, daß mit 20 Teilnehmern wieder quantitativ und auch qualitativ (4 Spieler mit DWZ/TWZ über 2000) gut besetzt war, erreichte Ludger Höllmann durch diesen Sieg noch den dritten Platz hinter Frank Bellers, gefolgt von Karl-Ulrich Goecke und dem überraschend starken Ludwig Röver. Unter den Preisträgern befand sich weiterhin Michael Albianich, der auch ein gutes Turnier spielte.

Schnellschachturnier November 2007

Inoffizielle Turnierauswertung nach D W Z
Nr. Teilnehmer Tit. At Land Pkt. 1 2 3 4 5 6 7 Ro Niv W We n Rh X Rn Diff
1. Freiberger, Jonas       6.0 18S1 13W1 2S0 5W1 9W1 6S1 8W1 2106 1814 6.0 5.66 7 2123   2113 7
2. Bellers, Frank       5.5 12W1 7S1 1W1 6S1 4W1 5S½ 3W0 2152 1930 5.5 5.13 7 2160   2159 7
3. Höllmann, Ludger       5.0 8W1 6S0 14W1 4S½ 5W½ 9S1 2S1 2124 1801 5.0 5.44 7 1959   2115 -9
4. Goecke, K.-U.       5.0 16S1 10W1 5S½ 3W½ 2S0 13W1 7S1 2151 1898 5.0 5.40 7 2056   2143 -8
5. Röver, Ludwig       4.5 9W1 14S1 4W½ 1S0 3S½ 2W½ 11W1 1644 1887 4.5 1.93 7 1989   1714 70
6. Burov, Iliya       4.0 17S1 3W1 10S1 2W0 7S0 1W0 13S1 1939 1943 4.0 3.40 7 1993   1952 13
7. Waltermann, Paul       4.0 20S1 2W0 16S1 17W1 6W1 8S0 4W0 1861 1830 4.0 3.73 7 1880   1867 6
8. Haskenhoff, Jan       4.0 3S0 17W1 13S0 20W1 19S1 7W1 1S0 1806 1764 4.0 3.75 7 1814   1811 5
9. Albianich, Michae       3.5 5S0 11S1 12W1 13W½ 1S0 3W0 16S1 1635 1842 3.5 1.95 7 1842   1677 42
10. Schacht, Andreas       3.5 15W1 4S0 6W0 19S½ 12W0 14S1 17W1 1936 1641 3.5 5.34 7 1641   1896 -40
11. Hufendiek, Ekkeh.       3.5 14S0 9W0 18S1 16W1 13S½ 12W1 5S0 1763 1640 3.5 4.47 7 1640   1739 -24
12. Miller, H.-W.       3.5 2S0 20W½ 9S0 14W1 10S1 11S0 18W1 1685 1701 3.5 3.41 7 1701   1687 2
13. Ortpaul, Mario       3.0 19W1 1S0 8W1 9S½ 11W½ 4S0 6W0 1853 1823 3.0 3.65 7 1773   1838 -15
14. Godej.-Schacht, P       3.0 11W1 5W0 3S0 12S0 15W1 10W0 20S1 1277 1733 3.0 0.69 7 1683   1350 73
15. Wolff, K.-F.       3.0 10S0 16W0 17S0 18W1 14S0 20W1 19S1 1504 1572 3.0 3.01 7 1522   1504 0
16. Guhe, Stefan       2.5 4W0 15S1 7W0 11S0 17W½ 18S1 9W0 1717 1736 2.5 3.46 7 1634   1693 -24
17. Wiegand, Markus       2.5 6W0 8S0 15W1 7S0 16S½ 19W1 10S0 1568 1732 2.5 2.20 7 1630   1576 8
18. Ahlemeyer, Dieter       1.5 1W0 19S½ 11W0 15S0 20S1 16W0 12S0 1669 1659 1.5 3.67 7 1429   1612 -57
19. Voß, Markus       1.5 13S0 18W½ 20S½ 10W½ 8W0 17S0 15W0 1364 1687 1.5 1.16 7 1457   1374 10
20. Godej.-Schacht, M       1.0 7W0 12S½ 19W½ 8S0 18W0 15S0 14W0 1474 1595 1.0 2.55 7 1286   1429 -45

Allerheiligen-Schnellschachturnier in Münster - Erfolge für SG!

Auch in diesem Jahr haben sich wieder 3 Spieler unseres Vereines auf den Weg zum Allerheiligen-Schnellschachturnier in Münster gemacht - mit dabei waren wie im Vorjahr Charly Wolff, Hansa Miller und Mario Ortpaul.

In der A-Gruppe traten auch einige IM an, Sieger der A-Gruppe wurde der Seriensieger dieses Turniers, IM Karl-Heinz Podzielny. Den zweiten Platz erreichte Michael Zaitsev. Aus unserem Verein war in der (offenen) A-Gruppe niemand am Start. In der B-Gruppe, die mit 41 Spielern teilnehmermäßig am stärksten besetzt war, erreichte Mario Ortpaul einen 4. Platz. Nach einem klassischen Fehlstart und einer Erstrundenniederlage gegen einen schwächeren Spieler gewann er die nächsten fünf Partien und schloß zur Spitzengruppe auf. In Runde 7 folgte ein remis gegen den zu diesem Zeitpunkt führenden Spieler. Eine zweite Niederlage gegen den späteren Turniersieger Alexander Forel in der achten Runde machte die Chance auf den Turniersieg zunichte, Mario hatte, obwohl sein Gegner nur noch wenig Zeit hatte, einen ganzen Turm stehengelassen, und wurde 3 Sekunden vor Ablauf der Bedenkzeit mit König und Turm mattgesetzt. In der 9. Runde gab es schließlich noch einen Sieg, was schließlich noch 40 Euro Preisgeld und den 4. Platz einbrachte. Hansa Miller, der ebenfalls in der B-Truppe angetreten war, erwischte dagegen einen schlechten Tag und landete in den unteren Tabellenregionen.

"Ich fühle mich heute nicht so gut, ich hoffe, ich werde nicht Letzter", hatte Charly Wolff,
der in der C-Gruppe antrat, noch vor Turnierbeginn geunkt. Weit gefehlt, es lief viel besser, am Ende gelang es Charly Wolff, sich ungeschlagen (!) mit 7 Punkten aus 9 Partien den Turniersieg aufgrund der besseren Wertung vor einem weiteren Spieler mit 7 Punkten zu sichern. Ein toller Erfolg, der auch noch mit 90 Euro Preisgeld belohnt wurde.

Die kompletten Tabellen findet Ihr hier:
A-Klasse
B-Klasse
C-Klasse

Hier noch einige Turnierimpressionen!

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06. - 09. September 2007 - Der LGA-Premium Cup in Nürnberg!

Der LGA-Cup, der in den großzügigen Räumlichkeiten der LGA Nürnberg bereits zum vierten Mal ausgetragen wurde, war hervorragend besetzt: Unter den über 180 Teilnehmern – man hat die Kapazitäten aufgrund des großen Interesses und der Vielzahl der Anmeldungen noch einmal erweitert, waren auch über 40 Spieler der Meisterklasse aktiv. Die Veranstaltung konnte damit ihrer Namenserweiterung „Premium“ alle Ehre machen. Das Turnier war vielbeachtet, so war mit Andre Schulz und Oliver Reeh das Chessbase Team an 3 von 4 Turniertagen live vor Ort und berichtete mit Chessbase TV – Sendungen über das Event. An drei Turniertagen gab es ausserdem noch eine Art Schachrätsel, ein Turnierteilnehmer, IM Yochanan Afek, hatte sich bereit erklärt, seine eigenen Studien dafür zur Verfügung zu stellen. Unter den richtigen Lösungen wurden Sachpreise verlost.


Schachrätsel von IM Yochanan Afek - Wie gewinnt weiß am Zug? Die Lösung gibt es weiter unten.


In dem Riesenfeld waren natürlich sehr viele interessante Spieler dabei, einige möchte ich hier kurz vorstellen. GroßmeisterTiger Hillarp Person, einer der bekanntesten Verfechter der modernen Verteidigung, ist vor kurzem schwedischer Landesmeister geworden. Mit IM Arik Braun war der amtierende Jugendweltmeister am Start, alle Vorjahressieger waren mit von der Partie. Auch die Damenwelt war mit einigen besonders spielstarken Spielerinnen vertreten: So fand die Frauengroßmeisterin Elena Levushkina, aktiv für Tarrasch München, den nicht sehr weiten Weg nach Nürnberg. Ljubov Kopylova spielt für Neumünster und präsentierte sich in sehr guter Form. Was noch besonders auffiel, war der hohe Anteil an (Schach-)Familien, die in Franken mitgespielt haben. So ist die Wahrscheinlichkeit, gegen einen/eine Nuber, Hirneise, Troyke zu spielen schon recht hoch. Wobei man dann aber schon oben mitspielen sollte, denn in der Mehrzahl sind die Familienmitglieder an den vorderen Brettern anzutreffen. Auch mit dabei zahlreiche Bundesligaspieler wie GM Rainer Buhmann, für den das Turnier nicht so gut lief, GM Michael Prusikin, die GM Baramidze und Kunin. Es waren Spieler aus Argentinien, Israel, Spanien mit im Turnier.

Nach der Nervenschlacht - GM Persson und GM Kunin unterschreiben nach ihrer Remis-Partie, die fast 5 Stunden dauerte, die Partieformulare. Am Ende hatten beide Spieler nur noch wenige Sekunden auf der Uhr, umkreist von zahlreichen Zuschauern.


Es sind aber nicht nur die bekannten Meister, die das Turnier ausmachen – vielmehr ist es die Mischung, die stimmt. So bereiteten vor allem die Nachwuchstalente Ihren elohöheren Kontrahenten ein ums andere Mal Kopfzerbrechen. Der Nachwuchsspieler Leon Mons beispielsweise bereitete in der ersten Runde in einem Endspiel zwei Türme gegen Dame dem Vielspieler Großmeister Gutmann einiges an Problemen, auch wenn er am Ende unterlag. Aber auch Punktverluste der Favoriten waren an jedem Turniertag an der der Tagesordnung. So schaffte beispielsweise der erst 17-jährige Max Fuhrmann in der ersten Runde ein Remis gegen Person. Auch der junge und titellose David Schneider konnte einigen Spieler mehr als ein Bein stellen.

Die Top 3 des Turniers - v.l.n.r. Vitaly Kunin (2.), Turniersieger Johnny Hector und Fernando Peralta


Den Sieg nach 7 Runden Schweizer System konnte in dem Turnier letztlich der schwedische Großmeister Johnny Hector mit 6 Punkten davontragen. Er trennte sich vom Zweitplatziertem Vitaly Kunin in der Schlußrunde bereits nach wenigen Zügen Remis und hatte aufgrund der höheren Wertung das bessere Ende für sich. Auf dem dritten Platz lief GM Fernando Peralta als wertungsbester Spieler mit 5,5 Punkten ins Ziel ein. Beste Dame im Turnier war die Frauengroßmeisterin Elena Levushkina als 32.

Lösung der Aufgabe von Yochanan Afek: 1.a8T! (auf 1.a8D? folgt mit Dd3+ eine böse Überraschung) Da8: 2.Db1+ Ka5 3.Da2+ Kb4 4.Da8: und gewinnt.

Das Turnierfazit kann nur lauten: Wer Schach spielt und hier teilnimmt, wird nicht enttäuscht sein – perfekte Spielbedingungen, ein erstklassiges Feld und eine absolut professionelle Organisation – mein Lob an den Hauptorganisator des Turniers, Jochen Galsterer, und natürlich an sein Team!

Hier noch ein paar Turnierimpressionen!

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So bin ich also heute morgen um 9 Uhr zum Unternehmen LGA-Cup gestartet. Auf dem Weg zum Bahnhof Gütersloh direkt der erste Schachkontakt im weiteren Sinne – ein Herr mit einer bekanntermaßen großen Schachbuchsammlung wartet eingangs Gütersloh auf seinen Bus, der ihn dann auch später zum gleichen Bahnsteig gegenüber bringt. Der Westfalen-Express hat leider nichts expressmäßiges, vielmehr ist er 15 Minuten zu spät, bei großzügigen Umsteigezeiten macht das aber zum Glück nicht ganz viel aus – die Fahrt geht also erstmal durch ein nieseliges und trübes und überhaupt gar nicht sommerliches Deutschland. Genau das richtige Wetter also für noch etwas Theorie – wie früher bei den Klassenarbeiten – vorher noch was machen, es hilft nicht, aber man kann es sich ja wenigstens einreden…

Marios Turniertagebuch
Lga-Premium-Cup Nürnberg 06.-09.09.2007

06.09.2007 1. Turniertag

Es gab vorab einige Argumente für und gegen dieses Turnier – contra waren die fehlende heimische Dreisamkeit, dabei natürlich den Ausfall der Memory-Spiele mit meiner Tochter, die sogar mir zusehends mehr Spaß machen, die verbrauchten Urlaubstage, der ausgefallene Mannschaftskampf am Sonntag etc. Vieles sprach aber auch für dieses Turnier, zum einen die sehr starke Besetzung des Turniers mit vielen Großmeistern und internationalen Meistern und einem bei ca. 190 Teilnehmern unglaublich starken DWZ-Schnitt aller Teilnehmer von ca. 2150, damit also die Chance, vielleicht ein paar DWZ-Punkte gutzumachen, und auch die realistische Chance auf eine Elo-Zahl, da mehr als 70 Prozent der Teilnehmer im Turnier eine Elo-Zahl aufweisen. Darunter auch einige mit einer deutlich schwächeren DWZ, so daß durchaus Perspektiven auf Punkte da sind. Hinzu kam, das das Startgeld mit 30 Euro wohl aufgrund sehr großzügigem Sponsoring sehr moderat ausfiel, und bei drei ganz ordentlichen Preisen in der Ratinggruppe bis DWZ 1900 vielleicht auch hier etwas drin sein könnte, allerdings wohl nur bei optimalem Verlauf.

In Nürnberg angekommen, geht es erstmal zum Hotel. Unter dem Motto spielen wie ein Patzer, übernachten wie ein Großmeister ist es dank bayerischer Ameropa-Ferienpreise das bahnhofsnahe Arabella geworden. Ein kurzer Spaziergang durch Nürnberg zum Dürerhaus, dann auf zur ersten Runde. Das etwas auswärts von Nürnberg in einem großen Industriegebiet liegende Spiellokal ist großzügig und die Organisation perfekt, sie könnte wirklich nicht besser sein. Schilder für jeden Spieler mit Vereinsnamen und DWZ/Elo, Beamer mit Live-Ergebnissen, eine Riesenkantine mit typischen Zwischenmahlzeiten und akzeptablen Preisen, viel Platz auch für die unteren Bretter und ein äußerst sauberes und gepflegtes Ambiente prägen meine Eindrücke. Nach der Auslosung steht fest, ich habe einen IM erwischt, es ist der etwas wortkarge Friedrichshofener Alexander Maier. Mit meiner Eröffnungswahl bin ich zufrieden, Vorteile kann man damit zwar nicht unbedingt erwarten, aber es wird ein bißchen getauscht, und mein Gegner kennt die Variante, die selten gespielt wird, wohl nicht so gut. Jedenfalls verbraucht er schon in der Eröffnungsphase sehr viel Bedenkzeit. Nach einigen kleineren Ungenauigkeiten lande ich schließlich aber in einem schlechten Doppelturmendspiel, das ich nicht halten kann, so daß ich nach 3,5 Stunden aufgeben muß, als mir noch ein zweiter Bauer abhanden kommt. Sicher hätte ich mich besser verteidigen können. Nach meinem Spiel schaue ich noch ein bißchen Tiger Hillarp Person beim analysieren mit seinem 17-jährigen Gegner zu. Sehr interessant, später erfahre ich, daß der favorisierte GM und amtierende schwedische Meister nur zu einem sogar noch glücklichen Remis kam. Mit Petr Haba mußte ein GM sogar eine Niederlage gegen seinen rangniedrigeren Gegner Helmut Lutter hinnehmen. Auf dem Rückweg unterhalte mich noch mit GM Prusikin und FM Meyer über Sinn und Unsinn der Eloberechnung.

Mario Ortpaul mit weiß gegen IM Alexander Maier - Doppelturmendspiele können grausam sein mit wenig Zeit und weniger Bauern..


07.09.2007 2. Turniertag

Der Freitag beschert mir für die Vormittagsrunde eine dem Anschein nach lösbare Aufgabe. Mein Gegner ist der Jugendliche Jan Petermann, seine DWZ ist nur 1265. Das das aber mit der DWZ bei ganz jungen Menschen manchmal so eine Sache ist, merke ich dann am Brett. Mein Gegner spielt einen sehr passablen, wenn auch etwas passiven Aufbau gegen eine meiner Lieblingsvarianten. Gott sei dank macht er dann den gleichen Fehler wie ich am Vortag gegen den IM – fängt an ums Remis zu betteln und hört auf, aktiv zu spielen. Nach einigen Abtäuschen erreiche ich eine sehr aktive Stellung mit Dame und Springer gegen die gleiche Materialverteilung auf der Gegenseite, der schwarze Springer steht aber sehr passiv. So komme ich nach einem krassen Fehler doch noch zum erhofften Punktgewinn. Nach der Partie frage ich meinen Gegner, wie alt er ist. Er ist 10, und spielt, wie er mir sagt, noch nicht so lange, erst ein Jahr – kein Wunder, würde er schon länger spielen, wäre seine Zahl auch schon viel besser.

Talentierter Nachwuchs - Mit schwarz gegen den schon recht guten Jan Petermann


3.Runde Ortpaul-Redzepovic 0:1 - Aus der Not heraus versuche ich hier zu bescheißen mit 25.Sd4: ed: 26.Sd5. Die anschließenden taktischen Verwicklungen fallen nicht zu meinen Gunsten aus. Es gibt eine klare Niederlage.


Nach einigermaßen angemessenen Mittagspause geht es am Nachmittag in die 3. Runde. Das Los beschert mir eine recht schwierige Aufgabe, ein einheimischer Spieler mit einem Namen, der sich sehr nach gefährlichem Angriffsschach anhört, und die Database macht mir dann auch gleich klar, das es mit dem Spieler aus der bayerischen Regionalliga schwer werden würde. Nach der Eröffnung ergibt sich laut Fritz ausgeglichenes Spiel. Die Stellung ist recht komplex, und leider mache ich dann den entscheidenden Fehler, als ich den weißfeldrigen Läufer meines Gegners ins Spiel kommen lasse – danach geht meine Position dann doch recht deutlich den Bach runter, trotz eines eigentlich noch ganz passablen Bescheissversuch muß ich kurz vor Ablauf meiner Bedenkzeit meinem Gegner die Hand reichen. So ist es halt beim Schweizer System in einem starken Feld – gewinnt man mal, sieht es oft in der nächsten Runde schon wieder ganz anders aus. Aber Schwamm drüber – Nürnberg bietet in diesen Tagen nicht nur großes Schach, sondern mit dem größten Innenstadtflohmarkt Deutschlands, dem Trempelmarkt, durchaus ein abwechslungsreiches Programm. Nach einem erstklassigen Steakbrötchen und zwei bis drei Crepes steht für mich fest – morgen wird alles besser….

08.09.2007 Der dritte Turniertag

Tag 3 des Turniers beginnt mit einer kleinen unangenehmen Überraschung – eine der beiden Buslinien zur LGA fährt nicht am Wochenende, so dass mir zum Anfang meiner Partie gegen Thomas Gschpahn – der Papierform nach eine lösbare Aufgabe mit DWZ 1568, leider ohne Elo, gut 10 Minuten meiner Bedenkzeit abhanden kommen. Trotzdem kommt mit meiner Lieblingsvariante was nettes aufs Brett, und bereits nach 13, 14 Zügen stehe ich drückend überlegen. Fritz jedenfalls zeigt mir nach der Partie zu diesem Stadium ca. +2 an, obwohl ich bis dahin noch kein Material gewonnen habe. Irgendwie schaffe ich es aber, meine Vorteile komplett verpuffen zu lassen, meine Bedenkzeit wird immer knapper auch dank einer ungeplanten Toilettenpause. Zu meinem Glück fängt mein Gegner wieder an, schlecht zu spielen, nachdem er eigentlich ausgeglichen hatte, und tappt nach 32 Zügen in die Falle – nach einem Figureneinsteller ist nichts mehr zu retten. Hocherfreut über die verlängerte Mittagspause mache ich mich auf den Weg zur Saisoneröffnung bei Schmidts Lebkuchen, um etwas für die Daheimgebliebenen einzukaufen.

4.Runde: Gspahn - Ortpaul - Weiß greift daneben, spielt 32.Tdc1?? und bietet remis an. Die Position hatte sich aber schon wieder leicht zu meinem Vorteil entwickelt.


Nach Abliefern der Lebkuchen im Hotel ist es schon wieder Zeit, zur Nachmittagsrunde aufzubrechen. Leider sind die Partien der 5. Runde relativ spät im Internet, so daß ich um so gespannter bei Eintreffen im Spiellokal checke, wer als nächster mit mir spielen möchte. Es ist Gabriele Renner vom SC Garching, sie spielt gegen mein c4 einen Aufbau, den ich nicht mag, so daß ich eine Mischung aus Londoner System/Michael Schmitz-Variante spiele, um meine Gegnerin zu langweilen. Das klappt gut, nach kurzer Spielzeit nimmt meine Gegnerin ein von mir unterbreitetes Remisangebot an – eben ein großmeisterlicher Schach-Quickie mit, Nomen est omen, Frau Renner. Schieber-Rufe vom Nebenbrett werden ignoriert – wird sind ja beim Schach und nicht beim Fußball. Mit nunmehr 2,5 Punkten aus 5 Partien und einem Mittelfeldplatz vorm letzten Turniertag bin ich ganz zufrieden.

Und vom Tag ist auch noch ein bisschen über. So mache ich mich abends noch auf in die Innenstadt ins Heilig Geist Spital – nein, ich bin nicht vom Schach verletzt, es ist der Name eines traditionellen Nürnberger Lokals. Es gibt Schäufele und dazu ein urfränkisches Tucher, wovon man nicht zu viel trinken sollte, wenn man nicht in die benachbarte Pegnitz fallen will… im Hotel checke ich noch schnell meinen Gegner vom nächsten Tag – der Vorname Joshua deutet auf einen jungen Spieler, und ein Blick in die Teilnehmerliste mit DWZ und Elo läßt erstmal nichts gutes erahnen..

09.09.2007: Letzter Turniertag

Am nächsten Morgen sitze ich dann meinem 14-jährigen Multitalent gegenüber, er spielt in Karlsruhe und hat schon als unter 10-jähriger an den badischen Meisterschaften teilgenommen. Offensichtlich ein völlig normales Kind, mit dem man früher wahrscheinlich Fußballbilder getauscht hätte. Wir spielen Benkö, ich komme sehr gut aus der Eröffnung. Erstaunlicherweise spielt mein Gegner an einigen Stellen nur den zweit- oder drittbesten Zug, Fritz sieht mich jedenfalls über weite Strecken der Partie 1 – 1,5 Punkte im Plus. Leider bin ich viel zu langsam, bereits der 11. Zug kostet mich 33 Minuten, es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. In der Zeitnot spiele ich schwach und ruck zuck ist die Partie dann verloren. Sehr ärgerlich bei einigen guten ausgelassenen Chancen. Ein schwacher Trost, das die Partie auf recht gutem Niveau war.

04.04.2007 GM Davit Shengelia gewinnt Schloß Open in Werther
Bericht von Mario Ortpaul

Die Schloß Open in Werther wurden am Sonntag mit der 6.+7. Runde im A-Open sowie der 4. und 5. Runde in den anderen Turnieren abgeschlossen.

A-Open
Im A-Open triumphierte Großmeister Davit Shengelia vom SK Werther, der in der letzten und entscheidenden Runde einen klaren Sieg gegen den internationalen Meister Maxim Chetverik, der seinerseits schlecht mit einer Niederlage gegen Andre Schaffarczykins Turnier gestartet war und nie richtig den Anschluß an die Spitze herstellte, schaffte. Zweiter wurde Großmeister Sergey Ovsejevitsch vor Dirk Schuh als Dritten, der in der Schlußrunde sensationell den favorisierten Großmeister Vladimir Epishin schlagen konnte, nachdem dieser durch eine üble Fehlberechnung eine Figur verloren hatte. Danach verließ er an zahlreichen Kiebitzen vorbei mit dem für ihn so charakteristischen manischen Augenrollen - böse Zungen behaupten, er kann die Linse komplett nach hinten stellen - den Saal, um später aber vor der Aufgabe noch ein paar Züge zu machen. Matthias Budzyn von Holsatia Kiel wurde Fünfter und dürfte zufrieden sein, Luis Rojas Keim als internationaler Meister auf Platz 6 liegt im Rahmen der Erwartungen. Großmeister Lev Gutmann schließlich spielte nicht so gut und wurde nur Siebter. Der durchaus mit Interesse erwartete Zaheeruddee Asefi aus dem Schach-Entwicklungsland Afghanistan agierte weitgehend harmlos und wurde mit 2 Punkten schließlich Vorletzter.

7.Runde: Ortpaul - Nöckler - Aus der Not heraus versucht Schwarz zu tricksen mit 21. ...Lb3:, in der Hoffnung auf 22.ab: Td6:, jedoch auch immer noch mit klarem Vorteil für Weiß. Es folgte aber mit 22. Dg4! und der tödlichen Drohung 23.f6 der beste Zug, der die schwarzen Hoffnungen zunichte macht.


Die folgende Mittagspause ist zu kurz, um noch etwas zu unternehmen, gespannt warte ich auf die Auslosung der letzten Runde. Sie beschert mir mit Alexander Nöckler vom SC Hirschau meinen 5. Eloträger. Wieder mal gibt es was unangenehmes gegen c4, ich habe weiß. So wähle ich also das erfolgreiche Einlullschema vom Vortag, und es läuft ganz nach Wunsch: Mein Gegner versucht, mit einem Zug Marke „Man sieht sofort, das der nicht geht“, etwas Pep in die Partie zu bringen, was einen Bauern kostet. Er bleibt ohne jedes Gegenspiel, verliert später eine Figur. Er kämpft zwar noch ein bißchen, es hat aber alles keinen Sinn mehr. Nach ca. 3 Stunden habe ich mit 3,5 Punkten aus 7 Partien ein insgesamt zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Erfreulich, ich erreiche noch einen Zug, der mich zu einer einigermaßen humanen Zeit zuhause sein läßt. Franken rauscht an mir vorbei, oder ich an Franken, es hat sehr viel Spaß gemacht, und ich würde mich freuen, im nächsten Jahr wieder mit von der Partie zu sein. Morgen wird erstmal wieder Memory gespielt…

Turniersieger Davit Shengelia - stets sehr solide, hier im Spiel gegen den Zweitplazierten Sergej Ovsejevitsch.


B, C, D Open, Jugendopen

Das B-Open gewann mit Matthias Thanisch vom SV Bargteheide einer der DWZ-mäßigen Turnierfavoriten. Interessant seine Partie in der 4. Runde, als er den Trompowsky-Angriff seines Gegners Joachim Stork, der dieses Turnier bereits zweimal gewann, cool parierte und sicher gewann. Das große Talent Alexandr Kartsev von den Schachfreunden Brackel gewann das C-Open. In einem Quasi-Endspiel konnte er in der letzten Runde Benjamin Knollmann von der SG Kirchlengern schlagen und so den Turniersieg sichern. Im D-Open konnte sich Niels Dörre vom Dortmunder Schachverein denkbar knapp vor der Wertheraner Nachwuchshoffnung Markus Henkemeier durchsetzen, bei gleicher Fortschrittswertung hatte er schließlich 1,5 Buchholzpunkte mehr.
Jannis-Domenik Altenbernd vom Schachclub Wittekinds Knappen schließlich gewann das Jugendopen, er erreichte dabei 4,5 Punkte aus den 5 Partien.

Die 4 SGler im Turnier

Die vier Teilnehmer aus unserem Verein konnten insgesamt eine ordentliche Vorstellung bei den Schloß-Open in Werther bieten. In der B-Gruppe spielte Mario Ortpaul am Sonntagvormittag gegen Matthias Ott von der SG Kirchlengern unentschieden. Matthias Ott hatte nach einem Fehler leichten Nachteil und nahm das Remisangebot von Mario, der damit bereits die anvisierten 50 Prozent erreicht hatte, nach einigem Überlegen an. Am Nachmittag erreichte er in einer recht kurzen Partie gegen den Dänen Leszek Kwapinski ebenfalls eine Punkteteilung. Das reichte schließlich zu seiner eigenen Überraschung noch zu dem EWG-Preis, da nicht die Buchholzwertung zählte - dann hätte es nicht gereicht, da die Gegner des in der Endtabelle mit 3 Punkten punktgleichen Reiner Gudath viel besser gepunktet hatten als die von Mario - es zählte aber zunächst die Fortschrittswertung, die um Haaresbreite für Mario entschied. Im Endeffekt erreichte er einen guten 13. Rang unter 44 Teilnehmern.

In der C-Gruppe war Hans-Werner Miller (rechts im Bild am Grübeln) am Start. Nach einem etwas mäßigen Start konnte er sich noch berappeln und erreichte schließlich 2,5 Punkte aus 5 Partien. Am Sonntagmorgen spielte er gegen Michael Scholz von den Schachfreunden St. Johannes Spelle remis, am Nachmittag konnte er gegen Jens Begemann vom Schachverein Werries in einer sehr interessanten Partie noch einmal einen ganzen Punkt einfahren. Er wurde unter 51 Teilnehmern 32.


Im D-Open war Andre Stieghorst mit seinem Abschneiden eher unzufrieden. Er wurde unter 62 Teilnehmern am Ende 42., in der Teilnehmerliste war er mit der zehntbesten DWZ geführt. Am Sonntagvormittag konnte er gegen Lukas Neudorf von der SG Enger-Spenge einen Sieg landen, am Nachmitag unterlag er leider gegen Patrick Godejohann aus Versmold. Im Kinder- und Jugendopen schließlich konnte Andreas Gefnider - rechts im Bild - seine beiden Partien am Sonntag gegen Johannes Gomolka aus Rheda und Haci Mustafa Sumann aus Werther gewinnen und so einen hervorragenden 6. Platz belegen.

Zur Auswirkung auf die DWZ-Zahlen: Mario Ortpaul konnte bei diesem Turnier 30 DWZ-Punkte dazugewinnen. Hansa Miller verlor moderate 7 Punkte, Andre Stieghorst büßte 65 Punkte ein. Andreas Gefnider konnte im Jugendopen 20 DWZ-Punkte dazugewinnen.

Insgesamt kann man sagen, daß die Beteiligung aus unserem Verein durchaus erfreulich war, vielleicht hat ja auch der ein oder andere Interesse gefunden, im nächsten Jahr einmal bei dem gut organisiertem und interessantem Turnier in Werther mitzumachen!

Nachwuchstalent Andreas Gefnider - Hier bei den Schloß Open in Werther.


Noch ein kleines Anekdötchen zum Abschluß...

Bei den Schloß Open wurde bis zum Schluß hart gekämpft. In der 5. Runde der B-Gruppe in der Partie Maik Dittrich gegen Thilo Küssner spielte Dittrich kurz vor Ablauf seiner Bedenkzeit in der Diagrammstellung den Zug Springer g7. Dazu ist noch nichts einzuwenden. Thilo Küssner beantwortete dies, indem er seinen König nach g8 zog. Das bescherte ihm dann nach dem Fehler f7 + noch einen vollkommen unverdienten Punkt, denn nach König f8 ist er zwangsläufig im nächsten Zug patt oder aber, er kann den Bauern schlagen... Die Stulle fällt immer auf die Butterseite, alternativ, shit happens...


02.02.2007: Schloß-Open in Werther: Ausschreibung jetzt online.

Die Ausschreibung für das wohl interessanteste Einzelturnier der Region in Werther ist jetzt online. Es findet vom 30.03.-01.04. statt, weitere Infos erhaltet Ihr hier!

Und noch ein paar Fotos aus Werther!

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Nicht gerade ein Beauty-Contest... - ...rechts im Bild der Schachbuchautor und Viel-Open-Spieler Maxim Chetverik, internationaler Meister und auch in Werther am Start.


B-Open

Auch die B-Gruppe des Turniers ist erstklassig besetzt. Neben diversen Vorjahressiegern (Joachim Storck aus Lieme 2x, Heinrich Unruh) tummeln sich hier allerlei Spieler aus höheren Spielklassen der Region sowie auch zahlreiche Spieler aus ganz NRW und aus Niedersachsen. Bei meinen Recherchen bei meinen möglichen Gegnern - ich spiele in der B-Gruppe als Letzter der DWZ Rangliste mit und werde hier von dem Turnier berichten - bin ich außerdem auf einige jugendliche Megatalente, die mich z.T. mit Zahnspangen und Harry Potter-Brillen aus dem Spielerlexikon der Mega Data angrinsten (u.a. den erst fünfzehnjährigen Jürgen Mazarov von der SG Bochum) und sogar einen Teilnehmer aus Dänemark, Leszek Kwapinski, gestoßen. Für gutklassiges Schach scheint auf jeden Fall gesorgt.

C- und D-Open

Die Gruppen C und D bieten ebenfalls eine bunte Mischung, auch hier sind viele junge Talente am Start. Die ganz jungen Talente spielen in einem eigenen Jugendopen. Besonders zu erwähnen ist hier, daß sich mit Andreas Gefnider auch eines unserer Talente für dieses Turnier angemeldet hat. Wir wünschen viel Glück für diese Herausforderung!

Allgemeine Infos

Das Turnier ist wie immer sehr üppig mit Preisen ausgestattet - es wurden in jeder Gruppe auch Sonderpreise für den jeweils besten Spieler des Schachbezirks TWW ausgelobt, vielleicht ein Anreiz für den ein oder anderen, noch kurzfristig am Turnier teilzunehmen. Aus dem Bezirk haben sich abgesehen von naturgemäß zahlreich vertretenen Wertheranern nicht viele Spieler angemeldet. Aus Versmold nimmt noch Andreas Schacht in der B-Gruppe teil, nach meinen Informationen ist mit Andre Stieghorst in der D-Gruppe auch noch ein weiterer Spieler unseres Vereins am Start, so daß wir mit immerhin insgesamt 3 Teilnehmern mehr Teilnehmer als die meisten Vereine auf TWW-Ebene stellen.

Auch an Rahmenprogramm wird wieder so allerlei geboten. Es gibt eine Schach-Live-Übertragung auf schach.com, einen Analyseraum mit Ergebnisservice aus dem Turniersaal, einen Bücherstand sowie ein Turnierbulletin. Über die Ergebnisse der Fußball-Bundesliga wird ebenfalls informiert. Die Möglichkeit zu einem Imbiß ist vorhanden, auch für Getränke wird gesorgt. Da kann ja nicht mehr viel schiefgehen!

Weitere Infos erhaltet Ihr auf der Turnierseite: Schaut mal rein!

01.11.2006 SG-Delegation beim Allerheiligen-Turnier in Münster aktiv

Das traditionelle Schnellschachturnier des SK Münster 32 fand in diesem Jahr erstmalig mit Beteiligung der SG Halle/Künsebeck statt. Zu dem mit erneut über 100 Teilnehmern sehr stark und qualititativ gut besetztem Turnier haben sich Karl-Friedrich Wolff, Hans-Werner Miller und Mario Ortpaul auf den Weg gemacht.

Mario und Hans-Werner starteten dabei in der B-Gruppe bis DWZ 1900, Karl-Friedrich in der C-Klasse bis DWZ 1600. Mario erreichte in der B-Klasse einen sehr guten 4. Platz von 36 Teilnehmern, es war sogar mehr drin, in der letzten Runde hätte ihm ein Remis für den ungeteilten 2. Platz gereicht. Leider gab es aufgrund defensiver Spielweise eine Niederlage, was letztlich aufgrund der schlechteren Wertung gegenüber dem Zweit- und Drittplazierten nur für den 4. Platz reichte. Beim Preisgeld machte das immerhin einen Unterschied von 80 Euro aus, trotzdem insgesamt ein ordentliches Turnier. Hans-Werner erreichte den 30. Platz, was in etwa der DWZ-Erwartung entsprach. Karl-Friedrich konnte sich nach durchwachsenem Start in der C-Klasse noch steigern und erreichte mit dem 14. Platz noch einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.

Zu loben sind noch die erstklassigen Spielbedingungen im Westfälischen Studieninstitut: Das Spiellokal ist hell und freundlich eingerichtet, und es gibt eine große Cafeteria mit gutem Angebot. Hinzu kommt, das die Pausen zwischen den Runden erstaunlich kurz waren, so daß das Turnier bereits um 18 Uhr beendet war. Die Teilnehmer der SG waren sehr zufrieden und wollen nach Möglichkeit im nächsten Jahr wieder teilnehmen.

Mario Ortpaul


04.09.2006 Mario Ortpaul in Ströbeck bei Sparkassenmeisterschaft aktiv

Am vergangenen Wochenend wurde die Sparkassenschachmeisterschaft zum 6. Mal ausgetragen, Austragungsort war wie beim vorherigen Mal das Schachdorf Ströbeck im Harz. Am Freitag kämpfte Mario erfolglos 5 1/2 Stunden simultan gegen einen immer noch sehr ehrgeizigem und ungern remis machenden Vlastimil Hort. Am Samstag beim eigentlichen Hauptturnier, daß über 9 Runden Schweizer System im 2x15 Minuten Schnellschachmodus gespielt wurde, erreichte er in der 2. von 4 Leistungsklassen einen sehr guten 2. Platz mit 6,5 Punkten aus neun Partien und mußte sich dabei lediglich dem Turniersieger in der 5. Runde geschlagen geben. Als Belohnung gab es einen Präsentkorb mit (Ost-)Harzer Spezialitäten und einen Pokal. Höhepunkte des Wochenendes waren die Übergabe der neuen Kostüme an die jugendliche Ströbecker Lebendschachgruppe, sowie eine Lebendschachpartie von Vlastimil Hort, der ohne Ansicht des Brettes gegen Christoph Klanten aus Magdeburg, einem ausgelosten Sparkassenbediensteten, spielte. Fazit: Eine sehr schöne Veranstaltung, vielleicht ist es ja für unseren Verein mal interessant, beim Maiturnier in Ströbeck (4er-Mannschaften) mitzuspielen.

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31.03.2007: Schloß Open: Unterschiedliche Ausbeute für SG-Teilnehmer

Bei der 2. und 3. Runde der Schloß Open in Werther fiel die Ausbeute für unsere SG-Teilnehmer unterschiedlich aus. Im B-Open konnte Mario Ortpaul seine erste Samstagspartie gegen die Lemgoerin Bettina Blübaum mit schwarz gewinnen und zeigte dabei eine gute Leistung. In der Nachmittagspartie wurde ihm dann Holger Stork von den SF Lieme zugelost, da es sich um einen starken Spieler handelt, war er mit seinem Remis schließlich zufrieden. Im C-Open unterlag Hans-Werner Miller gegen den Afghanen Mustafa Kamal, nachdem er schlecht aus der Eröffnung gekommen war. Gegen Bärbel Knollmann von der SG Kirchlengern war es lange Zeit eine zähe Partie mit blockierten Bauern und ungleichfarbigen Läufern, umso bemerkenswerter, daß Hansa hier schließlich noch der Durchbruch gelang und er den vollen Punkt kassieren konnte.

Im D-Open lief es für Andre Stieghorst an diesem Samstag nicht gut. Zunächst unterlag er dem Rhedaer Dennis Kröger mit weiß, nachdem er bauernmäßig schnell ins Hintertreffen geraten war. Auch in der zweiten Partie gegen Christoph Heuermann vom Herforder Schachverein konnte er leider nicht punkten. Im Jugendopen, daß seperat ausgetragen wird, gewann Andreas Gefnider seine zweite Partie des Tages gegen Florian Fortenbacher vom Gütersloher Schachverein. Am Vormittag hatte er gegen Steffen Schnier von Bad Essen das Nachsehen gehabt. Beim Osterhasenblitz, daß der SK Werther unter Leitung von Michael Henkemeier für die Kinder ausrichtete, konnte er einen sehr guten zweiten Platz erreichen.

Im A-Open haben sich mittlerweile weitgehend erwartungsgemäß die Großmeister an die Spitze des Feldes gesetzt. Es führt derzeit Großmeister Davit Shengelia mit 4,5 Punkten vor den Großmeistern Vladimir Epishin und Sergej Ovsejevitsch mit jeweils 4 Punkten. Es folgen 4 Spieler mit jeweils 3,5 Punkten, darunter IM Rojas aus Chile. Der schwach gestartete IM Chetverik hat sich mittlerweile etwas berappelt, fraglich jedoch, ob er nochmal Anschluß an die Spitze findet. Nicht gut läuft das Turnier für den afghanischen Fidemeister Zahiruddin Asefi - er hat erst einen Punkt in dem sehr starken Feld auf dem Konto.

Am Sonntag beginnt die erste Runde um 9 Uhr, die zweite Runde startet um 15 Uhr!

30.03.2007 Schloß-Open mit guter SG-Beteiligung gestartet

Das größte Turnier der Region, die Schloß Open in Werther, haben gestern (A-Gruppe) bei frühlingshaften Temperaturen begonnen, heute sind auch die anderen 3 Gruppen B-D und das Jugendopen angefangen. Aus unserem Verein sind diesmal 4 Spieler mit von der Partie. Vorangemeldet waren bereits Mario Ortpaul (B-Gruppe), Andre Stieghorst (D-Gruppe) und Andreas Gefnider (Jugendopen). Heute hat sich kurzfristig noch Hans-Werner Miller dazugesellt, so daß nun ein Quartett aus unserem Verein auf Punktejagd geht.

26.03.2007: Vorschau auf Schloss Open Werther 2007

Mit den Schloß Open, wie immer ausgerichtet vom SK Werther, steht wieder das Schach-Großereignis der Region unmittelbar bevor. Vom 29.03. bis 01.04.2007 werden wieder rund 200 Schachspieler in 4 verschiedenden Klassen für Senioren und in einem seperaten Jugendopen um die wiederum zahlreichen und attraktiven Preise kämpfen.

Am ersten Spieltag erzielten unsere Spieler dabei 2,5:1,5 Punkte in der ersten Runde. Mario Ortpaul, der es eilig hatte - Power-Ernst und die Arminia lockten zum Abstiegsgipfel in die Schüco-Arena, spielte gegen Rainer Stepa vom Schachclub Westbevern. Nachdem er sich in der Eröffnung klare Vorteile erspielt hatte, wickelte er in ein optisch nachteiliges Leichtfigurenendspiel ab, in dem er den Springer gegen den Läufer seines Gegners hatte. Am Schluß gab es ein Bauernwettrennen, und um ca. halb neun war die Partie dann remis, und so gab es immerhin noch die zweite zum Glück erfolgreiche Halbzeit in der Schüco-Arena. Hans-Werner Miller spielte gegen Gregor Ring vom Schachverein Welper. Es wurde skandinavisch mit 3. ...Da5 gespielt, die Eröffnung ist Hansa gut gelungen, und er hatte eine vielversprechende Angriffsstellung auf dem Brett. Leider opferte er zunächst eine Qualität vielleicht etwas zu früh - die Idee war sicher die richtige, und als ich dann später beim Toilettengang sah, daß noch mehr Material fehlte, war bereits relativ klar, daß es hier wohl nichts zählbares gibt. Andre Stieghorst gewann mit schwarz im D-Open gegen Christoph Vedderke vom SV Bückeburg und wurde seiner DWZ-mäßigen Favoritenrolle gerecht. Schließlich gewann auch noch unser Jungtalent Andreas Gefnider seine Auftaktpartie gegen Ellen Bünte vom Rhedaer Schachverein. Die zweite Runde steht Samstagfrüh um 10 Uhr, die dritte dann um 16 Uhr nachmittags statt. Schlachtenbummler und Fans sind natürlich immer gerne gesehen!

A-Open

Im A-Open, das bereits am 29.03.2007 um 17.30 Uhr in der Bürgerbegegnungsstätte im Haus Werther beginnt, spielen dabei die Elo- und DWZ-stärksten Teilnehmer: Das Feld wird angeführt von 4 Großmeistern – als elostärkster Teilnehmer tritt der mehrfache Sieger Vladimir Epishin aus Russland an. Sergey Ovsejevitsch aus der Ukraine, der für den SK Gau-Algesheim gemeldet ist, hat eine ähnlich hohe Wertung aufzuweisen. Davit Shengelia vom heimischen SK Werther, sowie der mitunter als etwas kauzig verschriene Lev Gutmann vom SC Melle 03 komplettieren das Großmeisterquartett. Weitere Titelträger im Turnier sind der internationale Meister Maxim Chetverik, der auch als Autor (u.a. Benoni Systems von Everymann Chess etc.) bekannt ist, sowie der Fidemeister Jobst Rüberg vom Schachclub Sendenhorst. Aus dem fernen Chile kommt der internationale Meister Luis Alberto Rojas Keim, der auch immerhin eine Elo von 2414 vorzuweisen hat. Weitere sehr starke internationale Teilnehmer und auch lokale Größen, wie z. B. Jonas Freiberger vom SK Werther, runden das Feld ab

Marios Turniertagebuch

Samstag, 02.08.2008
Ordix Open Mainz Tag 1:

Nach einer frühen Anreise erreiche ich Mainz um ca. 10.15 Uhr und schaue erstmal beim Hotel vorbei. Noch ein kurzer Fußweg, und es heißt registrieren für das Ordix Open, vor mir ist schon eine ansehnliche Schlange und es scheint ganz gut besucht zu sein, was angesichts des doch recht hohen Preisfonds (insgesamt 40.000 Euro für Finet und Ordix Open) aber auch nicht anders zu erwarten war. Das Foyer in der Rheingoldhalle wirkt auf mich fast so wie ein Flughafen mit nur zwei Check-In-Schaltern.

In der ersten Runde bin ich natürlich besonders gespannt, wer mein Gegner ist. Ich erwische keinen wirklich prominenten Spieler, sondern "nur" Dirk Poldauf, der aber immerhin über eine DWZ von 2390 verfügt, es ist also die erwartet anspruchsvolle Aufgabe. Ich spiele mutig mit und opfere einen Bauern, was aber wohl nicht ganz korrekt ist. Schließlich stehe ich schlechter und sehe meine beste Chance darin, mit Turm gegen 2 Figuren weiterzuspielen. Ich gewinne noch einen Bauern und lande in einem wohl stark remislichem Endspiel. Leider schicke ich meinen König im falschen Moment auf Wanderschaft und werde in der Mitte des Brettes mattgesetzt. Shit happens. In der zweiten Runde habe ich Losglück und erwische einen Gegner namens Kohl mit einer DWZ von 1525. Mit schwarz gleiche ich bald aus und gewinne diese Partie durch einen taktischen Trick leicht.

Die dritte Runde bringt mir einen Spieler aus Ulm, der eine DWZ von gut 2200 hat. Er scheint etwas krank zu sein und hustet dauernd. Wieder opfere ich eine Qualität, was hier wohl korrekt und chancenreich war. Leider setze ich schlecht fort und muß schließlich nach spannendem Kampf aufgeben. In der vierten Runde erwische ich wieder eine vermeintlich leichte Aufgabe, ein älterer Herr tritt mit weiß gegen mich an. In der Eröffnung mache ich ein bis zwei ungenaue Züge, zusätzlich noch einen objektiv wirklich schlechten. Mein Gegner setzt trotz seiner DWZ von nur ca. 1670 sehr gut und konsequent fort, ich versuche alles, es reicht aber nicht, obwohl ich noch einen in der Ecke verbliebenen Turm mit meinem Springer einsammeln kann: Mein unrochierter König steht einfach zu offen und unsicher, und wird ein Opfer der Häscher. Mit einem Punkt aus vier Partien stehe ich erstmal schlecht da, und muß in der letzten Runde des Tages, der fünften, unbedingt punkten. Dank der tatkräftigen Hilfe meines Gegners gelingt das auch relativ problemlos mit einem klaren Start-Ziel-Sieg. Bereits im 3. Zug stellt mein Gegner einen wichtigen Zentrumsbauern ein, spielt weiter ideenlos, und geht ein. So habe ich nach dem ersten Tag wenigstens mit 2 Punkten aus 5 Partien eine meinem Startlistenplatz angemessene Platzierung.

Am Abend nach den Spielen gönne ich mir noch etwas besonderes. Die Mainz Chess Classics bieten für Vips und solche, die bereit sind, 39 Euro Eintritt zu bezahlen, einen seperaten Bereich an, der sich "Gourmet Club" nennt. Dort gibt es an jedem Spieltag einen Spezialitäten-Abend unter einem bestimmten Motto. Parallel dazu moderiert ein Großmeister, an diesem Abend der bekannte GM Klaus Bischoff, die abends laufenden Partien der Schnellschach-Weltmeisterschaft. Das ganze findet statt im Goldsaal des Hilton Mainz, der ist aber nicht so groß, wie sich das anhört: Ca. 40-50 Leute dürften in dem gediegenen Ambiente Platz finden. Ich lande an einem Tisch mit 4 fröhlichen Hessen, die sich das in diesem Jahr einmal gönnen wollen. Es wird ständig serviert: Es ist Asien-Abend und alles schmeckt sehr gut und pikant, leider heißt aber Asien-Abend auf jeden Fall erstmal Bonsai-Portionen: Dazu gibt es für mich aber ein paar Pils, und es wird ja auch noch Unterhaltung geboten: GM Bischoff gibt sein bestes und ist dabei auch ein echtes Unikum: Er tänzelt von Flachbildschirm zu Flachbildschirm und ist dabei nie um einen Sparwitz verlegen: Gerne hüpft bei ihm mal ein Roß nach Gustl 4, und ein Bauer geht nach Bertha 5 oder Dorothea 3. Sympathisch sein Vortrag, aber man könnte ihn sich auch gut als Moderator einer Volksmusik-Samstagabendshow vorstellen: Der Humor eines Florian Silbereisen gepaart mit der Optik von Andi Borg, das würde sicher gut ankommen. GM Hort, der an einem der Tische Platz genommen hat, gefallen die Kommentare von Klaus Bischoff nicht immer so gut: Er mosert ein ums andere mal, und macht Zugvorschläge, die dann tatsächlich bei Anand, Carlsen und Co. aufs Brett kommen. Weiter sichte ich an diesem Abend noch Jens Beutel, den Oberbürgermeister von Mainz, der ein begeisterter und auch recht starker Schachamateur ist - auch er gibt sehr gerne seinen Senf dazu - sowie Rustam Kazimdshanov, der in echt viel jünger wirkt als auf seinen bisherigen Chessbase-Veröffentlichungen. Im weiteren Verlauf des Abends gesellen sich noch zwei Herren aus Fernost, einer davon mit Turban, an unseren Tisch. Der Turban versperrt mir etwas die Sicht auf den GM und die Flachbildschirme, aber ich will ja nicht unhöflich sein. Ist sicher Verwandschaft von Vishy. Darauf noch mal ein Bonsai-Häppchen aus Fernost.

Um ca.22 Uhr mache ich mich auf den Weg ins Hotel und bin beim Öffnen meiner Zimmertür nicht gerade amused: Mein Zimmer hat den Charme eines 80er-Jahre-Jugendschlafzimmers - so ist unter anderem eine mir unbekannte Skyline in die Bettkopfseite eingesägt - und auch das Bett könnte breiter sein. Mein erster Eindruck also vom Top Hotel Hammer: Nur vom Namen her top. Nach dem langen Tag kann ich aber trotzdem gut darin schlafen, und aus dem Bett falle ich auch nicht.

Sonntag, 03.08.2008
Ordix Open Mainz Tag 2:


"It´s a beautiful day", so werden die Teilnehmer an den Ordix Open an diesem Morgen von Freddie Mercury persönlich zur ersten Runde begrüßt. Überhaupt, wer vor den Ordix Open noch nichts von Queen gehört hat, der kennt zumindestens einige Songs nach zwei Tagen in- und auswendig. Immer, wenn nämlich die Auslosung zur neuen Runde feststeht, ertönt eine Queen-Hymne, und am Ende des Liedes sollten die Spieler nach Möglichkeit ihre Plätze eingenommen haben und die Runde wird freigegeben. Übrigens ertönt auch bei der Siegerehrung eine Queen-Hymne und jetzt ratet mal welche!

Ich bin an diesem Morgen schon recht früh an der Rheingoldhalle um ca. 9 Uhr, Spielbeginn ist aber erst um 10 Uhr. So mache ich einen kleinen Spaziergang am Rhein entlang und "störe" meine daheim gebliebene Familie beim Frühstück. Am Rhein findet an diesem Tag ein Triathlon statt, aber bei dem Wind heute wird sich die Lust des ein oder anderen, sich in die Fluten zu stürzen, sicher in Grenzen gehalten haben.

Um 10 Uhr beginnt dann die erste Runde, und ich muß gegen einen kleinen Schachfreund mit indisch anmutendem Aussehen antreten. Doch wohl hoffentlich nicht Vishy Anands kleiner Cousin? Es wird erwartet schwer, zuerst habe ich einen Bauern weniger, aber bei sehr unklarer Stellung, und im Turmendspiel gelingt mir dann der Beschiß. In der Runde drauf bekomme ich dann eine deutlich anspruchsvollere Aufgabe und verliere ein Springerendspiel gegen einen ca. 2160er, weil sich mein Pferd im gegnerischen Lager verirrt und eingefangen wird, was man aber auch hätte sehen können. Immer dumm, wenn man wegen eines letzten Tricks verliert. In der Runde drauf bekomme ich wieder einen Jugendlichen mit einer bereits hohen Zahl, was immer verdächtig ist: Er spielt dann auch prompt besser und nach der Runde stehe ich erstmal mit 3 aus 8 ziemlich schlecht da.

In Runde 9 spiele ich meine kürzeste Partie: In einem Engländer verliert mein Gegner vollkommen den Durchblick, und hat bereits nach 12, 13 Zügen eine Qualität und zwei Bauern weniger. Er gibt dann auch schnell auf. Mein leichtes Los in der 10. Runde nutze ich nicht, und in der letzten Runde gibt es gegen einen älteren Herrn noch eine von mir versiebte Gewinnstellung, aber immerhin noch einen halben Punkt. 4,5/11, eigentlich etwas zu wenig, 5 oder 5,5 hätten es schon sein dürfen, allerdings bin ich auch nicht mit ganz so großem Ehrgeiz angetreten.

Nach getaner Arbeit gibt es zur Belohnung eine Autogrammstunde mit Magnus Carlsen und Judith Polgar. Alexander Morosevitsch kommt nicht, obwohl er eigentlich angekündigt war, trotzdem ist das Interesse der Leute riesengroß, und die Schlange am Autogrammcounter ist einige Meter lang. Danach findet um ca. viertel vor sechs die Siegerehrung statt, die sich endlos hinzieht: Geehrt werden je 5 Sieger in den vier Ratingklassen, Sieger U20, Sieger U14, Sieger Senioren, Sieger Frauen, und zu allem Überfluß gibt es auch noch eine seperate Siegerehrung mit einer Kombiwertung aus dem FiNet Open/Chess 960 und dem Ordix Open mit nochmal in etwa der gleichen Anzahl an Preisträgern. Irgendwie erwartete ich noch die Ehrung der besten im Sternkreiszeichen Wassermänner geborenen Linkshänder mit Schuhgröße 45. Dazu kommt es aber nicht. Siegerehrungen sind einfach immer dann am schönsten, wenn man selber dabei ist (oder wenigstens jemanden persönlich kennt, der geehrt wird). Immerhin, es gibt auch angenehme Momente bei der Siegerehrung: Durchweg sehr ansehnlich präsentieren sich die 5 Siegerinnen bei den Damen - in entsprechendem Verhältnis steigt auch die Anzahl der Fotografen, die sich vor der Bühne versammeln, um ein paar Schnappschüsse zu machen. Aufgefallen ist mir dabei besonders die Holländerin Kirsten van Münsters: Woodstock lebt, und Janis Joplin auch - optisch zumindestens!

Die Fotografen versammeln sich auch später wieder dort, als es heißt "Show must go on" - diesmal einmal nicht über die Lautsprecher - und die Protagonisten der Schnellschach-WM die große Schachbühne betreten. Heute habe ich mir für zwei Euro Kopfhörer für das sogenannte "Silent Viewing" geholt - wie ich übrigens finde, eine schöne Bezeichnung in Zeiten, wo eigentlich alles public ist. Leider kann ich aufgrund des Zugfahrplans - ich möchte wenigstens zu einer einigermaßen erträglichen Zeit wieder zu hause sein, auch wenn ich Urlaub habe - nur die erste Runde live miterleben. Diese hat es aber in sich: Vishy Anand verarbeitet den Drachen von Carlsen zu Total-Hackfleisch. Schon nach ich glaube 18 oder 19 Züge ist Carlsen praktisch vollplatt, er findet aber noch einen Weg weiterzuspielen, wobei das Ergebnis aber eigentlich schon feststeht. Beim Spiel um Platz 3 versucht sich Judit Polgar mit schwarz im modernen Benoni. Sie verliert einen Bauern, jedoch erreicht sie dafür eine aktive Figurenaufstellung und sichert sich später einen halben Punkt. Ach übrigens, die Kopfhörerkommentare sind an diesem Sonntag von GM Bischof und Kasimdhzanov. Wenn die beiden noch ein paar Jahre älter werden, können sie sicher irgendwann den legendären Kommentaren von Vlastimil Hort und Helmut Pfleger nacheifern: Das ganze ist recht gelungen, Bischof gibt Anregungen und Kasimdhzanov spricht Klartext.

Dann muß ich mich aber schon beeilen, den Zug zu erwischen. Hoffentlich klappt es und ich bin um 0.47 Uhr wieder in Gütersloh! Gefallen hat es mir auf jeden Fall sehr gut und mal sehen, wenn ich nächstes Jahr Zeit habe… Wer kommt mit?

Vorrunde Deutschland-Amateur-Cup Gütersloh 16.02.2008

Die im November in Dresden stattfindende Schacholympiade hat ihre Schatten am Samstag auch auf Ostwestfalen, genauer gesagt auf Gütersloh geworfen. Dort fand in der Anne-Frank Gesamtschule eines von sechs NRW-Ausscheidungsturnieren für das Amateurturnier, das parallel zur Schacholympiade in Dresden ausgetragen wird, statt.

Eingefunden hatten sich insgesamt ca. 130 Teilnehmer, die in sechs Wertungsklassen jeweils in einem 7-rundigen Schweizer System-Turnier die Qualifikanten ermittelten. Ein Großteil der Teilnehmer kam dabei aus dem Schachverband Ostwestfalen, teilnahmeberechtigt waren jedoch alle Spieler mit einer NRW-Spielgenehmigung, so daß auch einige Spieler aus anderen Schachverbänden den Weg nach Gütersloh fanden. Der ausrichtenden Gütersloher Schachverein hatte für hervorragende Spielbedingungen gesorgt - auch für Verpflegung war im an diesem Tag sonnendurchflutetem Spiellokal
bestens gesorgt. Nach Startschwierigkeiten im Auslosen/Ausdrucken der jeweils nächsten Runde bekam man dies schnell in den Griff, so daß das Turnier um halb acht fast noch pünktlich beendet war.


13.-16.03.2008: GM Borovikov gewinnt Schloß Open in Werther

Das Schloß Open in Werther, bei dem trotz etwas geringerer Teilnehmerzahl als im Vorjahr wieder hervorragendes Schach geboten wurde, konnte der ukrainische Großmeister Vladislav Borovikov für sich entscheiden. Er erzielte 5,5 Punkte aus sieben Partien und gewann aufgrund der besseren Wertung vor Sergei Ovsejevitsch. Dritter wurde überraschend Jonas Freiberger vom ausrichtenden SK Werther, der hervorragende fünf Punkte aus den sieben Runden erzielte.

In der A-Gruppe waren insgesamt 24 Spieler am Start. Aus heimischer Sicht besonders erfreulich, daß Jonas Freiberger auf Rang drei kam und dabei in den ersten beiden Runden gleich gegen zwei Großmeister gewinnen konnte. Dabei war sein Schach der Crowdpleaser schlechthin: Materielles Gleichgewicht und verschachtelte Bauernketten waren bei seinen Partien sehr selten vorhanden, es ging fast immer Richtung König, und das auch fast immer erfolgreich. Nur gegen den Turniersieger gab es in der dritten Runde eine Niederlage.

In der B-Gruppe war wie im Vorjahr auch ein Spieler unseres Vereines mit von der Partie: Jan Haskenhoff, wertungsmäßig von der letzten Position gestartet, spielte dabei ein sehr erfolgreiches Turnier: Gegen durchweg stärkere Spieler erreichte er 3,5 Punkte aus den fünf Partien, und durfte als Siebtplatzierter am Ende den Preis für den bestplatzierten Spieler des Schachbezirks TWW entgegennehmen, den wiederum die EWG zur Verfügung gestellt hat. Außerdem darf er sich über gute DWZ-Gewinne (der Berichterstatter hat ca. 50 Punkte ermittelt) und eine Elo-Halbzahl freuen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser starken Leistung! Turniersieger in der B-Gruppe wurde Stephan Grochtmann vom Gütersloher SV mit dem optimalen Ergebnis von 5 Punkten aus 5 Partien.

Die C-Gruppe gewann Slavko Krneta als wertungsbester von 5 Spielern mit 4 Punkten. In der D-Gruppe waren aus unserem Verein mit Andre Stieghorst und Andreas Gefnider - dieser spielte letztes Jahr noch im Jugendopen - zwei Spieler mit dabei. Andre spielte dabei nicht sehr erfolgreich und mußte einige DWZ-Verluste hinnehmen. Andreas konnte gut mithalten und gegen durchweg stärkere Gegnerschaft 60 Punkte hinzugewinnen. Den Sieg in der D-Gruppe erreichte Lars Langenhop von den Schachfreunden Lieme.

Auch im Jugendopen spielten zwei Nachwuchstalente aus unserem Verein mit: Florian Barz erreichte mit 4 Punkten einen guten 12. Platz, Alexander Vogt holte 3 Punkte und sicherte sich damit einen Platz im Mittelfeld. Insgesamt erfreut sich das Jugendopen mit 48 Teilnehmern weiterhin guter Popularität.

Zum Nachspielen hier noch eine Partie von unserem Preisträger Jan Haskenhoff aus der B-Gruppe!
haskenhoffkuessner.pgn [2 KB]

Aus unserem Verein nahmen Mario Ortpaul (Gruppe TWZ 1800-1999) und Dieter Ahlemeyer (1600-1799) an dem Turnier teil. Mario experimentierte mit Eröffungen und holte so nur 3 Punkte aus 7 Partien. Dieter kam nicht so gut aus den Startlöchern, es gelang ihm am Ende aber noch, immerhin 2 Partien zu gewinnen. War die Beteiligung aus dem Schachbezirk TWW insgesamt eher moderat bis mäßig, traf man doch auch einige bekannte Gesichter: Ilja Burov trat in der 1800-1999-Gruppe an und hatte seine Kinder zum Schachnachmittag mit nach Gütersloh genommen. Massimo Schlau vom SK Steinhagen machte seinem Namen alle Ehre und schaffte mit dem zweiten Platz in seiner DWZ-Gruppe sogar die Dresden-Qualifikation. In der A-Gruppe gewann etwas überraschend Christian Langer, gelegentlich schon (erfolgreicher) Teilnehmer bei unserem Blitzturnier, mit 5,5 Punkten aus 7 Partien. Ebenfalls in der A-Gruppe am Start war Ludwig Röver, er erreichte einen beachtlichen 12. Platz in dem hervorragenden Feld. Den vielleicht kuriosesten Zug des Turniers gab es wohl auch in der A-Gruppe: Das Pferd von Fide-Meister Kai Wolter vom SK Münster 32 wähnte sich wohl bei einem Mächtigkeitsspringen und machte kurzerhand der gegnerischen Dame auf dem Feld d7 von g6 den Garaus - und das in völliger Verluststellung. Und sein Gegner reklamierte...nicht! Und verlor die Partie, denn nun hatte er eine Verluststellung auf dem Brett.

Insgesamt war dieses Turnier also eine sehr gelungene Veranstaltung. Wer noch Ambitionen hat, sich für das Dresdener Amateurfinale im November zu qualifizieren, hat dazu noch an mehreren Terminen Gelegenheit, z.B. am 1. März in Erkenschwick oder aber am 31. Mai in der Westmünsterlandhalle in Heiden. Mehr Informationen erhaltet Ihr hier!

Abschließend noch ein paar Impressionen von dem Turnier!

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