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17.09.2014: Stork, Joachim- Schirmbeck, Markus. Mannschaftskampf Lieme II - Halle I vom 14.09.2014
Kommentiert von Markus Schirmbeck

Partie zum Download [ KB]

Saisonauftakt...wo steht man selbst, wo stehen die Anderen? Obwohl der Mannschaftskampf verloren ging, gibt die Art und Weise doch Hoffnung, dass wir auch diese Saison den Klassenerhalt werden sichern können. Meine Partie hatte schon ganz gute Ansätze, aber seht selbst: Los gehts, Bird Eröffnung, nicht allzuoft gesehen.

1. f4 d5
2. Sf3 Sf6
3. e3 e6
4. b3 Sbd7
5. Lb2 Ld6
6. Ld3 0-0
7. 0-0 De7

Stork - Schirmbeck - Stand nach dem 7. Zug von Schwarz.


Was spielt man gegen 1. f4? Die meisten Spieler meiner Gewichtsklasse werden ebenso wie ich ins Grübeln kommen, da die theoretischen Kenntnisse üblicherweise begrenzt sind. Ich habe einfach versucht sinnvolle Züge zu finden, was mir auch einigermaßen gelungen ist. Über die Opfervariante 1. ... e5 2. xe5 d6 3. xd6 Lxd6 mit Spiel auf den gegnerischen Königsflügel habe ich kurz nachgedacht, aber traut man sich so etwas im ersten Saisonspiel ohne Vorkenntnisse? Ich nicht...daher der sichere (wenn auch etwas passive) Aufbau mit der Idee mit e5 das Zentrum zu öffnen.

8. Se5 Se4
9. Sxe4 dxe4
10. Sc4 ...

Stork - Schirmbeck - Stellung nach dem 10. Zug von Weiß.


Von wegen geöffnetes Zentrum, nun wäre 10. ... b6 die beste Alternative gewesen, aber ich wollte, nachdem ich sicher aus der Eröffnung gekommen war, etwas mutiger werden, daher 10. ... b5, was mich nach einem Tausch auf d6 nötigt mit der Dame zu schlagen um nach 12. Sc3 mit 12. ... Dc6 beide Bauern decken zu können.

10. ... b5
11. Sxd6 Dxd6
12. Sc3 Dc6
13. Se2 f5
14. Sd4 Db6
15. b4 Sf6
16. De2 Ld7
17. Sb3 Tad8

Stork - Schirmbeck - Stellung nach dem 17. Zug von Schwarz.


Ein Fehler, zweifellos. So wird die Dame nach 18. Ld4 nach b8 gezwungen um den Bauern nicht einzustellen. Deutlich besser wären 17. ... Dd6 oder 17. ... Sd5 mit ausgeglichenem Spiel. So kommt Schwarz in den Folgenden Zügen schwer in Bedrängnis.

18. Ld4 Db8
19. Sc5 Sd5
20. Tfb1 Lc8
21. a4 ...

Stork - Schirmbeck - Stellung nach dem 21. Zug von Weiß.


Nun macht Weiß einen Fehler mit einem verfrühten Angriffszug. Der Sinn hinter dem Zug 20. ... Lc8 war schließlich den taktischen Einschlag auf f4 zu ermöglichen. Die Partie ist nun wieder fast ausgeglichen, leichter Vorteil für Weiß.

21. ... Sxf4
22. Df1 c6
23. axb5 cxb5
24. Sb3 Sd5
25. Lxa7 Db7
26. Lc5 Tf7
27. Sd4 Ld7

Stork - Schirmbeck - Stellung nach dem 27. Zug von Schwarz.


27. Ld7 ist objektiv gesehen ein Fehler. Ich habe geplant nach der Turmverdoppelung auf der A-Linie Sc7 zu spielen um der Drohung Ta8 zu begegnen. Nun ist aber ein hübsche Kombination drin, die wir beide übersehen haben. 28. Ta7 Db8 29. Tba1 Sc7 30. Ld6 Tc8 31. Lxc7 Txc7 32. Ta8 und die Dame ist futsch. Glücklicherweise kam es anders.

28. Ta7 Db8
29. Ta5 ...

Stork - Schirmbeck - Stellung nach dem 29. Zug von Weiß.


Jetzt wäre es an der Zeit gewesen f4 direkt zu spielen. Weiß kann den Bauern gar nicht nehmen, denn nach 29 ... f4 30. Sxb5 xe3 31. Dc4 xd2 steht Schwarz deutlich auf Gewinn. Ich war da aber schon ein wenig in Zeitnot und habe den vermeintlich sichereren Zug gemacht.

29. ... Sc7
30. Ld6 Db6


Df4 wäre jetzt eine weitere gute Option für Weiß gewesen, aber es ging wie folgt weiter:

31. Lc5 Db8
32. Tab1 e5

Stork - Schirmbeck - Stellung nach dem 32. Zug von Schwarz.


Der Befreiungsschlag, ab jetzt hat Schwarz die Initiative.

33. Sb3 f4
34. De1 f3
35. Df2 Le6
36. La7

Stork - Schirmbeck - Endstellung


Weiß bot hier berechtigterweise Remis an, was ich angesichts der bestehenden Zeitnot annahm. Objektiv gesehen steht Schwarz nach 36. Dc8 nun klar besser. Über die Partie gesehen stand ich aber mehr schlecht als gut, sodass das Ergebnis letztlich in Ordnung geht. Schöner Saisonauftakt denke ich, mögen die Partien der weiteren Runden genauso interessant werden!

23.04.2014: Funke, Martin - Laube, Reiner. Mannschaftskampf Halle - Rietberg vom 23.03.2014
Kommentiert von Markus Schirmbeck

Unser Spitzenspieler Reiner Laube war so nett, diese seine Partie für eine Analyse auf unserer Webseite zur Verfügung zu stellen. Nun, genau einen Monat nach dem Spiel, wird sie hier veröffentlicht. Reiner spielte gegen den nominell stärksten Spieler der Liga, den Rietberger Martin Funke. Es geht los:

1. d4 f5
2. c3 ...

Martin Funke - Reiner Laube - Stellung nach dem 2. Zug von Weiß. Laut Computeranalyse ist c3 nicht die optimale Wahl und bedeutet schon Ausgleich. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten für Schwarz fortzusetzen: e6, Sf6, b6 und Sc6 sind ungefähr gleichwertig einzuschätzen. Reiner entschied sich für Sf6.


2. ... Sf6
3. Lg5 c6
4. Sd2 Le7
5. e3 0-0
6. Ld3 d5
7. Lxf6 Lxf6
8. f4 ...

Martin Funke - Reiner Laube - Stellung nach dem 8. Zug von Weiß. F4 ist wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt etwas zu optimistisch. Es droht sofortiges c5 mit dem Ziel, den weißen Zentrumsbauern auf e3 zu schwächen. Schwarz kann daraufhin recht leicht Spiel am Damenflügel entwickeln, wobei Weiß wohl erst noch rochieren muss, bevor er Druck am anderen Flügel aufbauen kann.


8. ... c5
9. Sgf3 Db6
10. Db1 Sc6
11. 0-0 Ld7
12. Kh1 Kh8
13. Se5 Sxe5
14. dxe5 Le7
15. c4 ...

Martin Funke - Reiner Laube - Stellung nach dem 15. Zug von Weiß. Schwarz steht nach wie vor etwas besser. Wenn er nun wirklich etwas erreichen möchte, ist der Zug 15. ... d4 Pflicht. Dies pflanzt einen schwarzen Freibauern mitten ins weiße Zentrum. Man handelt sich natürlich nach 16. e4 Schwächen auf dem Königsflügel ein, aber der schwarze Druck auf dem Damenflügel ist wohl stärke, weil schneller.Reiner wollte mit seinen Zügen 15. ... g6, 16. ... Lc6 und 17. ... Tad8 wohl erst seinen Königsflügel sichern sowie seinen Läufer und Turm besser positionieren. Dies gibt Weiß aber die Gelegenheit, den d5 Bauern dort zu tauschen, wo er steht. Alles Theorie - soweit kam es nicht...


15. ... g6
16. Dc2 Lc6
17. h3 Tad8
18. Kh2

Martin Funke - Reiner Laube - Endstellung: Schwarz hätte seit 3 Zügen d4 spielen können mit Vorteil. Martin Funke bot Remis an, worauf Reiner einging, da der Rietberger deutlich stärker gewertet ist und diese Saison noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. Reiner schrieb mir, dass beide die Endstellung ungefähr ausgeglichen einschätzten. Die Computeranalyse bestätigt dies nicht unbedingt. Fritz zeigt -0,74 Bauerneinheiten an, was einen leichten Vorteil für Schwarz bedeutet. Zu dem Zeitpunkt war der Mannschaftskampf noch völlig offen und wir erwarteten nicht unbedingt an den oberen Brettern die Punkte zu holen, also war dieses Remis durchaus mannschaftsdienlich. Vielen Dank an Reiner für die Partie!


1/2:1/2

PGN der Partie [ KB] zum Download.

Kontrahenten analysieren ihre Partie - Die Spitzenspieler von Halle und Rietberg: Martin Funke und Reiner Laube (rechts).


20.02.2014: Schulte, Martin - Berg, Jürgen. Mannschaftskampf Halle - Geseke vom 16.02.2014
Kommentiert von Martin Schulte

Meine bislang ansprechendste Partie dieser Saison spielte ich im Mannschaftskampf gegen den Tabellenführer Geseke. Mein Gegner war der ehemalige Verbandsspielleiter Jürgen Berg. 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Sc6 5.Sf3 Ld7 6.Le2 Tc8 7.0-0 Sge7 8.Sbd2 Sf5 9.Sb3 c4

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 9. Zug von Schwarz


Eine französische Vorstoßvariante also. Bisher haben sich beide Seiten recht "normal" entwickelt. Der Textzug markiert eine wichtige strategische Entscheidung: Zwar nimmt er den Druck von d4 und schliesst das Zentrum, was Weiß gelegen kommen kann; andererseits gewinnt Schwarz natürlich Raum am Damenflügel und zwingt Weiß eine zunächst etwas verkrampfte Figurenstellung auf. 10.Sbd2 Le7 11.Kh1 0-0 12.g4!?

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 12. Zug von Weiß


Nachdem Weiß seinen König etwas sicherer gestellt hat, möchte er nun am Königsflügel weiteren Raum gewinnen. Zudem vertreibt der Textzug den aktiven Springer auf f5. 12...Sh4 13.Sxh4 Lxh4 14.f4 f6?

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 14. Zug von Schwarz


Ein Fehler, der allerdings nicht konsequent bestraft wird. 15.Sf3 fxe5 16.dxe5? Dass der 15. Zug von Schwarz erzwungen war, hatte ich noch gesehen, aber... [16.g5! ...diese Ressource war mir irgendwie überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Schwarz erhält zwar ein paar Bauern für den Läufer und der weiße König steht etwas offen, aber das reicht wohl nicht, zum Beispiel: 16...exd4 (16...exf4 17.Sxh4 Dxg5 18.Sg2 und den Bauern f4 wird Schwarz nicht halten können) 17.cxd4 Db6 18.Sxh4 Dxd4+/- und Schwarz hat nicht genug für die Figur] 16...Le7

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 16. Zug von Schwarz


Die Stellung ist nun laut Fritz ungefähr ausgeglichen; für Weiß aber möglicherweise leichter zu spielen. Weiß hat einen mehr oder minder klaren Plan, wo seine Klötzchen stehen sollen, während es Schwarz schwerer fällt, Züge zu finden, die die eigene Figurenstellung verbessern.17.Le3 Dc7 18.h4 Gegen schwarzes g5 gerichtet, was Weiß das Zentrum aufreißen würde. 18...Sd8 19.Dd2 Lc5 20.Tae1 Sf7?! 21.Ld1 Sh8?

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 21. Zug von Schwarz


Diese Springerwanderung sieht irgendwie nicht wie das Gelbe vom Ei aus; anstelle im Zentrum zu spielen, steht der Gaul nun erstmal im Stall. [Schwarz kommt wohl mit einem blauen Auge davon, wenn er den Springer zurückbeordert: 21...Lxe3 22.Dxe3 Sd8 23.Lc2 Dc5 24.Sd4 De7 und Weiß hat nur leichten Vorteil] 22.h5 Nimmt dem Springer sowie evtl. dem schwarzfeldrigen Läufer das Feld g6 [22.Lxc5 war die wohl noch bessere Alternative. Ich hatte Bedenken, dass nach 22...Dxc5 23.Sd4 De7 24.f5 Dxh4+ 25.Kg2 die schwarze Dame doch ziemlich bedrohlich auf meinen nackten König schielt, aber irgendwie steht mein König sicher! Allerdings ist es schwer sich in einer Partie dazu durchzuringen] 22...Le8? [22...Lxe3 23.Dxe3 Tce8 ist wohl der bessere Plan, aber auch hier gibt es am weißen Vorteil nichts zu deuteln] 23.Sg5 Lxe3 24.Dxe3 De7 25.Lc2

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 25. Zug von Weiß


Nachdem er knapp 25 Züge lang ein eher passives Dasein gefristet hat, erwacht nun das Biest in dem weißfeldrigen Läufer. Die weißen Figuren spielen sehr gut zusammen. 25...g6 [25...Sf7 26.Lxh7+ Kh8 27.Lg6 Sxg5 28.fxg5 leistete noch etwas härteren Widerstand, macht aus schwarzer Sicht aber auch keinen Spaß mehr] 26.f5 Diese Öffnung der Stellung entscheidet. 26...exf5 27.gxf5 Lc6 28.Kh2 Natürlich muss Weiß immer noch genau spielen und die gegnerischen Drohungen im Auge behalten; nach ...d4 die Dame zu verlieren wäre doch sehr bitter gewesen... 28...Sf7 29.f6 Dd7 30.Sxh7

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 30. Zug von Weiß


Leitet das Finale ein. 30...Dg4 31.hxg6 Dh4+ 32.Dh3 Dxh3+ 33.Kxh3 Sh6 34.g7 Tfe8 35.Sg5

Martin Schulte - Jürgen Berg - Stellung nach dem 35. Zug von Weiß


und gegen das Matt auf h7 ist nichts mehr zu erfinden, daher gab Schwarz hier auf.

1-0

17.12.2013: Schirmbeck, Markus - Thenhausen, Andreas. Mannschaftskampf Heepen - Halle vom 17.11.2013
Kommentiert von Markus Schirmbeck

Getreu dem Motto "Bescheidenheit ist die schlimmste Form der Eitelkeit" möchte ich hier gerne eine meiner (bisher) besten Partien präsentieren. Sie stammt aus dem (Stand heute) einzigen Spiel dieser Saison, welches wir, ein wenig unerwartet, für uns entscheiden konnten. Unter diesem Link [1 KB] kann eine PGN-Datei mit der Spielnotation heruntergeladen werden. Es geht los, französische Eröffnung, Abtauschvariante:

1. e4 e6
2. d4 d5
3. exd5 exd5
4. Sf3 Lf5?

Stellung nach dem 4. Zug von Schwarz - Die Zugreihenfolge ist ungewöhnlich für den Abtauschfranzosen, aber noch nicht schlecht. Üblicher und logischer ist im 4. Zug Sf6 oder Lg4.


5. Ld3 Lg6
6. h4 Ld6
7. Lg5 ...

Stellung nach dem 7. Zug von Weiß - Warum nicht...f6 ist wahrscheinlich strategisch schlecht, da die schwarze Königsstellung geschwächt wird. Nun muss sich Schwarz entscheiden, auf welches Feld der Springer soll. Se7, wie in der Partie, ist wahrscheinlich die beste Variante für Schwarz.


7. ... Se7
8. h5 Lxd3
9. Dxd3 c6?

Stellung nach dem 9. Zug von Schwarz - Dieser Zug verdient schon ein kleines Fragezeichen. Denn nun komme ich als Weißer dazu, h6 zu spielen, was die schwarze Stellung nicht unbedingt objektiv verschlechtert, aber doch deutlich unangenehmer zu spielen macht. Den Bauern zu nehmen, steht für Schwarz außer Frage, g6 ist Pflicht. Nun gibt es aber keine unmittelbaren Angriffszüge für Schwarz auf den Bauern und die Schwäche auf f6 tut ihr übriges, die Lage zu verkomplizieren.


10. h6 g6
11. Lf6 Tg8?

Stellung nach dem 11. Zug von Schwarz - Objektiv ein Fehler: die kleine Rochade wäre die weit bessere Option für Schwarz gewesen. Es würde zwar nicht besonders schön aussehen, wenn der schwarze Läufer so in die Königsstellung hineinschaut, aber der weiße Angriff wäre weit weniger effektiv, auch weil der König h7 deckt. Mit Tg8 hat Weiß genug Zeit, nach Sg5 den h7 Bauern zu fressen und sich mit seinen Türmen auf der E-Linie aufzubauen. Schwarz braucht einfach ein paar Tempi zuviel, um sich neu zu sortieren.


12. Sg5 Sd7
13. Sxh7 Da5+
14. Sd2 0-0-0
15. a3 ...

Stellung nach dem 15. Zug von Weiß - a3 nimmt Schwarz endgültig den Wind aus den Segeln. Die Dame scheint auf a5 nun deplaziert zu stehen. Das Spiel verlagert sich zurück auf den Königsflügel.


15. ... Sxf6
16. Sxf6 Th8
17. 0-0-0 Lf4
18. h7 Lg5
19. Sg4 Sf5
20. g3 ...

Stellung nach dem 20. Zug von Weiß - Auf h7 ist der Bauer für Schwarz noch zu schwerer erreichbar als auf h6. Der Abtausch des Läufers gegen den Springer auf d2 löst die schwarzen Probleme nicht. Der weiße Plan ist recht simpel: die schwarzen Figuren mithilfe des f- und g-Bauerns zurückzudrängen, sobald wie möglich einen Turm auf die E-Linie zu bringen und versuchen, dort einen Turmtausch zu erzwingen.


20. ... Dc7
21. f4 Le7
22. Se5 Lf6
23. g4 ...

Stellung nach dem 23. Zug von Weiß - g4 ist voreilig, da Schwarz mit 23. ... Sh4 eine gute Antwort hat. Nach 24. g5 Lxe5 25. dxe5 kann Schwarz tatsächlich den Bauern auf h7 schlagen, ohne den Springer zu verlieren, da Weiß langsamer ist, wenn es darum geht, die Türme auf der h-Linie zu verdoppeln. 25. Txh4 und damit zuerst den Springer zu schlagen, ist etwas besser, aber auch insgesamt keine bedriedigende Lösung, da der Bauer auf f4 hängt. Die Stellung wäre dann zwar immer noch vorteilhaft für Weiß, aber lange nicht mehr so klar, wie nach 23. ... Sd6 wie in der Partie.


23. ... Sd6
24. Tde1 Tde8
25. Dh3 Kb8
26. c3 Te7
27. Dh6 Se8
28. Sdf3 Lg7
29. Dh3 Sf6
30. Sg5 a6
31. Dg3 Ka7
32. f5 Sxh7

Stellung nach dem 32. Zug von Schwarz - Eine Verzweiflungstat. Die Bauerngabel auf f6 wird entweder dadurch aufgelöst, dass Weiß den Springer auf f6 zurückopfert, oder mit dem anderen Springer auf c6 ein Schach gibt nebst Damentausch. Ob Weiß den Springer auf h7 mit dem Turm oder mit dem Springer nimmt, ist fast egal. Übrig bleibt mindestens ein gesunder weißer Mehrbauer. Leicht besser für Schwarz wäre es gewesen, zuerst einmal auf f5 zwischen zu nehmen.


33. Txh7 Txh7
34. Sxh7 f6
35. Sxf6 Lxf6
36. fxg6 Tg7
37. Dd3 ...

Stellung nach dem 37. Zug von Weiß - Die Stellung ist nun endgültig für Schwarz verloren. Der Springer steht hervorragend und sobald der Turm auf der f- oder h-Linie ankommt, sind die Bauern nicht mehr zu halten.


37. ... c5
38. Kb1 cxd4
39. cxd4 Dd6
40. Df5 Ld8
41. Tf1 Lb6
42. Dd3 Tc7
43. Tf7 Tc8
44. g5 Dd8
45. Dd2 Dh8
46. Dg2 Td8
47. Sc6+

1:0

15.09.2013: Schulte,Martin - Lendzian, Adolf TWW Viererpokal Finale 07.11.2010
Kommentiert von Martin Schulte

Die Eröffnung:
1.d4 d5 2.c4 c6 3.c5

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 3. Zug von Weiß


Auf Bezirksebene sehe ich einige Spieler so spielen. Allerdings ist der Zug meiner Einschätzung nach sehr schwach: Er nimmt saemtlichen Druck vom schwarzen Zentrum und erlaubt es Schwarz, eine sehr guenstige Stellung zu erreichen.3...e5! 4.b4 e4 [4...a5 war sogar noch energischer, z.B. 5.b5 exd4 6.Dxd4 Df6 7.Lb2 Lxc5] 5.Lf4 Sf6 6.Sc3 Le7 7.Db3?! Sbd7

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 7. Zug von Schwarz


8.a4?! Der Angriff am Damenflügel ist verfrüht. Der Königsflügel will auch entwickelt werden... 8...Sh5 9.Lg3?! Es sieht nicht verlockend aus, den bisher recht aktiven Läufer auf d2 einzumauern, aber das war dennoch eine bessere Alternative. 9...Sxg3 10.hxg3

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 10. Zug von Schwarz


10...e3! Ein Pfahl im Fleische. Dieses Bauernopfer legt den weißen Königsflügel komplett lahm. 11.f3? Das verschlimmert die weißen Probleme; jetzt kann sich nicht einmal mehr der Sg1 ordentlich entwickeln. [11.fxe3 Dc7! 12.Sf3 Dxg3+ 13.Kd2 Sf6-+; 11.f4 ist wohl noch am besten, auch wenn Schwarz auch hier klar besser steht; z.B. 11...Sf6 12.Sd1 0-0 13.Dxe3 Te8 14.Dd3 g6 15.Sc3 Lf5 16.Dd2 a5-/+] 11...Dc7 Das sieht stark aus, ist womöglich aber noch nicht einmal die beste Fortsetzung. 12.0-0-0?! Klar- auf den Königsflügel wird der König nie kommen und auch das Zentrum sieht angesichts des Be3 nicht sehr sicher aus. Aber auf dem Damenflügel steht er angesichts der vielen potenziellen Angreifer und des unterentwickelten Königsflügels auch nicht viel sicherer. [12.f4 war unbedingt angesagt, um größtmöglichen Widerstand zu leisten] 12...b6 13.Sa2?! a5 14.Dxe3

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 14. Zug von Weiß


Weiß hat den Splitter Be3 gezogen, aber auf dem Damenfluegel wird sich nun eine Platzwunde öffnen. 14...axb4 15.cxb6 Sxb6 16.Sxb4

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 16. Zug von Weiß


16...Txa4 ist auch stark, verpasst aber eine echte Granate. [16...Sc4!! Diese subtile Änderung der Zugreihenfolge entscheidet sofort! 17.Dc3 (17.Db3 Tb8) 17...Txa4 18.Sc2 La3+ und da die Dame auf c3 statt auf b3 steht, verbietet sich Kb1 wegen Db6+! Es bleibt nur das hoffnungslose 19.Sxa3 Txa3 20.Db4 Da7-+] 17.Sc2 Sc4 18.Db3

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 18. Zug von Schwarz


18...Da7 Wieder verpasse ich eine klar bessere Fortsetzung, aber die Stellung bleibt natürlich gewonnen. [18...La3+ 19.Kb1 Ta8! und gegen Tb8 ist kein Kraut gewachsen!] 19.e3 La3+ 20.Kb1 0-0

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 20. Zug von Schwarz


Die Drohung Lf5 nebst Tb8 ist nicht mehr zu parieren. 21.Lxc4 dxc4 22.Da2 Db6+ 23.Ka1 Lb2+

Alfred Lendzian - Martin Schulte - Stellung nach dem 23. Zug von Schwarz


Gewinnt die Dame und das Matt lässt auch nicht mehr lange auf sich warten. 0-1

28.07.2013: Schulte,Martin - Ruge,Vitalij, Verbandsliga OWL, 09.12.2012
Kommentiert von Martin Schulte

Die Eröffnung:
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 Sc6!? 6.Le2 0-0 7.0-0 Lg4?!

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 7. Zug von Schwarz.


Nach dem etwas ueberraschenden 5. Zug (üblich ist 0-0 gefolgt von e5, c5 oder gar Sa6) konnte Schwarz hier mit 7. ... e5 in die Koenigsindisch-Hauptvariante einlenken. Der Textzug an sich ist noch kein Fehler, aber der zugrunde liegende Plan ist verfehlt. 8.Le3 Lxf3 9.Lxf3 e5? 10.d5 Se7

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 10. Zug von Schwarz.


[Der Computer schlägt hier das Bauernopfer 10...Sd4 11.Lxd4 exd4 12.Dxd4 vor, was aber keinesfalls begeistern kann.] Wie im Königsinder üblich sind nun die schwarzen Zentrumsbauern auf schwarzen Feldern festgenagelt. Schwarz wird, um Gegenspiel zu bekommen, den Vorstoß f5 anbringen müssen, wonach das Feld e6 schwach wird. Hier umso mehr, da der weißfeldrige Läufer abgetauscht ist. 11.g3 Sd7 12.Lg2 f5 13.Dd2 Tf7 14.Kh1 Df8

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 14. Zug von Schwarz.


15.f4?! Nachdem Weiß seine Königsstellung etwas gesichert hat, unterbindet er den Vorstoß f5-f4 und möchte selbst Linien und Diagonalen zum gegnerischen König öffnen. Schenkt man dem Blechtrottel Glauben, hat Weiß mit diesem recht langsamen Plan einiges an Vorteil eingebüßt; aber für Schwarz ist es dennoch schwer, konstruktive Züge zu finden. [Fritz mag 15.Lh3 lieber, zum Beispiel 15...Sf6 16.Tae1 Sg4 17.Lg5 Lf6 18.exf5 gxf5 19.f4 Lxg5 20.fxg5+/-] 15...fxe4? Das ist allerdings ein Fehler. Freiwillig sollte Schwarz dem Sc3 nicht den Weg zu seinem Traumfeld ebnen. [Besser war zum Beispiel 15...exf4 16.Lxf4 Lxc3 17.Dxc3 fxe4 18.Lg5 (18.Lxe4? g5-/+) 18...Sf5 und Weiß hat nur noch leichten Vorteil] 16.Sxe4 Sf5

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 16. Zug von Schwarz.


17.Sg5! Das Vorpostenfeld e6 für den Springer ist wichtiger als das Läuferpaar. 17...Sxe3 18.Dxe3 Tf6 19.Se6

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 19. Zug von Weiß.


Ein Mordsfeld. Dieser Springer stoert die Koordination der schwarzen Figuren und haelt Sichtkontakt zum Koenigsfluegel. 19...Df7?! Menschlich, aber nicht die zäheste Verteidigung [19...De7 Hier steht die Dame besser, der Unterschied zeigt sich nach 20.Lh3 exf4 21.gxf4 Sc5 Zwar hat Weiß immer noch Vorteil, aber Schwarz kann energischer kämpfen.] 20.Lh3 exf4 21.gxf4

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 21. Zug von Weiß.


Weiss schlaegt mit dem Bauern, um dem Schwarzen keinerlei Entlastung zuzugestehen. Sowohl e- als auch f-Linie bleiben plombiert, sodass Schwarz weder von Gegenspiel noch von Figurentausch traeumen kann. 21...Sb6 22.b3 Te8 23.Dd3 h6 24.Tae1 Kh7?!

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 24. Zug von Schwarz.


Der Unterschied in der Wirkung der Leichtfiguren spricht Bände. Der Sb6 abseits, der Lg7 blockiert. Weiss hat seine Stellung in den letzten Zuegen enorm verstärkt; im Grunde genommen muss er nur noch einen Weg finden, aus der überlegenen Stellung seiner Figuren Kapital zu schlagen. [24...c6 leistete noch härteren Widerstand, etwa 25.Tg1 cxd5 26.cxd5 Te7 27.Lg2 Sd7 28.Le4 Sf8] 25.Lg4 Mit dem Plan, die Dame nach h3 zu überführen und Drohungen wie zum Beispiel Sg5 aufzustellen. [Noch stärker war sofort 25.f5! zum Beispiel 25...g5 26.Lg4 Th8 27.Dh3 Kg8 28.Lh5 Dd7 29.Tg1+-] 25...Sd7? Nach diesem taktischen Fehler ist es sofort vorbei, aber guter Rat war ohnehin teuer. [25...Kh8 26.f5 gxf5 27.Txf5 Dg6 28.Tef1+-] 26.Dh3 Die Drohung Sg5 erzwingt Figurengewinn... 26...Tf5 ... so geht sogar mindestens ein ganzer Turm verloren. 27.Lxf5 Dxf5 28.Dxf5 [28.Sg5+! Kg8 29.Txe8+ Sf8 30.Dxf5 gxf5 31.Se6 war sogar noch stärker] 28...gxf5 29.Sxg7

Schulte,Martin - Ruge,Vitalij - Stellung nach dem 29. Zug von Weiß.


Da nach Txe1 Txe1 Kxg7 die Gabel Te7+ auch noch den schwarzen Springer abholt, gab Schwarz hier auf. 1-0

16.06.2013: Jugendsünden
von Markus Schirmbeck

Ich habe um das Sommerloch zu füllen mal in ein paar alten Partien geblättert und dort eine Partie von mir gegen Herbert Müller von der Haller Stadtmeisterschaft des Jahres 2000 gefunden, die ich hier präsentieren möchte.

1. c4 c5
2. Sc3 e6
3. e4 d6
4. Sf3 g6
5. d3 Lg7
6. Ld2 Sc6
7. Le2 Ld7
8. 0-0
(Diagramm)

Herbert Müller - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 8. Zug von Weiß.


Damals fing ich an mich mit der sizilianischen Verteidigung zu beschäftigen und Herbert ließ es mit seiner Englischen Eröffnung zu, dass ich mich, bis zum 8. Zug, konfliktlos in eine typische Stellung entwickeln durfte. Nun erfasste mich eine gewisse Ungeduld, die glaube ich kennzeichnend für viele jugendliche Spieler ist, der ich damals auch war. Besser wäre es gewesen erstmal sich erst einmal fertig zu entwickeln mit Sge7 oder De7, aber nein, damals musste es einfach schnell gehen.

8. ... Sd4
9. Sxd4 Lxd4
10. Lf3 Se7
11. Lh6
(Diagramm)

Herbert Müller - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 11. Zug von Weiß.


Unangenehm...aber doch eigentlich nicht wirklich überraschend. So einen Zug würde ich heute wohl nicht mehr zulassen. Interessanterweise behauptet der Computer, dass Schwarz nicht einmal bedeutend schlechter steht, trotzdem, ich wäre lieber Weiß...war ich aber nicht.

11. ... Tb8
12. Dd2 Da5

Herbert Müller - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 12. Zug von Schwarz.


Ups, was geht denn da für Weiß? Sb5 sieht irgendwie verlockend aus, denn nach dem Damentausch droht das unangenehme Zwischenschach auf d6, welches gleichzeitig auch noch mit einem Bauernverlust verbunden wäre. Sollte Schwarz die Dame nach b6 oder a6 zurückziehen könnte Weiß den starken Läufer auf d4 tauschen und dann mit dem eigenen verbleibenden die schwarzen Felder beherrschen, die allesamt schwach sind. (zum Beispiel 13. Sb5 Db6 14. Sxd4 xd4 15. Lg7 Tg8 16. Lf6 e5 17. Dg5).

Aber, lieber Herbert, das haben wir beide damals nicht gesehen, es kam:

13. a3 Sc6
14. Tfb1 Dc7

Ein miserabler Zug von mir, jetzt sieht Weiß auch den Zug Sb5, der immer noch gut ist.

15. Sb5 Db6
16. Scd6+ Ke7
17. Sb5 a6
18. Sc3
(Diagramm)

Herbert Müller - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 18. Zug von Weiß.


Schwarz hat einen Bauern weniger, steht schlecht aber mit welchem Zug stellte ich die Partie sofort und endgültig weg? Der fachkundige Leser ahnt es schon, ich spielte laut Partieformular tatsächlich, ich kann es heute kaum glauben:

18. ... e5?????????

Und gab wahrscheinlich sofort auf. Und nein, das war leider keine Blitzpartie...Unten auf das Partieformular habe ich noch ein verschämtes "wie peinlich" gekritzelt. Diese Anmerkung war dann auch der Grund, warum ich heute gerade diese Partie aus dem Ordner genommen habe um sie nachzuspielen und sie letztendlich hier zu präsentieren. Aus Fehlern lernt man bekanntlich, gerade wenn man diese Partie als Maßstab nimmt habe ich definitiv in den vergangenen Jahren gelernt.

Hier [ KB] gibts die vorgestellte Partie als PGN Datei zum Download. Und zum Beweis, dass ich in meinen Anfangstagen nicht alles verloren habe hier [ KB] noch die Notation einer meiner allerersten Partien aus dem Jahre 1997, die erhalten geblieben sind. Ich schätze mal das war damals ein U13 Ligaspiel gegen einen Jungen oder ein Mädchen (Junge ist wohl wahrscheinlicher) mit dem schönen Namen "Deppe". Viel mehr sagt das alte Partieformular leider nicht, außer dass es das Brett 3 gewesen sein muss, was für eine Jugendmannschaft spricht. Falls Er oder Sie die Partie wieder erkennen sollte darf Er oder Sie sich gerne bei mir melden, ich gebe dann einen aus :-).

08.03.2012: Verbandsklasse: Martin Schulte - Wilfried Koehler

Martin stellte diese Partie dankenswerterweise mit Analysekommentaren für unsere Website zur Verfügung, damit können nun alle Leser an seinem interessanten und kreativen Spielstil teilhaben. Viel Vergnügen!

1.e4 c5
2.Sf3 e6
3.d4 cxd4
4.Sxd4 Lc5

Martin Schulte - Wilfried Koehler - Position nach dem 4. Zug


Die Basman-Sales-Variante. Mein Gegner hat nach eigener Aussage ein Buch darueber, ich musste mich erstmal zurechtfinden.

5.Le3 Db6
6.Sc3
[6.Sa3 mit der Idee Sc4 ist wohl stärker]
6...Sc6
[6...Dxb2? funktioniert nicht wegen 7.Sdb5 mit Materialverlust, z.B. 7...Lxe3 8.Tb1 Dxc3+ 9.Sxc3 Lb6+-]
7.Sa4 Da5+
8.c3 Lxd4
9.Lxd4 Sxd4
10.Dxd4 e5
11.Db4 Dxb4
12.cxb4 Sf6
13.f3 d5

Martin Schulte - Wilfried Koehler - Position nach dem 13. Zug


Dieser Zug gibt Schwarz das angenehmere Spiel

14.Lb5+ Ke7
15.Tc1 a6
[15...Le6 ist ebenfals interessant, vollendet die Entwickung, während Weiß eher etwas planlos herumsteht]
16.Ld3 b5
17.Sb6 Tb8
18.Sxd5+ Sxd5
19.exd5 Td8

Martin Schulte - Wilfried Koehler - Position nach dem 19. Zug


Fritz sieht hier Weiss im Vorteil; ich habe ein paar Bedenken was dies angeht. Schwarz steht aktiver und gewinnt den Bauern in jeder Variante zurück.

20.Tc7+ Td7
21.Tc5 [21.Txd7+ ist besser. Weiß kann seine Figuren, speziell seine Türme, nicht so aktiv aufstellen wie Schwarz, daher wäre der Abtausch konsequent und richtig gewesen. 21...Lxd7 22.Kf2 f5 23.Td1 Kd6] 21...Lb7
22.Lf5

Martin Schulte - Wilfried Koehler - Position nach dem 22. Zug von Weiß


sieht erstmal sehr gut aus, schliesslich geht das Nehmen auf d5 nicht?!
22...Td6 Des Pudels Kern! Schwarz hält alles und hat mit der Rücheroberung des Bd5 Zeit.
23.Kf2 g6
24.Lb1 Lxd5
25.Te1 Kf6
Auf dieses Feld hätte ich den König mittels Tc7+ zwingen können. Mir gefiel das jedoch nicht so gut, da der König ohnehin dort hin muss und mein Turm im Zweifel auf c5 besser steht (schielt mal auf den Be5)
26.g3 Te8
27.a3 Tee6
[27...Lc4! ist wohl der beste schwarze Gewinnversuch, es droht Td2 28.Ke3 Ted8-/+ , z.B. 29.Le4 Td2 30.Tc8 T8d4 31.f4]
28.Ke3

Martin Schulte - Wilfried Koehler - Position nach dem 28. Zug von Weiß


Hier einigten sich mein Gegner und ich auf Remis.

07.10.2011: Schloss Open 2011 5. Runde: Josef Hecke - Markus Schirmbeck

Meine wohl schönste Partie im Turnierverlauf spielte ich in der letzten Runde gegen Josef Hecke von Königsspringer Lemgo. Kurios war, dass mein Gegner wie schon sein Vorgänger in der 4. Runde im skandinavischen die Vorstoßvariante 2. e5 wählte, die schon deshalb selten aufs Brett kommt, weil sie für Schwarz sofortigen Ausgleich und angenehmes Spiel ermöglicht. Für mich war dieser Umstand auch deshalb vorteilhaft, weil ich nicht viel Zeit in der Eröffnung verbrauchte, da ich mir sehr ähnliche Gedanken schließlich schon ein paar Stunden zuvor gemacht hatte.

1. e4 d5
2. e5 c5


Diesen Zug empfiehlt Andrew Martin auf seiner Eröffnungs-CD Skandinavisch.

3. Lb5 Sd7
4. d4 e6
5. Sf3 a6
6. Le2 xd4
7. Dxd4 …

Josef Hecke - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 7. Zug von weiß


Damit ist Ausgleich erreicht, beide schwarzen Läufer haben gute Perspektiven und der Bauer auf e5 ist das potentielle Angriffsziel.

7. … Se7
8. c4 xc4
9. Lxc4 b5

Besser wäre gewesen den Bauern mit der Dame zu nehmen, da Lc5 irgendwann kommt und die Dame in dem Fall eh ziehen muss.

10. Lb3 Sg6

Eine weitere Figur greift den schwachen Bauern an.

11. Lf4 Lb7

Josef Hecke - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 11. Zug von schwarz


Ein grober positioneller Schnitzer von Weiß. Dort gehört der Läufer einfach nicht hin, da der Bauer auf e5 ihn vollständig blockiert. Ich habe in dem Moment meinen Plan auf den e5 Bauern zu spielen aufgegeben, was sich als richtig erwies, da er in der Folge mein bester Freund werden sollte. Neuer Plan für Schwarz ist es sich fertig zu entwickeln, kurz zu rochieren und auf der C-Linie positionell zu spielen. Lb7 ist konsequente Entwicklung und droht den Springer auf f3 zu schlagen um die weiße Bauernstruktur zu schädigen.

12. Lg3 Dc7

Der Läufer ist endgültig aus dem Spiel, die schwarze Dame besetzt die freie Linie.

13. Sd2 Lc5

Endlich kommt der Läufer auf sein Feld.

14. Dg4? …

Josef Hecke - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 14. Zug von weiß


Noch ein grober Schnitzer von Weiß, nach h5 hat die weiße Königin nur noch g4 oder h3 als Rückzugsfelder. Beide sind ungefähr gleich schlecht. Nach Dg4 Le7 De3 folgt h6 mit Läuferverlust. Auf h3 ist die weiße Dame aber ebenso wie der weiße Läufer abseits des Geschehens ohne jegliche Perspektive mittelfristig eingreifen zu können. Schwarz muss im Grunde nur etwaigen Opfervarianten mit Lxe6 begegnen und kann ansonsten am Damenflügel fast machen was er will.

14. … h5
15. Dh3 Lxf3
16. Sxf3 Lb4?


Besser für Schwarz wäre es gewesen sofort h6 zu spielen. Die Opfervarianten Lxe6 führen laut Computer sämtlich nicht zum Ziel und Weiß geht in jeder Variante mit einer Minusfigur aus dem Abtausch. Ich habe das zwar überlegt, mich aber entschieden, es nicht zu riskieren. Lb4 hindert den König am rochieren, und positionell ist die Stellung trotzdem gewonnen.

17. Kf1 Le7

Um dem Läuferopfer auf e6 begegnen zu können, welches auch prompt kommt.

18. Lxe6 xe6
19. Dxe6 Dc4

Josef Hecke - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 19. Zug von schwarz


Tauscht die Damen und leitet in ein gewonnenes Endspiel über.

20. Dxc4 xc4
21. h4 …

Was bleibt ist ein klar gewonnenes Endspiels, welches ich diesmal glücklicherweise auch nach Hause bringe.

21. … Tc8
22. Tc1 Kf7
23. Sg5+? Lxg5

Macht Schwarz das Leben noch leichter, die einzige potentiell gefährliche Figur von Weiß ist aus dem Spiel.

24. xg5 h4
25. Lh2 Sdxe5
26. f4 Sd3
27. Tc2 Th-e8
28. g3 Te1
29. Kg2 h3

Josef Hecke - Markus Schirmbeck - Stellung nach dem 29. Zug von schwarz


Game over

30. Kxh3 Txh1
31. b3 Th8
32. Kg2 T1-h2


0:1

Download [ KB] der Partie als PGN Datei

03.10.2011: Schloss Open 2011 1. Runde: Markus Schirmbeck - Frank Hannemann

Eine sehr ärgerliche Niederlage bei den Schloss Open 2011 hat mir gleich die erste Partie gegen Frank Hannemann von Sieker Bielefeld eingebracht, die ich nach dem Partieverlauf hätte gewinnen müssen. Vielleicht fehlt auch momentan die Spielpraxis um ein gewonnenes Spiel in jedem Fall sicher nach Hause zu bringen. Dass ich das im Grunde kann, habe ich mir glücklicherweise im weiteren Turnierverlauf selbst beweisen können.

1. e4 c5
2. Sf3 Sc6
3. d4 cxd4
4. Sxd4 a6
5. Sc3 e5

Markus Schirmbeck - Frank Hannemann - Stellung nach dem 5. Zug von schwarz


So eine Art Sweschnikow Sizilianisch also, hatte ich in einer langen Partie noch nie auf dem Brett und ist wohl auch mit Schwarz aufgrund des rückständigen D-Bauerns nicht ganz leicht zu spielen. Mein Plan an dieser Stelle war es dann auch auf diesen Bauern zu spielen. Den Zwischenzug a6 finde ich im Nachhinein merkwürdig (er heißt wohl O’Reilly Variation), aber ich verstehe nicht genug davon um das wirklich beurteilen zu können.

6. Sf5 d6

Sf5 ist wohl ein Theoriezug, ich kenne mich aber hier nicht aus und habe daher improvisiert ;-).

7. Se3 Le6
8. Sed5 h6
9. Le3 Tc8
10. Lc4 Sf6
11. Lb6 Dd7

Markus Schirmbeck - Frank Hannemann - Stellung nach dem 11. Zug von schwarz


Weiß steht wohl etwas besser, sicherlich aktiver und mit dem folgenden Springertausch ist auch die Bauernstruktur von Schwarz etwas angegriffen.

12. Sxf6 gxf6
13. Sd5 Le7
14. c3 …

Um die halboffenen Linie zu verstärken und dem schwarzen Springer ein paar gute Felder zu nehmen.

14. … Tg8
15. Tg1 Lg4?

Einfach ein Tempo verschenkt.

16. f3 Le6
17. Dd2 Tg6
18. 0-0-0 f5
19. exf5 Lxf5

Markus Schirmbeck - Frank Hannemann - Stellung nach dem 19. Zug von schwarz


20. Sxe7? Sxe7

Der Plan war weiterhin auf den zurückgebliebenen D-Bauern zu spielen, daher der Springertausch um eine Deckungsfigur von schwarz zu entfernen. Der Plan war aber leider falsch. Ich hätte den anderen Turm auf die E Reihe spielen sollen, dann mit f4 nachsetzen und ausnutzen, dass der König im Zentrum gebunden ist. Durch den Tausch hat Schwarz fast Ausgleich.

21. Lb3 Tc6

Der Ausgleich ist wieder dahin. Besser wäre Dc6 mit Spiel für Schwarz auf den weißen Königsflügel, so hat Weiß wieder die Initiative.

22. La4 Txc3

Ich dachte das gewinnt einfach eine Qualität, habe aber an der Stelle zu schnell gespielt. Das erzwungene Qualitätsopfer auf c3, ist für Weiß gefährlicher, als ich es vermutete. Vor allem durch den schwarzen Läufer auf f5 muss Weiß jetzt sehr genau spielen um nicht unter die Räder zu kommen.

23. Dxc3 Dxa4
24. g4 …

Markus Schirmbeck - Frank Hannemann - Stellung nach dem 24. Zug von weiß


Puh, den richtigen Zug gefunden. Es gibt laut Computer noch mehrere andere spielbare Varianten, die aber allesamt sehr kompliziert geworden wären.

24. … Lc8
25. Kb1 Sc6
26. Tg-e1 Le6
27. b3 Da3??
28. Td2 Lc8??

Zwei absolute Verlustzüge für Schwarz, die Dame steht dort ziemlich tot, der Läufer sehr verdächtig. Weiß muss es nur noch richtig zu Ende spielen. Te4, oder auch Td4. Das wäre es gewesen, aber ich verliere völlig die Orientierung.

29. h3 Te6
30. Tc2 f6
31. Te3 f5
32. xf5 Tf6
33. Tg2 …


Ein absoluter Katastrophenzug, anstatt mit Te4 die Dame zu fangen schieße ich am leeren Tor vorbei und bringe mich dabei selber um.

33. … Lxf5
34. Tc2 Sb4
35. Dd2 Da2

Matt

Download [ KB] der Partie als PGN Datei

16.03.2010: Reiner Laubes Sieg gegen den GM Raj Tischbierek

Zum zweiten Mal hat Reiner zur Jahreswende an dem mittlerweile sehr populären Turnierim Radisson Hotel in Erfurt teilgenommen. Dabei zog er in der ersten Runde quasi das große Los und durfte sich über ein Duell gegen den erfahrenen Großmeister Raj Tischbierek freuen. Tischbierek, der das Schachspiel schon im frühen Alter von 5 Jahren erlernte und bereits mit 9 Jahren in den Club Chemie Leipzig eintrat, ist ehemaliger Meister der Deutschen Demokratischen Republik. Diesen Titel konnte er erstmalig 1987 gewinnen, den Erfolg wiederholte er dann 1990. Seine berufliche Tätigkeit fokussiert sich inzwischen auf die Zeitschrift "Schach", bei der er Chefredakteur ist. Trotzdem hält ihn dies nicht davon ab, zahlreiche Openturniere mitzuspielen, so war er beispielsweise auch beim letztjährigen LGA Cup in Nürnberg am Start.

Sicher hat sich Reiner in der ersten Runde nicht ganz so viel ausgerechnet, Euer Webmaster erinnert sich aber gerne daran, als er abends die Ergebnisse checkte: Zur großen Verwunderung stand die 1 beim Ergebnis auf Reiners Seite! Hier haben wir für Euch die große Überraschung des Erfurter Opens aus der ersten Runde zum Download im pgn-Format!

GM Tischbierek gegen Reiner Laube! [3 KB]


Nachlese zur NRW-Einzel-Meisterschaft
Reiner Laube - Carmen Voicu-Jagodzinski


Reiner hat unseren Verein im September bei der NRW-Einzelmeisterschaft mehr als würdig vertreten und erreichte mit einer Ausbeute von 50 Prozent einen Platz im Mittelfeld. Hier haben wir für Euch eine Partie aus diesem Turnier, in der Reiner mit weiß gegen die Frauengroßmeisterin Voicu-Jagodzinski ein Remis schaffte. Analysiert hat diese Partie für uns eines der großen Nachwuchstalente des englischen Schach, Fidemeister David Eggleston (rechts im Bild)! Wir wünschen Euch viel Spaß mit seiner ausführlichen Analyse dieser interessanten Trompowsky-Partie!


(1) Laube,Reiner (2082) - Voicu-Jagodzinsky,Carmen (2254) [A45]
NRW-EM 2008 Herne (4.4), 29.09.2008
1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.Lf4 c5 4.f3 Da5+ 5.c3 Sf6 6.Sd2 cxd4 7.Sb3 Dd8 8.cxd4 e6 [8...d5 followed by Nc6, e6, Bb4+ (or Bd6) and 0–0 is the simplest way to play, which should give a level position.] 9.e4 White grabs the centre. Now black will have to develop carefully. 9...Lb4+?! [9...Sc6 seems better 10.a3 stopping the annoying Bb4+ 10...Db6 preventing te from an ideal set up of Bd3 followed by Ne2 because d4 will fall. if 11.Se2 d5 12.e5 Sd7 13.Sc3 Le7 with level chances, as white's f3 pawn and f4 bishop don't fit in well with the advance french pawn structure.]

Reiner Laube - Carmen Voicu-Jagodzinsky - Stellung nach dem 9. Zug


10.Ld2 Black doesn't want to swap bishops here as it would develop the white queen and it is most likely to be an advance french pawn structure, in which case black would have swapped off his good bishop. Soafter 10...Le7 black has lost time. 11.Ld3 b6? Too slow. Black must develop pieces quickly. 12.Se2 a5?! This doesn't achieve anything, as the white knight on b3 is badly placed so wouldn't mind being forced to a better square by ...a4, and it creates a hole on b5. 13.a4 [13.0–0 Sc6 14.Tc1 was more to the point, as a4 isn't needed. White can continue with Na1–c2-e3 and then push the e and f pawns towards the black king.] 13...Sc6 14.Lb5 Rc1 seems better. The bishop is better on d3 than b5. 14...Sb4 15.0–0 0–0 White is preferable, with a nice space advantage. 16.Le3 16.Nb-c1 looked better, improving the position of the worse placed piece, followed by Nd3. 16...Lb7 [16...d5 It is important to get this in at some point. 17.e5 Se8! followed by Nc7 and after the bishop moves, Qd7, keeping an eye on a4. If white plays f4, threatening to advance to f5, black can counter with f5 himself.] 17.Dd2 Se8 18.Sc3 d5 19.e5 f5 20.f4 Sc7 21.Le2 It has all happened! 21...La6! A good move, getting rid of the bad light squared bishop. Black is slightly better now, as he can make progress on the queenside, whereas white's pieces are on the wrong side of the board for a plan involving Kh1, Rg1 and g4 to work, which is white's usual idea in this pawn structure. 22.Tac1 Dd7 23.Lxa6 Sbxa6 24.De2 Tfc8 25.Sd2 Sb4 26.Sdb1 h6 Playing g5 would seem to favour white, as he can reply g4, Kh1, Rg1 and the opening of kingside lines would give white an attack. [26...Tab8 with the idea of playing b5. 27.Sa3 Sc6 with the plan of Na7 to get b5 in, although white should be okay as the pawns on d4 and b2 are easy to defend.] 27.Sa3 Sca6 28.Sab5 Sc6 White is at least equal now, with the strong knight on b5. 29.g4 looks interesting, with all of black's pieces on the queenside, followed by Kh1, Rg1, Qg2 etc. 29.h3 Kh7 30.Kh1 Sab4 31.Tg1 g6 32.g3 [32.g4 Tg8 (32...Tf8 33.Tg2 Tf7 34.Tcg1 Tg8! doesn't seem to lead anywhere for white as gxf5 can be met by Rxf5, but black had to find Rg8.) 33.gxf5 gxf5 34.Dh5 Taf8 35.Tcd1 Keeping the black N out of d3. Black has to be careful here.] 32...Tg8 33.Tcf1 Tac8 34.g4 Tcf8 35.g5?! It was better to wait and maintain the tension, as black can't really do anything and has to leave his rooks defending the kingside. 35...hxg5 36.fxg5 Kg7 Now black is better. g5 by white gave black a passed f-pawn (for later), an open h-file for the rooks and killed white's kingside play. 37.Kg2 Th8 38.Lf4 Dd8 [38...Th5 making threats. 39.De3 Tfh8 40.Th1 T8h7 Black's pieces are reaching their optimal squares and white is tied down. Qd8 will follow for black with possible ideas of Qh8.]

Reiner Laube - Carmen Voicu-Jagodzinsky - Stellung nach dem 38. Zug


39.Dd2 Th5 40.Kh2 Dd7 41.Tc1 Tfh8 42.Tg3 Th4 having said that, it is hard for black to make progress. Maybe the rooks should be moved to the c-file and Na7 played with ideas of probing on the queenside, and then maybe the pieces shifted back to the kingside later on. 43.Se2 Dd8 44.Tcc3 Dd7 45.Sd6? White should have just played Rc1 as his position has too many weaknesses to be able to play for a win. 45...Sa2? [45...Lxd6 46.exd6 is unclear.; 45...Sa7! is strong, hitting a4 and preparing b5, when black can begin to make progress on the queenside.] 46.Ta3 Sab4 47.Tac3 Sa2 48.Ta3 Sab4 49.Tac3 Black should not have agreed a draw with this repetition. 49...Na7 leaves him slightly better. ½–½

Hier noch einmal Reiners Partie als PGN-Datei zum Download! [4 KB]

Hans-Werner Miller - Philipp Stahlmann [B19]
VBL OWL Runde 2
SG Halle/Künsebeck - SG Bünde
21.10.2007

B19: Caro-Kann (Hauptvariante)

1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4 Lf5 5.Sg3 Lg6 6.h4 h6 7.Sf3 Sd7 8.h5 Lh7 9.Ld3 Lxd3 10.Dxd3 e6 11.Ld2 Sgf6 12.0-0-0 Le7 13.Kb1 0-0 14.c4 Dc7 letzter Buchzug [14...b5 15.Lc3 (15.cxb5 cxb5 16.Tc1 Db6 17.Se4 Tac8 18.Sxf6+ Sxf6 19.Se5 Db7 20.f3 Tfd8 21.Txc8 Txc8 22.g4 Sd7 23.Te1 Sxe5 24.Txe5 a6 25.a3 Lf6 26.Tc5 Td8 27.Lc3 Dd7 28.La5 Dxd4 29.Dxd4 Txd4 Gregory,S (2167)-Ozeren,K (2292)/Telford 2005/EXT 2006/0-1 (60)) 15...bxc4 16.Dxc4 Sb6 17.Dd3 Sbd5 18.Tc1 Db6 19.Se5 c5 20.Thd1 Tfc8 21.Se4 Sxc3+ 22.Txc3 Sd5 23.Tcc1 cxd4 24.Sc4 Da6 25.Dxd4 Tab8 26.b3 f5 27.Sc3 Txc4 28.De5 Sxc3+ 29.Txc3 Xie Jun (2553)-Chiburdanidze,M (2513)/Batumi 2001/CBM 086/[Lukacs]/0-1] 15.Dc2N [15.Se4 Tad8 16.Sc3 a6 17.De2 c5 18.d5 exd5 19.Dxe7 Tfe8 20.Sxd5 Sxd5 21.Dh4 S5f6 22.The1 Dc6 23.Lc3 Txe1 24.Txe1 Te8 25.Txe8+ Sxe8 26.Dd8 De6 27.a3 Kh7 28.Ka1 Sd6 29.Dc7 b5 Starostits,I (2398)-Kropff,R (2308)/Bled 2002/EXT 2003/1/2-1/2 (83); 15.The1 Ld6 16.Se4 Sxe4 17.Dxe4 Sf6 18.Dh4 Le7 19.Dh3 Tad8 20.g4 Sh7 21.Te4 c5 22.g5 Lxg5 23.Sxg5 hxg5 24.h6 g6 25.Lc3 cxd4 26.Texd4 Txd4 27.Txd4 Td8 28.Dd3 Txd4 29.Dxd4 e5 Rosenthal,D (2380)-Kesik,K (2280)/Germany 2002/EXT 2002/1-0 (41); 15.Lc3 Tfd8 16.De2 Lf8 17.Se5 Sb6 18.Se4 Sxe4 19.Dxe4 Sa4 20.Th3 c5 21.d5 exd5 22.cxd5 Sxc3+ 23.Txc3 Te8 24.f4 Ld6 25.Dc2 b6 26.Sc4 Lxf4 27.d6 Dd7 28.Tf3 Lg5 29.Tf5 Lf6 Tamaev,T-Popov,R (2365)/Krasnodar 1997/EXT 2000/0-1 (33)] 15...a5 [15...Tad8 16.Thg1=/+] 16.Th3 [16.Se2 Sg4 17.Lf4 Dc8=] 16...Lb4 [16...a4!?=/+] 17.Lc1= a4 18.a3 Le7 19.Se2 Tfc8 [19...Sg4 20.Sf4=] 20.Tg3?? [>=20.g4 c5 21.d5 exd5 22.g5+-] 20...Kh8 [20...Ld6 21.Se5 Sxe5 22.dxe5 Lxe5 23.Tgd3-/+] 21.Sh4 [21.Lf4!? Ld6 22.Lxd6 Dxd6 23.Sc3=/+] 21...b5-/+ 22.Sf4 Sf8 23.c5 Sd5 [23...b4!?-/+] 24.Sxd5= cxd5 25.Sf3 Lf6 26.Ld2 Sd7 27.Dc1 1/2-1/2

Hansa Miller - Philipp Stahlmann - Stellung nach 14. ...Dc7.


15.Dc2N [15.Se4 Tad8 16.Sc3 a6 17.De2 c5 18.d5 exd5 19.Dxe7 Tfe8 20.Sxd5 Sxd5 21.Dh4 S5f6 22.The1 Dc6 23.Lc3 Txe1 24.Txe1 Te8 25.Txe8+ Sxe8 26.Dd8 De6 27.a3 Kh7 28.Ka1 Sd6 29.Dc7 b5 Starostits,I (2398)-Kropff,R (2308)/Bled 2002/EXT 2003/1/2-1/2 (83); 15.The1 Ld6 16.Se4 Sxe4 17.Dxe4 Sf6 18.Dh4 Le7 19.Dh3 Tad8 20.g4 Sh7 21.Te4 c5 22.g5 Lxg5 23.Sxg5 hxg5 24.h6 g6 25.Lc3 cxd4 26.Texd4 Txd4 27.Txd4 Td8 28.Dd3 Txd4 29.Dxd4 e5 Rosenthal,D (2380)-Kesik,K (2280)/Germany 2002/EXT 2002/1-0 (41); 15.Lc3 Tfd8 16.De2 Lf8 17.Se5 Sb6 18.Se4 Sxe4 19.Dxe4 Sa4 20.Th3 c5 21.d5 exd5 22.cxd5 Sxc3+ 23.Txc3 Te8 24.f4 Ld6 25.Dc2 b6 26.Sc4 Lxf4 27.d6 Dd7 28.Tf3 Lg5 29.Tf5 Lf6 Tamaev,T-Popov,R (2365)/Krasnodar 1997/EXT 2000/0-1 (33)] 15...a5 [15...Tad8 16.Thg1=/+] 16.Th3 [16.Se2 Sg4 17.Lf4 Dc8=] 16...Lb4 [16...a4!?=/+] 17.Lc1= a4 18.a3 Le7 19.Se2 Tfc8 [19...Sg4 20.Sf4=] 20.Tg3?? [>=20.g4 c5 21.d5 exd5 22.g5+-] 20...Kh8 [20...Ld6 21.Se5 Sxe5 22.dxe5 Lxe5 23.Tgd3-/+] 21.Sh4 [21.Lf4!? Ld6 22.Lxd6 Dxd6 23.Sc3=/+] 21...b5-/+ 22.Sf4 Sf8 23.c5 Sd5 [23...b4!?-/+]

Hansa Miller - Philipp Stahlmann - Stellung nach 23. ...Sd5.


24.Sxd5= cxd5 25.Sf3 Lf6 26.Ld2 Sd7 27.Dc1 1/2-1/2

Offene Stadtmeisterschaft Runde 7: Stefan Guhe gegen Ludwig Röver

In der letzten Runde der Stadtmeisterschaft traf Stefan Guhe auf Ludwig Röver. Um sich Chancen auf den 1. Platz zu bewahren, mußte in dieser Partie für Stefan ein Sieg her.

Guhe,Stefan (1618) - Röver,Ludwig (1726) [D29]
OM Halle Runde 7, 20.04.2007

D29: Angenommenes Damengambit

1.d4 d5 2.c4 dxc4 3.Sf3 e6 4.e3 Sf6 5.Lxc4 a6 6.0–0 b5 7.Lb3 c5 8.Sc3 Lb7 9.De2 Dc7 10.Td1 Sbd7 11.Lc2 [11.h3 Ld6 12.a3 0–0 13.e4 cxd4 14.Sxd4 Lh2+ 15.Kh1 Le5 16.Lc2 Tac8 17.Le3 Sb6 18.Tf1 Tfd8 19.Tad1 Lf4 20.Sdxb5 axb5 21.Sxb5 La6 22.Sxc7 Lxe2 23.Lxf4 Lxf1 24.Txf1 Td7 25.Td1 Txd1+ Burger,K (2360)-Shamkovich,L (2460)/New York 1983/MCD/0–1 (32)] 11...Ld6 [11...b4 12.Sa4 Le4 13.Lxe4 Sxe4 14.dxc5 Sdxc5 15.Sxc5 Lxc5 16.Sd2 Sxd2 17.Lxd2 0–0 18.Tac1 Db6 19.Tc4 Le7 20.Tdc1 Db5 21.Dg4 a5 22.e4 Tfd8 23.Le3 b3 24.axb3 Dxb3 25.Ld4 Txd4 26.Txd4 Skultety,S-Bertrand,C/Mondariz 2003/EXT 2004/0–1 (80)]

Eröffnungsphase - Position nach 11. ...Ld6


12.h3N Nimmt Einfluß auf g4 [12.e4 cxd4 13.Txd4 Lc5 14.Td1 Tc8 15.a3 Sg4 16.Tf1 0–0 17.h3 Sge5 18.Sxe5 Sxe5 19.Td1 Sc4 20.Kh1 Db6 21.Tf1 Ld4 22.Sd1 Tfd8 23.Tb1 Dc6 24.Sc3 Sxb2 25.Txb2 Dxc3 26.f4 f5 Epstein,E (2250)-Labunskiy,D (2340)/Vladivostok 1990/EXT 1997/0–1 (39); 12.dxc5 Lxc5 13.Ld2 Tc8=] 12...0–0 13.e4 e5 [13...cxd4!? ist interessant 14.Txd4 b4] 14.d5; Weiß erobert Raum 14...c4 15.Lg5 h6 16.Lh4 [16.Le3 b4 17.Sa4 Tfc8⊃2;] 16...g5 17.Lg3 Sh5 18.Lh2 Sf4 19.Lxf4 gxf4 Schwarz hat das Läuferpaar 20.Sh4 Sf6 21.Sf5 Kh7 22.Df3 Lc8 [22...Tad8 23.Se2 Lc5 24.Sxf4 exf4 25.e5 Dxe5 26.Sd6+ Kg7 27.Sxb7 Dxb2 28.Sxc5 (‹28.Sxd8 Txd8 29.Tac1 Te8=) 28...Dxc2 29.Dxf4 Sxd5 30.De5+ Sf6 31.Sd7 Txd7 32.Txd7⊃2;] 23.Sxd6⊃2; Dxd6 24.Se2 [⊃1;24.Dxf4! kam sehr in Betracht 24...exf4 25.e5+ Kg7 26.exd6⊃2;] 24...Kh8⊃3; 25.Kh2 Sg8 [25...Tg8 26.g3 fxg3+ 27.fxg3⊃3;] 26.a4 [26.g3 fxg3+ 27.Dxg3 Se7⊃2;] 26...Ld7 27.Tg1 b4 28.b3 [28.g3 b3 29.Ld1±] 28...c3 Der Freibauer marschiert [⊃1;28...cxb3 ist noch spielbar 29.Dxb3 f5µ] 29.g3± f5 [29...Sf6!? 30.gxf4 Tg8±] 30.gxf4+- fxe4 31.Dxe4 [31.Dg3 Df6 32.fxe5 Dxf2+ 33.Tg2 Dxg3+ 34.Sxg3+- (34.Kxg3 Tf3+ 35.Kh2 Lxh3=) ] 31...Lf5± 32.Dg2 De7?? führt zu weiteren Sorgen [⊃1;32...Dd7 33.Lxf5 Txf5±] 33.d6!+- Da7 [33...Dxd6 34.Dg7#; 33...-- 34.dxe7] 34.Lxf5 Txf5 35.Dg6 [35.d7 Tf7 36.Dxg8+ Txg8 37.Txg8+ Kxg8 38.Tg1+ Tg7 39.d8D+ Kh7 40.Dd3+ Kh8 41.Txg7 Kxg7 42.Dg3+ Kf8 43.fxe5 Df7+-]

Gefährlicher Freibauer - Dh7 wäre noch die beste Wahl gewesen


35...Df7?? [35...Dh7] 36.Dxf7+- Txf7 37.fxe5 Txf2+ 38.Tg2 Tf5 39.e6 Te5 [39...Tf6 ändert nichts mehr 40.Sd4 Tf4 41.Sc6+-] 40.Sf4 Te4 [40...Tf5 würde die Partie unwesentlich verlängern 41.Tag1 Sf6 42.Sg6+ Kh7+-] 41.Tf1 Td8 42.Sg6+ Kh7 43.Tf7# 1–0

Pestrup,Dieter (1825) - Ortpaul,Mario (1801) [A01]
VBL OWL, 04.02.2007 - Bad Lippspringe - SG Halle/Künsebeck


A01: Larsen-Eröffnung 1.b3?! Der Tag begann recht unerwartet. Sicher, b3 ist nicht wirklich gefährlich, aber erstmal überlegt man und will nichts falsch machen, was mir zunächst auch ganz gut gelingt. 1...e5 2.Lb2 d6 3.e3 Sf6 4.d4 exd4 5.Lxd4 [5.Dxd4 Le7 6.Lb5+ Sc6 7.Se2 Ld7 8.Lxc6 Lxc6 9.Sf4 Dd7 10.Sc3 a5 11.a4 0-0 12.Scd5 Ld8 13.c4 Df5 14.0-0 Se8 15.Tfd1 Lxd5 16.Sxd5 c6 17.Sc3 Lf6 18.Dd3 Dh5 19.Td2 Td8 Choleva,Z (2250)-Slovak,M/Czechia 1996/EXT 98/1-0 (37)] 5...Sc6 6.Lb5 Le7N [6...Ld7 7.Lb2 Le7 8.Sf3 (8.Se2 a6 9.Lxc6 Lxc6 10.0-0 0-0 11.Sd2 Ld7 12.e4 Te8 13.c4 b5 14.Sg3 Lf8 15.Df3 Sg4 16.Tfe1 Dg5 17.Tad1 Tab8 18.h3 Se5 19.Lxe5 Dxe5 20.Sdf1 bxc4 21.bxc4 Lc6 22.Te3 Tb2 Zotin,V (1849)-Bente,B (2141)/Verden 2004/EXT 2005/0-1 (37)) 8...0-0 9.0-0 Se4 10.Sbd2 Sxd2 11.Dxd2 Lf6 12.Lxf6 Dxf6 13.Sd4 1/2-1/2 Beyer,F-Porth,H (2205)/Hamburg 1997/EXT 98]
7.Lxc6+ bxc6 Ich war überrascht, das weiß das Läuferpaar in einem so frühen Partiestadium aufgibt. Mein Eindruck war, daß ich so mittelfristig Aussichten auf Angriff am Königsflügel erhalten würde.

8.Sf3 0-0 9.0-0 Lg4 10.Sbd2 d5 11.h3 [11.c4 c5 12.Lc3 c6=] 11...Le6 [11...Lh5 12.Dc1=/+] 12.c4= Dc8 13.Sg5 [13.Le5!?=] 13...Lf5=/+ Nach diesem Zug stand ich etwas besser. 14.f4 [14.Te1 Te8=/+] 14...c5 [14...Te8 15.De2-/+] 15.Le5=/+ Td8 Besser ist 15. ...Ld3 16.De2 h6 Diagramm [16...d4 17.Tfe1=] 17.e4= Diesen guten Zug hatte ich nicht gesehen. 17...dxe4 18.Sgxe4 Sxe4 19.Sxe4


19...Db7 Eine nette Idee, leider nicht mehr. Nach dem nächsten Zug hat Weiß keine Probleme. [19...De6 20.Tae1 Lh4 21.Sf2+/= (‹21.Sxc5 Db6 22.De3 Lxe1 23.Txe1 Te8-/+) ] 20.Sf2 [20.Tae1 Dxe4 21.Dxe4 Lxe4 22.Txe4 f5+/-] 20...Te8 21.Dh5 Lg6 22.Dg4 h5 23.Dg3 Ld6 24.Sd3 De4 Zu diesem Zeitpunkt der Partie hatte ich für die restlichen Züge nur noch 7 Minuten Zeit zur Verfügung. In der Zeitnotphase verlor ich einen Bauern und lande schließlich in einem schlechten bis verlorenen Endspiel. 25.Tad1 f6 [25...Tad8!?+/= ist zu erwägen] 26.Sf2+/- Weiß steht besser. 26...Df5 27.Lxd6 cxd6 28.Txd6 Te2 [28...Tad8 29.Tfd1 Txd6 30.Txd6+/-] 29.Td5 h4? [>=29...Dc2!?+/-] 30.Dxh4+- [30.Txf5? ist nur auf den ersten Blick gut 30...hxg3 31.Td5 Txa2-+ (31...Txf2?! 32.Txf2 gxf2+ 33.Kxf2-/+) ] 30...Dc2 31.Dg3 Lf7 [31...Tae8 32.Sg4 Db2 33.Td7+-] 32.Td7 Dxa2 [32...Dg6 ist noch eine Idee 33.Sg4 Te4+-] 33.Sg4 Kf8 34.Tfd1 [>=34.Se5 und Weiß ist direkt am Ziel 34...Txg2+ 35.Dxg2 Dxg2+ 36.Kxg2+-] 34...Tae8 35.Td8 [>=35.Kh2!? T2e7+-] 35...Da5 36.Txe8+ Txe8 37.Dd3 Db6 38.Kf2 [38.Dh7 Td8 39.Td3 Txd3 40.Dxd3 Dc7+/-] 38...Da5 39.Se3 Kg8 40.Sf5 Da2+ 41.Td2 Da1 Diagramm


Nach überstandener/überlebter Zeitnot stand ich schlecht. Die weißen Figuren stehen aktiv und ich habe einen Bauern weniger. Dazu kommt das akute Motivationsproblem, daß der Mannschaftskampf zu diesem Zeitpunkt praktisch verloren ist. 42.Te2 Txe2+ 43.Dxe2 [43.Kxe2!? a5+-] 43...Dc3+/- 44.Dg4 Dd2+ 45.Kg1 g6 46.Sh6+ Kg7 47.Sxf7 Kxf7 48.Df3 Kg7 [48...a5 49.Df2 Dd1+ 50.Kh2 Dxb3 51.Dxc5+/-] 49.Df2 [>=49.Db7+!? Kh6 50.Db8+-] 49...Dd1++/- 50.Kh2 Dxb3 51.Dxc5 a5? [>=51...Db7!?+/-] 52.De7++- Kh6?? das letzte Eigentor [52...Kg8 53.c5 Db4 54.Dxf6 Dxc5 55.Dxg6+ Kf8+-] 53.Dxf6 Gewinnt einen Bauern und droht Matt auf h8. 53...Kh7 54.c5 a4 55.c6 Dc4 56.De7+ Kh6 [56...Kg8 bringt nichts 57.c7 Dxf4+ 58.Kg1 Dc1+ 59.Kf2 Df4+ 60.Ke2 Dc4+ 61.Kf3 Dc3+ 62.Kf4 Dd4+ 63.Kg3 Dc3+ 64.Kh2+-] 57.De5 Kh7 58.c7 a3 59.f5 [>=59.De7+ und nichts geht mehr 59...Kg8 60.De8+ Kh7+-] 59...a2 60.De7+ Kh6 61.Df8+ [61.Dd6 damit würde Weiß es sich noch erleichtern 61...Dxc7 62.Dxc7 a1D+-] 61...Kg5?? ein Ende mit Schrecken [61...Kh7 62.fxg6+ Kxg6+-] 62.Dd8+ Kh6 63.Dh8+ Kg5 Die Partie ging noch einige Züge weiter, Chancen waren keine mehr vorhanden, so daß ich kurz vor Ablauf meiner 3 Stunden Bedenkzeit aufgab. 1-0


Eine spannende und taktisch geprägte Partie lieferten sich in der 4. Runde unserer Stadtmeisterschaft Septimiu Baciu und Dieter Ahlemeyer. Dabei ging es bereits in der Eröffnungsphase zur Sache, und beide Seiten hatten ihre Chancen. Am Schluß trug Dieter Ahlemeyer den Sieg davon.

Baciu,Septimiu (1502) - Ahlemeyer,Dieter (1636) [B09]
Offene Meisterschaft Halle,12.01.2007

B09: Pirc-Ufimzew-Verteidigung (Dreibauernangriff) 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.f4 c5 5.e5N Nach dc: steht Weiß besser.[5.dxc5 Da5 6.cxd6 (6.Ld2 Dxc5 7.Sf3 Lg7 8.Ld3 0–0 9.De2 Sc6 10.Sa4 Dh5 11.h3 Lg4 12.0–0–0 Lxf3 13.gxf3 Sd7 14.Lc3 Lh6 15.Ld2 Tac8 16.f5 Lxd2+ 17.Dxd2 Dxf3 18.Tdf1 Dh5 19.fxg6 hxg6 20.Thg1 Sce5 Foerster,J-Willim,M (1980)/Berlin 1995/CBM 047 ext/1–0 (33)) 6...Sc6 (6...Sxe4 7.Dd5 Sc5 8.Lb5+ 1–0 Pavlovic,M (2485)-Zollbrecht,J (2295)/Biel 1997/CBM 060 ext; 6...exd6 7.Ld3 Sc6 8.Ld2 Db6 9.Sd5 Sxd5 10.exd5 Sd4 11.c3 Sf5 12.De2+ Le7 13.0–0–0 0–0 14.g4 Da5 15.gxf5 Dxa2 16.Sf3 Lf6 17.Le3 Ld7 18.Dc2 Tac8 19.Ld4 Lxd4 20.Sxd4 Dxd5 21.fxg6 Curatola,C (2141)-Canovas,C/Olavarria 2005/CBM 105 ext/1–0) 7.Ld3 Lg4 8.Sf3 0–0–0 9.h3 Lxf3 10.Dxf3 exd6 11.0–0 Sd7 12.Sd5 Lg7 13.c3 Tde8 14.Kh1 h5 15.Le3 g5 16.fxg5 Sce5 17.De2 Sxd3 18.Dxd3 Se5 19.De2 Da4 Glek,I (2430)-Cerny,M (2200)/Prague 1985/MCD/1–0; 5.Sf3 Sc6 6.Le3 Lg7 7.Ld3 Sg4 8.Lg1 cxd4 9.Se2 e5 10.h3 Sf6 11.Dd2 0–0 12.Lb5 Sxe4 13.Dd3 Sc5 14.Da3 Db6 15.Lxc6 bxc6 16.Lh2 Te8 17.0–0–0 La6 18.The1 Tab8 19.g4 Lxe2 Vaclavik,M-Kurdadze,S/Szombathely 1993/TD/0–1; 5.dxc5 Sc6 6.cxd6 exd6 7.Sf3+-]

Septimiu Baciu - Dieter Ahlemeyer - Stellung nach dem 5. Zug


5...dxe5= 6.fxe5 cxd4 7.Sb5 Weiß droht Materialgewinn: Sb5xd4 7...Sg4 8.Lf4 a6 9.e6? [9.Sxd4!? damit wäre Weiß im Spiel geblieben 9...Dd5 10.Sge2=] 9...axb5–+ 10.Lxb8 Da5+ 11.c3 Lxe6 [11...Txb8?! 12.Dxd4 f6 13.Dxg4; 11...dxc3?! 12.Lc7 c2+ 13.Lxa5 cxd1D+ 14.Txd1 Txa5 15.b4–+] 12.Dxd4 Sf6?? danach wendet sich das Blatt [12...f6 13.h3] 13.b4?? gibt den Vorteil aus der Hand [13.Td1 Ld7 14.Le5=] 13...Da6 14.a4 Lc4 15.Lxc4 bxc4 16.Le5 Lg7 [16...Td8!? 17.Df2 Lg7] 17.Sf3 0–0 18.b5 Weiß gewinnt Raum 18...De6 19.0–0 Tfd8 20.Sg5 [20.Dh4!?] 20...Txd4–+ 21.Sxe6 Te4 22.Sc7 Tc8 [22...Txe5?! 23.Sxa8 Sd5 24.Tf3] 23.Lg3 [23.Lxf6 exf6 24.Sd5=] 23...Sh5 24.b6?? Weiß verkürzt seine Leiden [24.Sd5 Sxg3 25.hxg3–+] 24...Lxc3 25.a5 [25.Tad1 nützt auch nichts mehr 25...Sxg3 26.hxg3 Ld4+ 27.Kh2 Lxb6–+] 25...Lxa1 26.Txa1 Sxg3 27.hxg3 Kg7 [27...Td4–+ und Weiß kann direkt aufgeben] 28.a6 bxa6 [28...c3 29.Tc1 Tb4 30.axb7–+] 29.b7 [29.Sxa6!? Th8 30.b7] 29...Tb8–+ [29...Txc7 ist wenig wert 30.b8D Td7 31.Txa6 Td1+ 32.Kh2±] 30.Tb1?? auch bessere Züge hätten die Partie nicht gerettet. [30.Sxa6 Txb7 31.Sc5–+]

Septimiu Baciu - Dieter Ahlemeyer - Mit dem nächsten Zug sichert sich Dieter den ganzen Punkt - es bleiben einfach zu viele Bauern über, die am Schluß das Rennen machen.


30...Te6! war die Absicht und auch wichtig. Sonst wird es nach Sa6: noch einmal spannend. 31.Sxe6+ fxe6 32.Kf2 [32.Tb6 macht keinen großen Unterschied 32...Kf6 33.Kf2 Ke5–+] 32...c3 33.Tc1 Txb7 34.Txc3 Ta7 35.Tf3 [35.g4 hilft auch nicht mehr 35...h6–+] 35...a5 36.Ke3 [36.Ta3 bringt nichts 36...a4–+] 36...a4 37.Ke4 [37.Tf2 a3 38.Ta2 e5–+] 37...a3 38.Tf1 a2 39.Ta1 Ta5 40.g4 Kf6 41.Tf1+ [41.Kf4 ändert nichts am Ausgang der Partie 41...e5+ 42.Kg3 Kg5–+] 41...Kg5 42.Ta1 Kxg4 43.Kd4 e5+ 44.Kc4 e4 45.Kb4 Ta8 46.Kb3 e3 47.Tc1 a1D 48.Tc4+ [48.Txa1 hilft allerdings auch nicht 48...Txa1 49.Kb2 Th1 50.Kb3 e2 51.Ka4 Tb1 52.Ka3 e1D 53.Ka2 Db4 54.g3 Db3#] 0–1

Bezirksliga: Florian Schirmbecks Sieg im Russen

Es gibt ja einen bekannten Treppenwitz, daß Vladimir Kramnik die russische Verteidigung für die einzig wirklich spielbare und korrekte Verteidigung gegen e4 hält. Das ist natürlich nicht so. Trotzdem benötigte Florian in seiner Bezirksliga-Partie gegen Lars Möllmeier/SK Werther 4 etwas Glück und die Zeitnot des Gegners, um schließlich den Sieg davonzutragen.
Seht selber!

(1) Schirmbeck,Florian - Möllmeier,Lars [C42]
Bezirksliga, 26.11.2006
[Schirmbeck,Florian]512MB, Fritz9.ctg, FLOSCHI 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.Sxe5 De7 4.d4 d6 5.Sf3 Dxe4+ 6.Le2 Lf5 7.c4 Le7 8.0–0 0–0 9.Sc3 Dc6 10.d5 Dd7 11.Sd4 Sa6 12.Sxf5 Dxf5 13.Le3 Tfe8 14.a3 Sc5 15.Sb5 Dd7 16.b4 Sce4 17.Tc1 a6 18.Sd4 h6 19.f3 Sg5 20.Dd2 Sgh7 21.Ld3 Kh8 22.Sf5 Lf8 23.Lb1 Sg8 24.c5 dxc5 25.bxc5 Tad8 26.Tfd1 Shf6 27.d6 cxd6 28.cxd6 Tc8 29.Lf4 Ted8 30.Tc7 Db5 31.Txc8 Txc8 32.d7 Td8 33.Dc2 Lc5+ 34.Kh1 Txd7 35.Tc1 Lxa3 1–0

Florian Schirmbeck - Lars Möllmeier - Nach 35. ...La3


Oldies but Goldies

Hans Lindlar war so freundlich, mir seine Partie vom letzten Mannschaftskampf zu mailen. Im Duell von sicher schon einigen Jährchen Schach traf er dabei auf das Wertheraner Urgestein Paul Sahrhage. Hier die Partie von den beiden!

Lindlar,Hans (1366) - Sahrhage,Paul (1241)
Bezirksklasse TWW, 22.10.2006
C62: Spanische Partie (Steinitz-Verteidigung) 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 d6 4.Lxc6+ bxc6 letzter Buchzug 5.h3 La6 6.d3 Nimmt Einfluß auf c4 6...h6 Sichert g5 [6...Sf6 7.0–0=] 7.0–0 c5 8.Te1 Sf6 9.c3 Lb7 10.Da4+

Hans Lindlar - Paul Sahrhage - Stellung nach dem 10. Zug


10...Lc6?? [10...Dd7 war relativ besser 11.Db3 0–0–0=] 11.Dxc6++- Sd7 12.d4 cxd4 13.cxd4 exd4 [13...Le7 wäre gleichermaßen fruchtlos 14.dxe5 0–0 15.exd6 cxd6 16.Sc3+-] 14.Sxd4 [14.e5 und Weiß gewinnt 14...Le7 15.e6 fxe6 16.Sxd4 0–0 17.Sxe6 Dc8 18.Sxf8 Lxf8+-] 14...Le7 15.Sb5 0–0 [15...Tc8 hilft auch nicht mehr 16.Sxa7 Ta8 17.Sb5+-] 16.Dxc7 De8 [16...Sc5 ändert nichts am Ausgang der Partie 17.Dxd8 Taxd8 18.S1c3+-] 17.Sxd6 Lxd6 18.Dxd6 Sf6 [18...Se5 ändert den Lauf der Dinge nicht 19.Td1+-] 19.Sc3 [19.Lxh6 und Weiß hätte es noch leichter 19...Tb8 20.Lc1 Tb6+-] 19...Tc8 [19...Td8 ändert nichts mehr 20.Dc5+-] 20.Lxh6! Ablenkung: h6 20...Td8 [20...gxh6 21.Df4 Doppelangriff(21.Dxf6 Ablenkung; 21.Dg3 Hinlenkung; 21.Dxf6 Überlastung) ] 21.Dg3 Sh5 22.Dg4 De5 [22...Td6 nützt auch nichts mehr 23.Le3 Sf6 24.Dh4+-] 23.Dg5 [23.Lg5 lässt dem Gegner kaum Chancen 23...Sf6 24.Dh4 Tfe8+-] 23...De6 24.Dxh5 gxh6 25.Dg4+ [25.Tad1!? ist genauer 25...Kg7+-] 25...Dxg4 26.hxg4 1–0

Ein immer noch ehrgeiziger Meister

Vlastimil Hort ist immer noch mit großem Ehrgeiz bei der Sache. Das wird auch an diesem Abend deutlich, als er bei der deutschen Sparkassenschachmeisterschaft gegen ungefähr 40 Gegner simultan spielt. Zum Teil läßt er sich auch viel Zeit an den Brettern, er ist stets bemüht, den besten Zug zu finden, erstaunlich, wie oft ihm dies gelingt. Am Ende hat er gegen eine durchaus starke Gegnerschar mit sicher 12 - 14 Teilnehmern mit einer DWZ über 2000 nur eine Partie aufgeben müssen. Sein Vorgänger bei dieser Veranstaltung, Wolfgang Uhlmann, mußte beim letzten Mal sechs mal passen - auch ein Zeichen für die Konditionsstärke Horts, die um 19 Uhr begonnene Veranstaltung soll schließlich bis ca. 1.45 Uhr in der früh dauern. Trotz allem Ehrgeiz ist er nie um einen launigen Kommentar verlegen - da wären seine Gegner, die zum Teil sicher auch Fans sind, wohl auch etwas enttäuscht. Hier mein bescheidener Versuch, etwas zählbares gegen den großen Tschechen herauszuholen.

Hort,Vlastimil (2512) - Ortpaul,Mario (1801) [A39]
Sparkassenmeisterschaft Ströbeck, 01.09.2006, Simultanwettkampf

A39: Englische Eröffnung (Symmetrische Variante) 1.d4 Sf6 2.Sf3 c5 V.Hort: Bitte keine Gambits, da bin ich sehr empfindlich! 3.c4 g6 4.Sc3 Lg7 5.g3 0–0 6.Lg2 cxd4 7.Sxd4 Sc6 8.0–0 a6 letzter Buchzug 9.b3 Dc7 [9...Sxd4!? 10.Dxd4 d5)

Vlastimil Hort - Mario Ortpaul - Stellung nach 9. b3.


10.Lb2 d6 11.Tc1 Sxd4 12.Dxd4 Le6 13.Dd3 Tac8 14.Tfd1 Sd7 15.Dd2 Se5 16.h3 Db6 [16...Tfe8 17.Sd5 Lxd5 18.cxd5±] 17.Sa4 Da7 18.Ld4 Db8 19.Sb6 Tcd8 20.De3 Sc6 21.Lxg7 Kxg7 22.Sd5 Tfe8 23.Db6 Tc8 24.f4 Da7 25.Dxa7 Sxa7 26.Sb6 Tc7 27.g4 Sc8 28.Sd5 Td7 29.Kf2 Lxd5 30.Lxd5 [30.cxd5 e5 31.dxe6 fxe6±] 30...Sb6 31.Lf3 Tc7 32.g5 Raumvorteil 32...f6 33.h4 f5 [33...a5 34.e4] 34.e3 [34.h5 Sd7±] 34...Tec8 Zu einem Gegner, der in Megaverluststellung steht (Turm und Dame weniger) sagt Herr Hort: Das wird sehr schwer, aber wir müssen alle kämpfen.. 35.Ke2 [35.Td4 Sd7±] 35...a5 36.Td2 Ta8 [36...Sd7 37.h5⊃2;] 37.Tdc2 [37.h5 gxh5 38.Th1 a4±] 37...Sd7

Vlastimil Hort - Mario Ortpaul - Nach 37. ...Sd7


38.h5 Weiß packt die Bauernkette an der Wurzel. Zu diesem Zeitpunkt bin ich vor allem eins: müde. Dazu kommt meine traurige Erkenntnis, daß ich diese Partie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verlieren werde. 38...Sc5 39.Th1 Th8 40.Tcc1 b6 41.Th3 a4 [41...gxh5 42.Txh5 a4 43.Tb1] 42.b4± Sa6 [42...Se4 43.hxg6 Kxg6 44.Th6+ Kg7 45.Kd3 Sf2+ 46.Kd4 e5+ 47.Kd5 exf4 48.exf4 (48.Txd6 fxe3 49.Le2 Tb8; 48.Kxd6?! Thc8) ] 43.a3+- gxh5 [43...h6 44.Tg3 Sb8+-] 44.Txh5 b5 45.Ld5 bxc4 46.Le6 und ich habe hier aufgegeben. Das Endspiel ist hoffnungslos. Immerhin gab es noch ein Lob: Sind sie sehr starker Mann, werden Sie sicher gut abschneiden bei diesem Turnier.. Beim nächsten Brett einen Schritt weiter sagte er nur: Das hier wird nichts... So ist er halt und das macht ihn ja auch zu einem echten Unikat. 1–0



Hort Simultan in der E.-Lasker-Schule in Ströbeck -


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